Heute geht es auf eine kulinarische Reise durch Rumänien, auf der wir euch die rumänische Küche und viele rumänische Spezialitäten vorstellen werden. Satt werdet ihr hier garantiert, denn wir stellen euch der Reihe nach die leckersten Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte und Desserts vor. Ihr werdet merken, wie vielfältig die rumänische Küche ist und dass ihr viele Gerichte relativ unproblematisch nachkochen könnt.
Im Laufe der Zeit hat die rumänische Küche unterschiedliche Einflüsse erfahren, vor allem die türkische und ungarische Küche haben ihre Spuren hinterlassen. Wenn ihr euch auch für andere osteuropäische Küchen interessiert, dann klickt gerne hier, um zu unserer Übersicht zu gelangen. Los geht’s mit den leckersten rumänischen Spezialitäten!
Kalte Vorspeisen (Antreuri reci)
Die rumänische Küche ist reich an Vorspeisen, wobei es warme und kalte Varianten gibt. Die folgenden Klassiker dürfen eigentlich bei keinem rumänischen Festessen fehlen.
Zacuscă
Die Zacuscă ist eine der beliebtesten Vorspeisen der rumänischen Küche. Es handelt sich um ein Mus, das meist aus Paprika oder Auberginen, oft aber auch aus Pilzen oder Tomaten hergestellt wird. Das Gemüse wird meist geröstet oder gekocht, zerkleinert, anschließend gehackt und mit Gewürzen und Kräutern abgeschmeckt. Es gibt kein einheitliches Rezept für Zacuscă, da jede Familie eine andere Art kennt, die Vorspeise zuzubereiten. Oft kommen noch andere Dinge wie Fisch oder Bohnen hinzu. Am Ende erhält man ein Mus, das meist auf einer Scheibe Baguette serviert wird, ähnlich wie bei der italienischen Bruschetta also.
Salată de vinete
Ein rumänisches Essen ohne Salată de vinete? Kaum vorstellbar! Das beliebte rumänische Gericht wird traditionellerweise so zubereitet, dass eine Aubergine direkt auf dem Herd gegart oder geröstet wird. Viele backen sie aber auch im Ofen. Durch das Garen auf dem Herd gewinnt die Aubergine ein leichtes Raucharoma. Anschließend wird die Aubergine gehackt und mit verschiedenen Gewürzen abgeschmeckt. Ein Schuss Öl dazu – fertig ist die einfache, aber leckere Vorspeise! Dazu gibt es oft Brot oder gehackte rohe Zwiebeln.
Salată de icre de crap
Etwas schwieriger zuzubereiten und auch teuer ist die Salată de icre de crap. Sie ist eine schaumige Cremé, die aus den Rogen von Karpfen hergestellt wird. Öl und ein Spritzer Zitrone sowie Kapern und eventuell Frühlingszwiebeln sind die weiteren Zutaten dieser leichten Vorspeise, die vor allem an Feiertagen auf den Tisch kommt. Die Zutaten werden wie Mayonnaise mit Öl zu einem Schaum aufgeschlagen und viele fügen noch ein wenig Gries hinzu. Das Schöne an der Salată de icre ist ihre vielseitige Einsetzbarkeit. Sie kann entweder auf Brot serviert werden, auf einer Zitronenescheibe oder schlicht in der Schüssel als Beilage.
Salată de boeuf
Die Salată de boeuf bringt einen Hauch von französischer Raffinesse in die rumänische Küche. Sie ähnelt der russischen Oliwje und der polnischen Sałatka Jarzynowa und ist im Vergleich zur Salată de icre de crap eine echte Kalorienbombe. Der deftige Salat enthält Rindfleisch, Bohnen, Kartoffeln, Karotten, Essiggurken und vor allem jede Menge Mayonnaise. Die Zutaten werden (abgesehen von der Mayonnaise und den Gurken) gekocht und anschließend in kleine Würfel geschnitten. Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und mit Dill versehen entsteht so eine leckere Vorspeise, die auch am zweiten Tag noch schmeckt und die wir für das nächste Grillfest empfehlen können.
