Osteuropa Bücherschau November 2023 – Die neuesten Bücher zur Region

Jeden Monat gibt es einige Neuerscheinungen von Büchern zu Osteuropa. Wir stellen die neuesten Sachbücher und auch Belletristik vor.

Inhaltsverzeichnis

Osteuropa – ein Raum von historischer Tiefe, kulturellem Reichtum und politischer Dynamik. Die Region, die oft als Kreuzungspunkt von Zivilisationen betrachtet wird, bietet unendliche Geschichten, von den Großreichen der Vergangenheit bis zu den neu entstandenen Staaten des 20. und 21. Jahrhunderts. In dieser Bücherschau präsentieren wir eine Auswahl an Sachbüchern und Romanen, die einen Einblick in die vielfältigen Aspekte Osteuropas geben. Von Geschichte über Kultur bis hin zu aktuellen politischen Entwicklungen – diese Werke bieten eine fundierte und facettenreiche Erkundung dieses faszinierenden Teils der Welt. Begleiten Sie uns auf eine literarische Reise durch Osteuropa und entdecken Sie die Komplexität und Schönheit dieses Gebietes.

Sachbücher zu Osteuropa

Was ist im Oktober 2023 so alles an Literatur im Bereich Osteuropa erschienen? Eine ganze Menge. Hier fasse ich kurz die Neuerscheinungen zusammen. Während Ukraine/Russland weiter die dominierenden Themen bleiben, sind auch erstaunlich viele Werke erschienen, die sich mit dem Krieg allgemein und den Lösungsansätzen beschäftigt. Und auch was Deutschland im Anbetracht von Russlands Imperialismusbestrebungen nun machen muss.

„Das Land, das ich liebe“ von Jelena Kostjutschenko

In deutscher Übersetzung ist das Buch „Das Land, das ich liebe“ der russischen Journalistin Jelena Kostjutschenko erschienen. Ein etwas seltsamer Titel, aber es geht der Autorin nicht darum, ihr Land zu verteidigen, in Anbetracht der Gräuel, die es gerade in der Ukraine anrichtet. Kostjutschenko hat selbst in der Ukraine über die Invasion berichtet, lebt mittlerweile in Berlin. Ihr Buch ist eine Sammlung von journalistischen Texten aus den letzten 15 Jahren sowie autobiografische Essays. Sie schafft es, einen sehr guten Einblick zu gewinnen, wie es wirklich ist in Russland zu leben. Mit welchen Sorgen und Nöten und oftmals Ungerechtigkeiten die Menschen konfrontiert werden.

„Nimm meinen Schmerz – Geschichten aus dem Krieg“ von Katerina Gordeeva

Auch weiter erscheinen Bücher, die das Leiden im Krieg in der Ukraine festhält. Die russischen Journalistin Katerina Gordeeva hat für ihr Buch „Nimm meinen Schmerz – Geschichten aus dem Krieg“ nach Ausbruch des großen Invasionskrieges mit betroffenen Menschen in Flüchtlingszentren in der Ukraine, in Russland und Europa gesprochen. 24 Schicksale beschreibt sie dabei, etwa aus Butscha, aus Mykolajiw und aus Mariupol.

„Stromlinienunförmig“ von Anastasia Tikhomirova

Die Journalistin Anastasia Tikhomirova hat diesen Monat ihr Buch „Stromlinienunförmig“ herausgebracht. Darin enthalten sind eine Fülle ihrer Artikel, die sie unter anderem für die taz, Jungle World und den Tagesspiegel geschrieben hat. Die Texte stammen aus den Jahren 2020 bis 2023 mit den Schwerpunkten Antislawismus, Antisemitismus, Feminismus, Russlands Krieg gegen die Ukraine und Leerstellen im linken Diskurs. Das Buch liegt bei mir bereits auf dem Stapel und ich hoffe bald eine Rezension liefern zu können.

„Die Köche des Kreml – Wie Russland mit Essen Politik macht“ von Witold Szabłowski

Der Pole Witold Szabłowski ist nicht nur Journalist, sondern auch gelernter Koch. Mit seinem Buch „Die Köche des Kreml – Wie Russland mit Essen Politik macht“ verbindet er beide Berufszweige. So ist sein Werk eine Mischung aus Reportage und Kochbuch. Darin zeigt er, wie Russland Essen immer wieder instrumentalisierte und Hunger zur Waffe machte. Was aßen die Funktionäre, während die Genossen hungerten? Was aß Gagarin im Weltraum? Wovon ernährten sich die Ukrainer während des Holodomor? Ein etwas ungewöhnlicher Blick auf weltgeschichtliche Ereignisse.

