Der Deutsche Orden, auch bekannt als der Orden der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem, wurde während der Kreuzzüge im 12. Jahrhundert gegründet. Er spielte eine wesentliche Rolle bei der Christianisierung und Kolonisierung des östlichen Europas. Als ein geistlicher Ritterorden kombinierte er militärische Macht mit religiöser Mission, was ihn zu einem wichtigen Akteur in den politischen und religiösen Angelegenheiten des Mittelalters machte. Der Orden gründete zahlreiche Städte, Burgen und Kirchen, die bis heute wichtige kulturelle und historische Stätten in Ländern wie Polen, dem Baltikum und Teilen Russlands sind.
Doch die Tätigkeiten dieser „kämpfenden Mönche“ stieß auch vielfach auf Widerstand. Seine Expansion führte zu Konflikten mit den einheimischen Bevölkerungen und anderen politischen Mächten. Die strenge Herrschaft und die Versuche, die lokale Kultur und Religion zu unterdrücken, wurden vielfach kritisiert und führten zu zahlreichen Aufständen und Kriegen.
Bis heute wirkt der Einfluss des Deutschen Ordens in Polen, dem Baltikum und Russland nach. Heute ist der Orden zwar als karitative Organisation völlig anders tätig. Sein historisches Erbe ist jedoch in der Architektur, nicht nur in den von seinen Mitgliedern gegründeten Städten sichtbar. Seine Rolle wird bis heute kontrovers diskutiert. Grund genug sich einmal die Geschichte und die Wirkensorte des Ordens anzuschauen.