Fasole batută
Ihr habt es schon gemerkt, in Rumänien hat man eine Vorliebe für Mus und Cremé. Und auch Fasole batută bilden hier keine Ausnahme. Zur Zubereitung der Paste werden gekochte Bohnen zerdrückt, mit Öl vermengt und anschließend oft noch mit edelsüßer Paprika verfeinerte Röstzwiebeln versehen. Je nach Vorliebe können noch Knoblauch, Chili oder Zitronensaft hinzugefügt werden – fertig ist die einfache Vorspeise, die sich auch super als Dip eignet!
Piftie de cocoş sau de porc
Einfach, aber lecker ist dieser rumänische Klassiker. Ein Hahn oder ein großes Stück Schweinefleisch werden zunächst mehrere Stunden im Wasser eingelegt und anschließend gekocht. In den Topf kommen anschließend Lorbeerblätter, Pfeffer und Knoblauch. Das Ganze köchelt eine Weile vor sich hin, anschließend wartet man einfach ab und lässt das Gericht auskühlen. Nun kann man das Hühner- oder Schweinefleisch entweder mit oder ohne die Flüssigkeiten essen, wichtig ist nur, dass die Vorspeise kalt serviert wird. Die Flüssigkeit, im Grunde genommen eine stark reduzierte Suppe, enthält viel Gelatine und geliert beim Kühlen. Das Gericht muss unbedingt im Kühlschrank aufbewahrt werden, sonst verflüssigt sich die erstarrte Flüssigkeit wieder.
Warme Vorspeisen (Antreuri calde)
So langsam nähern wir uns schon den Hauptgerichten, aber zuvor solltet ihr unbedingt noch zwei warme Vorspeisen probieren, die echte rumänische Spezialitäten und sehr einfach zuzubereiten sind.
Mămăligă
Die Mămăligă ist einer der absoluten Klassiker der rumänischen Küche. Es handelt sich bei ihr um eine Maisgrieß-Polenta, die auch in vielen anderen Ländern in der Region beliebt ist. Früher galt die Mămăligă als Arme-Leute-Essen, aber das hat sich mittlerweile geändert. Das Gericht ist ganz einfach zuzubereiten und nicht nur eine leckere Vorspeise, sondern auch als Beilage für Fleischgerichte zu empfehlen. Ihr müsst einfach Maisgries in einem Topf mit Salzwasser kochen und immer wieder umrühren, damit sich keine Klumpen bilden.
Wer es wie die Rumänen machen will, nimmt dazu die Spitze eines Weihnachtsbaums, die von ihrer Rinde befreit und getrocknet wird (ein Löffel tut es aber auch, wenn gerade kein Christbaum zur Hand ist). Die Maismehl-Polenta wird typischerweise sehr lange gekocht und dann auf den Tisch gestürzt. So entsteht eine Art Kuchen, der dann in kleinere Portionen zerteilt werden kann, traditionellerweise mit einem Faden. Die Mămăligă wird oft auch mit Schafskäse überbacken und/oder mit Schmand serviert.
Mici la grătar
Anhand des Bildes könnt ihr es schon deutlich erkennen: Mici la grătar sind kleine, gegrillte Hackfleischröllchen. Sie sollen bereits im 19. Jahrhundert in einem Bukarester Restaurant „erfunden“ worden sein. Die Ähnlichkeit zu Ćevapčići ist augenscheinlich, aber es gibt doch ein paar Unterschiede, vor allem in Bezug auf die Zutaten. Wichtiger Bestandteil der Mici („Kleinen“) ist Mujdei, eine rumänische Knoblauchsoße. Aber es werden auch Zitronensaft, Bohnenkraut oder Koriander verwendet. Viele Familien haben ihr eigenes Rezept und Mici la grătar schmecken nie gleich, sondern in jedem Teil des Landes anders, wird aber immer mit frischem Weißbrot und Senf serviert. Ihr findet sie auf nahezu jedem Markt und die Mici la grătar sind ein prima Snack für zwischendurch, zum dem gut ein Bier passt.
Suppen und Sauersuppen (Supe si ciorbe)
Grundsätzlich unterscheidet man im Rumänischen zwischen einer „normalen“ Suppe und einer Ciorbă, also einer gesäuerten Suppe.