„Into the Fire: Berichte aus Krisengebieten“ von Enno Lenze

Der großartige Enno Lenze hat sein Buch „Into the Fire: Berichte aus Krisengebieten“ herausgebracht. Das Buch ist eine Sammlung aus Texten der vergangenen sechs Jahre. Neben Frontberichten aus der Ukraine schreibt er auch vom Kampf gegen den IS in Kurdistan, über die Taliban in Afghanistan und von Tränengasangriffen auf Studenten in Hongkong. Zur Ukraine gibt es Berichte aus Kyjiw, Butscha, Charkiw, Saporischschja und Jahidne.

„Pulverfass Balkan: Wie Diktaturen Einfluss in Europa nehmen“ von Florian Bieber

Krieg in der Ukraine, jetzt auch noch im Nahen Osten. Der Südosteuropahistoriker Florian Bieber wirft in seinem Buch „Pulverfass Balkan: Wie Diktaturen Einfluss in Europa nehmen“ seinen Blick auf einen weiteren Unruheherd, den wir nicht vergessen sollten. Der Erste Weltkrieg nahm dort seinen Anfang. Und mehr als 100 Jahre später ist keine Ruhe eingekehrt. China baut dort Straßen, Russland spornt Nationalisten an, die Türkei und die Golfstaaten investieren in Moscheen und Hotels. Bieber sieht das Buch als Weckruf an Europa und die Europäische Union, endlich aktiv zu werden.

„Geschichte Südosteuropas“ von Ulf Brunnbauer und Klaus Buchenau

Und wer sich dann noch tiefer in die Geschichte Südosteuropas einlesen will, für den ist das 650 Seiten starke Reclambuch „Geschichte Südosteuropas“ der Professoren Ulf Brunnbauer und Klaus Buchenau etwas. Das Buch ist nun in einer aktualisierten und erweiterten Ausgabe erschienen.

„Friedas Enkel“ von Inna Hartwich

Inna Hartwich ist Journalistin. Sie ist in der Sowjetunion geboren, als Kind nach Deutschland und als Erwachsene als Korrespondentin nach Moskau. In ihrem Buch „Friedas Enkel“ beschreibt sie ihre eigene Familiengeschichte. Es geht um ihre Großmutter Frieda und einer Gesellschaft, die schweigt, hinnimmt, vergisst. Von einer Gesellschaft, die gelernt hat, sich zu fügen und schweigend hinzunehmen – als Mittel des Überlebens.

„Der entführte Westen: Die Tragödie Mitteleuropas“ von Milan Kundera

Vom im Juli 2023 verstorbenen tschechischen Schriftsteller Milan Kundera ist das Buch „Der entführte Westen: Die Tragödie Mitteleuropas“ erschienen. Dabei handelt es sich um einen vor 40 Jahren von Kundera veröffentlichten Aufsatz. Darin analysiert er die Rolle Mitteleuropas im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit zum Westen und der Bedrohung durch Russland. Durch den Krieg in der Ukraine wird dieser Text wieder brandaktuell.

„Wie man einen Drachen tötet – Handbuch für angehende Revolutionäre“ von Michail Chodorkowski

Der russische Ex-Oligarch Michail Chodorkowski scheint unter die Vielschreiber gegangen zu sein. Anfang des Jahres erschien sein Büchlein „Wie man einen Drachen tötet – Handbuch für angehende Revolutionäre“. Im Oktober legt er mit dem Buch „Was tun? Damit kein neuer Drache erwacht…“ nach. Chodorkowski will Lösungen für eine Umgestaltung des russischen Staates anbiete, die künftigen Machtmissbrauch verhindern können.

