Das atomare Zeitalter begann in Osteuropa in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten begannen, Kernenergie und Atomforschung zu entwickeln. Zuvor hatte es auch im Dritten Reich Versuche einer Entwicklung von Kernwaffen gegeben, deren Zeugnisse man zum Teil in Ostdeutschland und in Polen sehen kann.
Die Entwicklung der Kernenergie in Osteuropa war eng mit dem Wettlauf um Atomwaffen während des Kalten Krieges verbunden. Die Sowjetunion strebte als Weltmacht danach, mit den Vereinigten Staaten in der Atomwaffenentwicklung gleichzuziehen. Dies führte zur Entwicklung und zum Testen von Kernwaffen, deren fürchterliche Auswirkungen sich in vielen Teilen Russlands und auch in Kasachstan bis heute sehen lassen.
Neben der militärischen Nutzung wurde die Atomtechnologie auch für zivile Zwecke eingesetzt. Kernkraftwerke wurden in mehreren osteuropäischen Ländern errichtet, um den wachsenden Energiebedarf zu decken.
Das Reaktorunglück von Tschernobyl im Jahr 1986 war jedoch ein Wendepunkt in der Geschichte der Kernenergie in Osteuropa und weltweit. Der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine, damals Teil der Sowjetunion, zeigt bis heute seine Spuren, die man unter anderem bei einem Besuch der Geisterstadt Pripjat im Rahmen einer Tschernobyl-Tour erkunden kann.
Bis heute bildet die Atomenergie dennoch das Rückrat der Energieversorgung in vielen Ländern Osteuropas, weshalb uns das Thema bei Wild East auch immer wieder beschäftigt.