Ciorbă de burtă
Eine dieser gesäuerten Suppen ist die Ciorbă de burtă, hinter der sich die nicht wirklich appetitliche deutsche Bezeichnung Kuttelsuppe verbirgt. Wer nicht auf Innereien steht, sollte besser gleich weiterlesen. Allen anderen sei gesagt, dass die rumänische Kuttelsuppe ursprünglich türkischen Ursprungs ist und eine schöne gelbe Farbe aufweist. Mit viele Sahne, Eigelb, Sellerie und Lauch sowie Essig gekocht ist die Kuttelsuppe leckerer als ihr vielleicht denkt und die vielleicht bekannteste rumänische Sauersuppe.
Ein Allheilmittel gegen Kater
Die Ciorbă de burtă wird oft zum späten Frühstuck nach durchgezechten Nächten serviert. Genau wie nach Hochzeitsfeiern, die in Rumänien die ganze Nacht dauern, wenn nicht gar gleich mehrere Tage. Reichhaltig, warm und sauer weckt sie wieder die Lebensgeister der müden Gäste und bietet eine gute Grundlage fürs Weiterfeiern.
Supă sau ciorbă de perişoare
Die Ciorbă de perișoare könnte schon eher den westlichen Geschmack treffen. Hierbei werden kleine Hackfleischbällchen aus Fleisch, Reis, Brotbröseln und Gewürzen zusammen mit geröstetem Gemüse wie Tomaten, Paprika oder Sellerie in einer Brühe gekocht und dann mit einem Klecks Schmand oder einem Eigelb serviert. Zuvor allerdings wird die Suppe noch gesäuert, wenn es eine Ciorbă-Variante sein soll. Dazu könnt ihr Sauerkrautsaft, Brottrunk, grüne unreife Mirabellen, Pflaumen oder Trauben verwenden. Wer es gerne scharf mag, kann den Hackfleischbällchen noch eine Chilischote hinzufügen Auch hier gibt es unzählige Varianten.
Ciorbă de salată verde cu afumatură
Salat oder Suppe zur Vorspeise? Warum nicht beides? Diese ungewöhnliche Kombination kommt aus Siebenbürgen und enthält neben mehreren Salatsorten, eine Menge Speck, Knoblauch sowie Dill, Joghurt und einen Schuss Milch. Außerdem verwenden viele auch ein kleingeschnittenes Omelett. Der Speck wird oft vor dem Kochen geräuchert, was der Suppe eine besondere Note verleiht. Früher war die Salatsuppe vor allem im Frühling beliebt, mittlerweile wird sie aber das ganze Jahr über gekocht.
Hauptspeisen (Feluri principale)
Die Vorspeisen waren teilweise schon recht deftig, aber wartet ab, was euch zum Hauptgang erwartet. Rumänisches Essen ist insgesamt sehr gehaltvoll und rumänische Gerichte zeichnen sich einerseits durch Bodenständigkeit aus, es mangelt aber nicht an einer gewissen Finesse.
Sarmale in foi de varză dulce sau murată
Kohlrouladen oder Krautwickel kennt man in vielen europäischen Küchen und die rumänische Küche bildet hier keine Ausnahme. Der Name Sarmale leitet sich vom türkischen Wort für „Rolle“ ab, viele Wörter im Rumänischen sind türkischen Ursprungs. Üblicherweise wird für die vor allem in der Walachei und Siebenbürgen beliebte rumänische Spezialität Schweinefleisch zur Füllung der Wickel verwendet, das mit Reis und Zwiebeln vermengt wird. Die Rouladen werden in Kohlblätter oder Sauerkrautblätter eingewickelt. In Rumänien legt man die ganzen Kohlköpfe ein, dadurch kann man die Blätter füllen. Die Wickel werden zusammen mit gehacktem Kohl und Speck im Ofen gegart, viele nehmen auch Sauerkraut als Beilage. Meistens gibt es dazu eine leckere Mămăligă und viele servieren die Sarmale an Weihnachten oder zu Ostern.
Sarmale in foi de viţă
Auch das nächste Gericht wird gewickelt. Statt Schweinfleisch kommt hier aber Rindfleisch mit Zwiebeln zum Einsatz, außerdem werden keine Kohl-, sondern Weinblätter verwendet, was dieser rumänischen Spezialität eine süßlichere Note verleiht. Das Ganze wird dann in einer Tomatensoße gekocht. Viele Menschen in Rumänien essen diese Form der Sarmale auch als Vorspeise, man kann sie aber auch mit einem Klecks Schmand als Hauptgericht servieren.