„Meine erwachsene Kindheit: Charkiw 1941-1945“ von Ljudmila Gurtschenko

Ljudmila Gurtschenko (1935-2011) erlebte in der ukrainischen Stadt Charkiw als junges Mädchen die deutsche Besatzung und überlebte sie. Dort gab es eine Hungersnot, die der Blockade von Leningrad vergleichbar ist. Die sieht Hinrichtungen von Partisanen. Und als im Februar 1943 die Rote Armee Charkiw befreit, kommen die „zweiten Deutschen“ und die Brutalität geht weiter. Im Jahr 1982 sind Gurtschenkos Erinnerungen an diese Zeit auf Russisch erschienen. Und jetzt auch in deutscher Übersetzung mit dem Titel „Meine erwachsene Kindheit: Charkiw 1941-1945“.

„Der Uhrmacher des Zaren: Der Lebensroman des Industriepioniers Heinrich Moser und seiner Kinder Henri und Mentona“ von Roger Nicolas Balsiger

Ein Buch zu einem spezielleren Thema und auch nicht ganz günstig mit 39 Euro hat Roger Nicholas Balsiger herausgebracht. Es lautet „Der Uhrmacher des Zaren: Der Lebensroman des Industriepioniers Heinrich Moser und seiner Kinder Henri und Mentona“. Dass Balsiger sich diese Person ausgesucht hat, kommt nicht von ungefähr. Er ist sein Urgroßvater. In der ersten Hälfte gelingt es Moser als Einziger, die Lieblingsuhr des russischen Zaren reparieren zu dürfen. Die Berühmtheit, die daraufhin folgte, macht ihn reich. Später kehrt er in die Schweiz zurück. Doch in der Familie gibt es Streit. Sein Sohn Henri reist lieber durch die asiatische Steppe, als das väterliche Erbe anzutreten. Und seine Stieftochter Mentona, die Tochter seiner zweiten Ehefrau, wird Kommunistin und Frauenrechtlerin und zieht es in die junge Sowjetunion.

„Economic War: Ukraine and the Global Conflict Between Russia and the West“ von Maximilian Hess

Maximilian Hess ist Analyst und Berater für politische Risiken und hat nun sein erstes Buch veröffentlicht. Mit „Economic War: Ukraine and the Global Conflict Between Russia and the West“ will Hess zeigen, wie der Krieg Russlands, den das Land 2014 gegen die Ukraine begonnen hat, an vielen Stellen auch ein Wirtschaftskrieg ist. „Wir erleben keinen ‚neuen Kalten Krieg‘, sondern einen Konflikt um Finanzen, Energie und Kapitalmärkte. Wie ein solcher Wirtschaftskrieg ausgeht, wird die Zukunft des Liberalismus und der Demokratie bestimmen“, meint der Autor.

„Women of Ukraine: Reportages from the War and Beyond“ von Anna Romandash

Wie Frauen das erste Kriegsjahr nach der großen Invasion Russlands in die Ukraine erlebten, erfährt man in dem Buch „Women of Ukraine: Reportages from the War and Beyond“ von Anna Romandash. Anhand ihrer Geschichten beleuchtet das Buch, wie Frauen versuchen, den Konflikt zu bewältigen und mit welchen besonderen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Die Reportagen variieren in ihrem Inhalt und ihrer Perspektive. Zum Beispiel geht es in den Reportagen um eine Soldatin, die gegen die Invasionstruppen kämpfte und gleichzeitig mit der Deportation ihres Kindes nach Russland fertig werden musste. Eine andere erzählt von einer Frau, die einen Filtrationsprozess durchlief und es schaffte, ihre behinderte Mutter aus Russland zu retten. Durch ihre Geschichten bietet das Buch eine vielfältige und nuancierte Darstellung der Auswirkungen des Krieges auf das Leben von Frauen.

„Unlocking your inner Zelensky: Lessons we can all learn from an unexpected leader” von Jessie Asya Kanzer

Ein Buch mit einem sehr interessanten Titel hat die ukrainische Journalistin Jessie Asya Kanzer herausgebracht. Mit ihrem Werk „Unlocking your inner Zelensky: Lessons we can all learn from an unexpected leader” will Kanzer die tiefen philosophischen Verzweigungen hinter Selenskyjs Worten erfassen. Über den ukrainischen Präsidenten schreibt sie: „What is so incredible about our man Volodymyr is that his belief in himself stems not from seeing himself as special, but from seeing himself as ordinary and from knowing there is great power in this ordinariness.“ Es geht dabei um eine Ansammlung von Lebenslektionen. Ich habe das Buch bereits bestellt und werde alsbald eine Rezension davon liefern.

„Yerevan: Die armenische Küche. Eine eindrucksvolle Reise durch Land und Kultur“ von Marianne Deinyan und Anna Aridzanjan

Wer gerne kocht, für den könnte das Buch „Yerevan: Die armenische Küche. Eine eindrucksvolle Reise durch Land und Kultur“ etwas sein. Marianne Deinyan und Anna Aridzanjan bieten hier herzhafte und süße Rezeptideen mit typischer Auswahl von Vorspeisen, Hauptgerichten, Desserts, Salaten und mehr. Darunter gefüllte Weinblätter, Schaschlik-Spieße vom Grill und Gebäck mit Nüssen und Früchten.
„Der neue Kalte Krieg: Atomwaffen, Cyberattacken, hybride Gefahren“ von Julia Berghofer
Bewegen wir uns langsam weg von Osteuropa zu den Neuerscheinungen, die indirekt damit zusammenhängen. Da hätten wir etwa „Der neue Kalte Krieg: Atomwaffen, Cyberattacken, hybride Gefahren“ von der Sicherheitsexpertin Julia Berghofer. Der Krieg in der Ukraine hat tiefgreifende Folgen für die deutsche Sicherheit und die des Westens. Berghofer beschreibt, wie die Konfrontation zwischen Russland und dem Westen in Zukunft aussehen wird. Und sie fordert dringend eine neue Sicherheitspolitik.

„Welt in Aufruhr: Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert“ von Herfried Münkler

Der Berliner Historiker Herfried Münkler ist auch weiter fleißig am Schreiben und hat nun sein Buch „Welt in Aufruhr: Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert“ veröffentlicht. Darin beschäftigt er sich mit der Jetzt-Zeit, aber wirft auch einen Blick in die Geschichte und auf frühere weltpolitische Konstellationen. Münkler will analysieren, wie in Zukunft die Konfliktlinien verlaufen werden. Welche Gefahren darin liegen und welche Chancen. Das Buch wird angekündigt als ein „aufregender, Maßstäbe setzender Ausblick auf die Machtkonstellationen im 21. Jahrhundert“.

„Bedingt abwehrbereit: Deutschlands Schwäche in der Zeitenwende“ von Carlo Masala

Und Carlo Masala hat im Oktober auch wieder ein neues Buch herausgebracht. In „Bedingt abwehrbereit: Deutschlands Schwäche in der Zeitenwende“ will Masala uns erklären, was die Bundeswehr kann und was sie können muss, wo ihre strukturellen Probleme liegen, was der russische Krieg gegen die Ukraine für Deutschland bedeutet und welche Wege zum Frieden führen. In Gesprächen mit Sebastian Ullrich und Matthias Hansl geht er drängenden politischen Fragen nach, auf die nicht nur die Bundesregierung Antworten finden muss, sondern auch die deutsche Bevölkerung.

„Fragile Sicherheit: Das Ende des Friedens und die neue Konfliktordnung“ von Christian Mölling

Und noch in einem weiteren Buch spielt das Thema Sicherheit eine wichtige Rolle. Der Sicherheitsexperte Christian Mölling schreibt in seinem Buch „Fragile Sicherheit: Das Ende des Friedens und die neue Konfliktordnung“ darüber, dass Deutschlands lang gepflegte Illusionen über Krieg und Frieden das Land und Europa erpressbar und verwundbar gemacht haben. Mölling analysiert die sicherheitspolitische Lage und zeigt, was sich ändern muss, damit uns nicht fatale Folgen drohen. Er beschreibt, wie eine neue Sicherheits- und Konfliktordnung für Europa aussehen kann, auf welche mittel- und langfristigen Auseinandersetzungen wir über den Ukrainekrieg hinaus vorbereitet sein müssen und welche Rolle der Frieden darin spielt.

„Über Kriege und wie man sie beendet: Zehn Thesen“ von Jörn Leonhard

Seit Russlands Krieg in der Ukraine die Medien beschäftigt, muss man nicht lange warten und Sachbücher zum Thema Krieg erscheinen. Eines davon ist „Über Kriege und wie man sie beendet: Zehn Thesen“ vom deutschen Historiker Jörn Leonhard. In seinem Buch will er an historischen Beispielen unter anderem erklären, was Akteure dazu veranlasst, Kriege fortzusetzen, warum häufig gerade die Endphase von Kriegen besonders blutig verläuft, wann sich Fenster für Diplomatie öffnen.