Mâncare de prune
„Pflaumenessen“ lautet die Übersetzung dieses ungewöhnlichen rumänischen Klassikers. Das vegane Gericht besteht aus gehackten Zwiebeln, die in Öl angebraten werden. Ähnlich einer Béchamelsosse oder einer Mehlschwitze wird jetzt Mehl hinzugefügt und mit Weißwein abgelöscht. Anschließend werden getrocknete Pflaumen und etwas Wasser hinzugegeben und das Gericht wird geöchelt – fertig ist die Grundlage dieses schnellen Gerichts, das meist auf gekochten Nudeln, mit Weißbrot oder Mămăligă serviert wird.
Praz cu măsline
Auch Praz cu măsline ist für Vegetarier und Veganer geeignet. Auch hier werden zunächst Zwiebeln in Öl angebraten, anschließend fügt man gehackte Paprika und etwas Knoblauch und Salz, Oregano, Lorbeerblätter und andere Kräuter hinzu. Jetzt kommen die beiden wichtigsten Zutaten: Porree und schwarze Oliven! Anschließend gibt man noch etwas Tomatensauce hinzu und lässt das Ganze einige Minuten köcheln. So entsteht ein leichtes und leckeres Hauptgericht, das durch den Lauch und besonders die Oliven eine ungewöhnliche geschmackliche Note hat.
Drob de miel
Es gibt neben der Ciorbă de burtă noch ein weiteres rumänisches Gericht, bei dem Innereien zum Einsatz kommen. Das klassische rumänische Osteressen besteht aus gehackten Lamminnereien, Zwiebeln, Eiern, Schmand und Gewürzen und wird ähnlich einem Hackbraten im Ofen gebacken. Wenn ihr keine Fans von Innereien seid, könnt ihr aber auch normales Lammfleisch nehmen. Das Gericht wird auch deshalb gerade zu Ostern zubereitet, da neben dem Lamm auch die Eier ein Symbol für Jesus und die Auferstehung von den Toten sind.
Ciulama de pui
Ciulama de pui ist ein rumänisches Hühnergericht, das relativ einfach zuzubereiten ist. Hierzu werden zunächst Hähnchenschenkel gekocht, anschließend kommen noch Karotten, Zwiebeln und je nach Belieben anderes Gemüse in den Kochtopf. Die so entstandene Hühnerbrühe wird anschließend entnommen und mit einer Mehlschwitze, die mit der Hühnerbrühe abgelöscht wird, zu einer dicken Sauce vermengt. Die so entstandene Sauce wird dann zusammen mit den Hähnchenschenkeln und dem Gemüse serviert. Dazu passen Nudeln oder eine Mămăligă.
Ardei umpluţi
Gefüllte Paprikas haben ihren Weg aus der ungarischen Küche in den rumänischen Kochtopf gefunden und sind im ganzen Land beliebt. Zunächst müsst ihr Hackfleisch zusammen mit Zwiebeln anbraten. Nun gebt ihr noch ein paar geraspelte Karotten, Reis, Brühe, Tomatenmark und Gewürze hinzu. Wenn das Ganze durch ist, höhlt ihr Paprikas aus und befüllt sie mit der Masse und lasst die Paprikas anschließend noch ein wenig im Kochtopf garen. Wenn ihr lieber eine vegetarische Variante kochen wollt, könnt ihr statt des Hackfleischs auch Gemüse verwenden.
Iahnie de fasole
Iahnie de fasole ist ein Bohnengericht, das gerne am rumänischen Nationalfeiertag, dem 1.12. serviert wird. Das Gericht ist vermutlich bulgarischen oder türkischen Ursprungs und leicht zuzubereiten. Der Eintopf besteht weißen Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, Brühe mit Tomatenmark, Öl und Lorbeerblättern, die zusammen gekocht werden. Auch hier kommt etwas Schmand zum Einsatz, serviert wird der Eintopf oft zusammen mit Wurst, Fleisch und eingelegten Gurken, manchmal auch mit gogonele, eigelegten grünen Tomaten.