„Wann ist endlich Frieden?: Antworten auf Kinderfragen zu Krieg, Gewalt, Flucht und Versöhnung“ von Elisabeth Raffauf und Günther Jakobs

Wie erklärt man kleinen Kindern eigentlich den Krieg in der Ukraine? Für Eltern, die sich diese Frage stellen, ist nun das Buch „Wann ist endlich Frieden?: Antworten auf Kinderfragen zu Krieg, Gewalt, Flucht und Versöhnung“ von der Psychologin Elisabeth Raffauf und dem Illustrator Günther Jakobs erschienen. Darin gibt es Antworten zu Fragen über Gewalt, Terror, Krieg, Frieden und Versöhnung, die „einfühlsam, sachlich und immer auf Augenhöhe“ der Kinder sind.

„Von Indien nach Deutschland: Was uns der Weg meines Vaters über Migration und die Freundlichkeit von Fremden erzählt“ von Sunita Sukhana

Osteuropa ist nur ein kleiner Teil des Buches „Von Indien nach Deutschland: Was uns der Weg meines Vaters über Migration und die Freundlichkeit von Fremden erzählt“ von Sunita Sukhana. Der Vater der Autorin nimmt im Jahr 1979 die weite Reise von Indien nach Deutschland. Es ist das Jahr, in dem die Sowjetunion in Afghanistan einmarschiert und die Islamische Revolution im Iran tobt. Das Buch wird beworben als „berührender Text über Herkunft, Zeitgeschichte und die Bedeutung von Migration“.

„Russen/Brecht: Ansichten zum politischen Theater in Russland zwischen Stalin und Putin“

Für Theaterbegeisterte ist nun „Russen/Brecht: Ansichten zum politischen Theater in Russland zwischen Stalin und Putin“ erschienen. Darin werden Ansichten russischer und deutscher Autoren zu Brechts Theaterarbeit vorgestellt, der Begriff des politischen Theaters im heutigen Russland analysiert und Brechts Werke in der russischen Übersetzung seit 1930 betrachtet. Außerdem werden mithilfe von historischen Dokumenten Brechts Aufenthalte in der Sowjetunion zwischen 1931 und 1955 in den historischen Rahmen gesetzt.

„Alles, was wir nicht erinnern: Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters“ von Christiane Hoffmann

Christiane Hoffmann hat lange als Journalistin gearbeitet und ist aktuell erste stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung. Ihr Buch „Alles, was wir nicht erinnern: Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters“ ist bereits vor einem Jahr erschienen, nun gibt es das Buch in der günstigeren Taschenbuchausgabe. Hoffmann schreibt in dem Buch über ihre eigene Familiengeschichte und vermischt es mit Historie und Zeitzeugenberichten. Dabei geht sie den Weg, den ihr Vater einst Anfang 1945 aus Schlesien genommen hat. Ein sehr persönliches Buch.

„Posttraumatische Souveränität – Ein Essay“ von Jarosław Kuisz und Karolina Wigura

Brandaktuell ist jetzt auch „Posttraumatische Souveränität“ von Jarosław Kuisz und Karolina Wigura erschienen. Der Politikwissenschaftler und die Ideenhistorikerin besprechen in ihrem Essay, wie der heutige Krieg in der Ukraine in Ländern wie Polen historische Traumata reaktiviert. Denn sie wissen, wie es ist, von Großmächten überfallen zu werden. „Nur wer selbst angegriffen und, wie Polen, sogar einmal ganz von der Landkarte getilgt wurde, versteht, dass militärische Selbstverteidigung gerechtfertigt ist“, heißt es in der Buchbeschreibung.

Romane zu Osteuropa

Hier möchte ich euch die Romane mit Osteuropa-Bezug vorstellen, die im Oktober 2023 erschienen sind. Anders als bei den Sachbüchern, bei denen doch klar Kriegsthemen überwiegen, sind erfreulich viele SchriftstellerInnen aus vielen Ländern (Ukraine, Polen, Slowakei, Georgien, Slowenien und Russland) vertreten.