Ostropel de pui
Neben den vielen Gerichten, die es aus den Nachbarländern in die rumänische Küche geschafft haben, gibt es auch solche, die definitiv rumänischen Ursprungs sind. Eine dieser rumänischen Spezialitäten ist Ostropel de pui. Hierzu wird Hühnerfleisch zusammen mit Gemüse gekocht, anschließend werden passierte oder pürierte Tomaten hinzugegeben und man lässt das Ganze so lange vor sich hinköcheln, bis die Sauce deutlich reduziert ist. Zu Ostropel de pui wird meist Mămăligă serviert.
Desserts (Dulciuri)
Es ist zwar kaum vorstellbar, dass man nach so einem reichhaltigen rumänischen Essen noch Hunger hat, aber Platz für etwas Süßes ist bekanntlich immer. Und in Rumänien gibt es eine ganze Reihe an süßen Köstlichkeiten, die wir euch hier vorstellen wollen.
Papanaşi
Papanaşi sind Quarkknödel, die neben Quark auch Semmelbrösel, Mehl (wichtig für die Bindung) und eine Prise Backpulver enthalten. Diese Bällchen werden dann kurz angebraten und meistens mit Früchten (oft Blaubeeren) und Schlagsahne (cu smântană) serviert.
Colţunaşi cu branză
Vom Aussehen her ähneln Colţunaşi den polnischen Pierogi und auf die Idee, etwas in Teig zu hüllen und dann zu kochen kam man offensichtlich in vielen Kulturen (siehe Maultaschen oder Ravioli). Die Colţunaşi werden in Rumänien mit Käsequark gefüllt, mit etwas Eigelb bestrichen und anschließend im Ofen gebacken. Man kann sie aber auch kochen und wenn ihr es unorthodox mögt, könnt ihr sie auch mit Früchten füllen.
Brânzoaică
Brânzoaică sind eine Art kleiner, mit Käse gefüllter Brötchen aus Hefeteig. Der Hefeteig wird mit Hüttenkäse gefüllt, anschließend eventuell mit Honig, Eigelb oder Schmand bestrichen und dann im Ofen gebacken. Wichtig ist dabei die Form, denn traditionelle werden die Brânzoaică wie ein Briefumschlag zusammengefaltet. Die Brânzoaică werden anschließend meist noch mit Puderzucker bestreut und sind äußerst saftig.
Cozonac cu nuci
Cozonac cu nuci ist ein klassischer Nusszopf, den man auch in Westeuropa kennt. Er wird vor allem an Weihnachten gerne serviert und enthält neben Teig auch jede Menge gehackte Walnüsse, die zusammen mit dem Teig eingerollt werden, wodurch der klassische Nusszopf entsteht. So im Ofen gebacken, entsteht ein saftiger Kuchen, der mehrere Tage haltbar ist.
Lapte de pasăre
Lapte de pasăre sind eine relativ leichte, schneeweiße Nachspeise. Man kann Lapte de pasăre mit „Vogelmilch“ übersetzen und auch in der polnischen Küche ist dieses Gericht bekannt, wird allerdings ganz anders zubereitet, in der badischen Küche kennt man es als „Schneebällchen“. Um diese Köstlichkeit zuzubereiten müssen kleine Klöße aus geschlagenem Eischnee in Milch gekocht werden. Anschließend wird Eigelb mit Vanille und Zucker vermengt und ebenfalls mit Milch zusammen gekocht. So entsteht eine leckere Vanillesauce, die wunderbar zur Vogelmilch passt.
Gogoși
Bei Gogoși handelt es sich um kleine, in Fett ausgebackene Hefeteigbällchen, die es in ähnlicher Form auch in anderen europäischen Küchen gibt. Meistens werden sie mit Puderzucker bestreut und oft enthalten sie eine Füllung. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt, ihr könnt je nach Geschmack Schokolade, Marmelade oder sogar Käse verwenden, um eure Gogoși zu gestalten.
Mucenici moldovenesti
„Moldauische Märtyrer“ lautet die merkwürdige Übersetzung dieser Spezialität, die auch unter dem Namen Sfințișori („Kleine Heilige“) bekannt ist. Traditionell wird diese Süßspeise am 9. März, dem Tag der 40 Märtyrer hergestellt. Dieser Tag erinnert an 40 Gläubige, die an diesem Tag in der heutigen Türkei der Christenverfolgung zum Opfer fielen. Traditionellerweise werden dabei kleine Teigschnüre aus süßem Hefeteig mit einander verdreht und anschließend in Form der Zahl 8 (die für die Unsterblichkeit steht) zusammengelegt. Die Sfințișori werden dann gebacken und unmittelbar nach der Entnahme aus dem Ofen mit Honig bestrichen und gehackten Nüssen bestreut.