„Brief ohne Absender“ von Iunona Guruli

Los geht es mit „Brief ohne Absender“ der georgischen Schriftstellerin Iunona Guruli. Sie lebt seit 1999 in Deutschland und arbeitet in Berlin als Übersetzerin für Deutsch und Georgisch. Ihrem neuen Buch geht es um Elena, die in den achtziger Jahren des kommunistischen Georgiens als Einzelkind bei ihrer Mutter und der Großmutter in Tbilisi aufwächst. Ihr Leben ist erst geprägt von einer unbeschwerten Kindheit, aber auch von der harten Realität historischer Umbrüche. Elena geht zum Studieren nach Berlin, erhält dort einen Brief ihrer verschwundenen Kindheitsfreundin und begibt sich darauf auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Familie.

Der Tod des Löwen Cecil ergab Sinn“ von Olena Stjaschkina

Die Ukrainerin Olena Stjaschkina ist nicht nur leitende Wissenschaftlerin an einem ukrainischen Institut, sondern auch Schriftstellerin. Ihr vor zwei Jahren erschienener Roman „Смерть лева Сесіла мала сенс. Видавництво Старого Лева“ ist nun in deutscher Übersetzung mit dem Titel „Der Tod des Löwen Cecil ergab Sinn“ zu haben. Zwei Jungen und zwei Mädchen werden am 16. April 1986 in einer Donezker Entbindungsstation geboren. Stjaschkina beschreibt die Menschen, die an diesem schicksalhaften Tag zusammenfinden, über mehrere Jahrzehnte. In dem Roman geht es um mehrere Identitäten: deutsch, polnisch, ukrainisch, russisch. Mit ihrer Sprache entfaltet die Autorin ein Verständnis für die Region im Osten der Ukraine. Im Original beginnt das Buch auf Russisch, ab 2014, der Beginn der russischen Invasion, wechselt es ins Ukrainische. Dies wird in der deutschen Übersetzung mit unterschiedlichen Schriftarten verdeutlicht. „Mit ihrem Roman wird Olena Stjaschkina zu einer wichtigen Stimme, die uns hilft, die Kultur der als Donbas bezeichneten Region verstehen zu lernen und der russischen Kriegspropaganda zu widerstehen“, heißt es im Klappentext.

„All die Frauen, die das hier überleben“ von Natalja Tschajkowska

Und von einer weiteren ukrainischen Schriftstellerin ist im Oktober ein Werk erschienen. Natalja Tschajkowska erzählt in „All die Frauen, die das hier überleben“ die Geschichte von Marta. Sie ist mit Maksym verheiratet. Es war eine schnelle Heirat nach dem Tod ihrer Mutter. Doch die Ehe verläuft nicht glücklich. Maksym isoliert Marta mehr und mehr, er trinkt. Martas Umgebung beginnt stutzig zu werden. Marta muss nun eine Entscheidung für sich treffen. Tschajkowska habe „einen Text geschaffen, der die brutale Alltäglichkeit von Gewalt, Wut und Zweifel, die gesellschaftliche Wertung, die Sehnsucht nach Liebe und Schutz – die Ambivalenz von Gefühlen – einfängt“.

„Mauerpfeffer“ von Nataša Kramberger

Landwirtschaft und Klimawandel: Das sind die Themen des neuen Buchs der slowenischen Schriftstellerin Nataša Kramberger. Ihr Werk „Mauerpfeffer“ ist ein Plädoyer für die Nachhaltige Landwirtschaft. Sie schreibt darin über persönliche Gedanken, Beobachtungen und ihrem Engagement in einer ganz eigenen Sprache und begreift das ganz Ausmaß der Bedeutung der Kultivierung der Natur, des Klimawandels und der Abhängigkeit des Menschen.

„Der schwarze Bach“ von Leopold Buczkowski

Der polnische Schriftsteller, Maler und Grafiker Leopold Buczkowski ist bereits 1989 gestorben. Nun erscheint in deutscher Übersetzung „Der schwarze Bach“. Darin geht es um Galizien 1942/43, genauer gesagt um den deutsch besetzten „Distrikt Galizien“ auf dem Höhepunkt der Shoa. Buczkowski transponiert das Grauen und das Chaos von Krieg und Shoah in eine Prosa von erstaunlicher sprachlicher Intensität. Durch eine nichtlineare, polyphone Erzählstruktur, einen verknappten, zuweilen schroffen Sprachduktus sowie den bewussten Wechsel von naturalistischer Präzision und märchenhafter Stilisierung entsteht eine vielschichtige Textlandschaft, in der die Geschichte einer vernichteten multiethnischen Region widerhallt, heißt es in der Beschreibung des Buches.