Cornuleţe cu nucă
Wie ihr sicher schon festgestellt habt, kommen bei vielen rumänischen Desserts Nüsse zum Einsatz. So auch bei den Cornuleţe cu nucă, die in unterschiedlicher Form hergestellt werden können. Mal ähneln sie den in Deutschland bekannten Vanillekipferln, mal eher kleinen Croissants. Wichtig ist nur, dass bei der Zubereitung neben Teig jede Menge Nüsse zum Einsatz kommen und die gebackenen Köstlichkeiten anschließend mit viel Puderzucker bestreut werden.
Pască
Das Wort Pască wird in anderer Schreibweise auch in anderen Ländern verwendet und bezeichnet immer einen Osterkuchen. In Rumänien wird dieser Kuchen aus Hefeteig zubereitet, der je nach Geschmack mit Käse, Eiern, Schmand, Zucker und Rosinen versetzt wird. Durch seine charakteristische gelbe Farbe symbolisiert er die Sonne, die wiederum sinnbildlich für die Auferstehung an Ostern steht. Auch das Aufgehen des Hefeteigs kann als christliches Symbol gesehen werden. Egal, wie ihr zu diesen Theorien steht, Pască sind vor allem lecker und einfach zuzubereiten!
Savarină
Deutlich mehr Arbeit müsst ihr schon investieren, wenn ihr eine echte Savarină machen wollt. Das Gericht stammt ursprünglich aus Frankreich und ist eng mit der dort bekannten Baba au rhum verwandt. Es gibt zahlreiche Varianten dieser rumänischen Spezialität, die meist aus Sankuchen- oder Hefeteig hergestellt wird und oft die Form eines Bagels hat. Charakteristisch ist aber, dass der Kuchen nach dem Backen in Alkohol (meist Rum) getränkt wird. Dazu werden dann Sahne und Früchte serviert, die in das Loch in der Mitte eingelassen werden.
Colac secuiesc (kürtőskalács)
Wenn ihr dachtet, dass der Baumstriezel ursprünglich aus Tschechien oder Ungarn stammt, dann liegt ihr vermutlich falsch. Vermutlich stammt er nämlich aus Siebenbürgen, wo er traditionell zu wichtigen Anlässen gebacken wurde, meistens übrigens nicht im Ofen, sondern über offenem Feuer. Der Teig wird dabei vorsichtig und in dünnen Streifen über ein spezielles Werkzeug gehüllt, das ein bisschen wie ein Dönerspieß aussieht. Anschließend wird er mit Butter bestrichen und je nach Geschmack in Zucker oder Nüssen gerollt. Dann kommt er über das Feuer, wobei durch das Drehen des Spießes eine gleichmäßige Bräunung erzielt wird und der Zucker eine glasige Schicht bildet. Viele wenden ihn anschließend noch einmal in Zucker, sodass eine leichte Kristallschicht entsteht.
Baclava cu nuci
Baklava gehört zu den populärsten orientalischen Süßwaren und hat seinen Weg über das Osmanische Reich in die rumänische Küche gefunden. Die kleinen Köstlichkeiten bestehen aus mehreren dünnen Schichten Blätterteig, die mit Walnüssen, die in Rumänien weit verbreitet sind, gefüllt sind. Die rumänische Version enthält wesentlich weniger Zucker als die türkische. Daher ist sie auch bekömmlicher und man kann und wird sich auch ein zweites Stück gönnen. Sicher kennt ihr diese rumänische Spezialität schon, die das Ende unserer kulinarischen Reise durch Rumänien markiert.
Buchtipps rumänische Küche
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Was passiert, wenn ein deutscher TV-Koch die Rezepte seiner siebenbürgischen Großmutter wiederentdeckt, erfahrt ihr in diesem Buch, das nicht nur rumänische Gerichte umfasst, sondern schlicht alles, was zu Großmutters Zeiten in Siebenbürgen so aufgetischt wurde.
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Vielen Dank an dieser Stelle an Sanda Wilhelm für die vielen hilfreichen Tipps!