„Die Geschichte von Uljana – Das Amadoka-Epos 2“ von Sofija Andruchowytsch

Die ukrainische Schriftstellerin hat Sofija Andruchowytsch hat die Roman-Trilogie „Amadoka“ herausgebracht. Diese umfassen ein Jahrhundert ukrainischer Geschichte. Der erste Band „Die Geschichte von Romana“ ist im Januar 2023 erschienen. Jetzt kam der zweite Band „Die Geschichte von Uljana“ heraus. Uljana ist die Großmutter Bogdans (eine der Hauptfiguren aus dem ersten Teil) und wächst in der galizischen Kleinstadt Buczacz auf, in der Polen, Ukrainer, Deutsche und Juden zusammenleben. Im Jahr 1941 beginnt dort die nationalsozialistische Besetzung und somit die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung. Uljana muss ihren Vater unter Lebensgefahr verstecken. Auch ist sie in den jüdischen Jungen Pinkhas verliebt. Um ihre Liebe zu retten, trifft Uljana eine verhängnisvolle Entscheidung…

„Wie Sterben geht“ von Andreas Pflüger

Andreas Pflüger hat eine Vielzahl an Drehbüchern für den Tatort geschrieben, aber er schreibt auch sehr gerne Thriller. In seinem neuesten Buch „Wie Sterben geht“ geht es in die 1980er Jahre, mitten in den Kalten Krieg. Nina Winter ist Analystin beim BND und wertet Spionage-Informationen aus. Dann will ein geheimnisvoller Moskauer Top-Agent des BND nur noch weiterarbeiten, wenn Nina Winter als seine Führungsoffizierin nach Russland kommt. Diesen Karriere-Sprung kann sie natürlich nicht auslassen. Doch sie ahnt nicht, dass sie beim KGB einen Todfeind haben wird. Um zu überleben, muss sie zu einer anderen werden, zu einer Frau, die mit dem Tod tanzt.

„Putins kleiner Finger“ von Marc Späni

Der Schweizer Autor Marc Späni erzählt in seinem Buch „Putins kleiner Finger“ von einem Autor, der im Frühling 2022 drei Menschen aus seinem Umfeld porträtieren will: eine junge Primarlehrerin, einen Vorsorgeberater und einen Rentner. Er möchte ihr Leben in Beziehung setzen und daraus einen experimentellen literarischen Text schreiben. Dann kommt der große Invasionskrieg Russlands. Der Autor skizziert, so heißt es in der Beschreibung, in seiner Erzählung die ersten dreißig Tage des Ukraine-Krieges und lässt seine Protagonisten existentielle Fragen stellen.

„Der große Gopnik“ von Viktor Jerofejew

Vom russischen Schriftsteller Viktor Jerofejew – er ist mittlerweile 76 Jahre alt – ist nun das Buch „Der große Gopnik“ erschienen. Gopniks werden in Russland kriminelle Jugendliche genannt. Und mit dem Titel meint Jerofejew meint er Wladimir Putin. Seine Mutter hält ihn für talentlos, sein Vater verliert seinen Job als Diplomat. Jerofejew erzählt in seinem Buch die Geschichte des heutigen Russlands aus seiner Perspektive. Er bewegt sich frei durch Zeit und Raum, kann Figuren auf- und abtreten lassen. Der Klappen verspricht eine „rasante und ironische, zuweilen auch zynische Bewegung durch Zeit und Raum, in der sich Stalin, Putin und die Eltern des Schriftstellers, seine Schriftstellerkollegen und seine Frauen wie zum Abendessen an einem Tisch wiederfinden, um die eine unlösbare Frage zu stellen: Wie konnte es nur so weit kommen?“

„Bacacay“ von Witold Gombrowicz

Wie bei manchen Autoren in dieser Liste ist auch der Pole Witold Gombrowicz (1904-1969) bereits verstorben. Er zählt zu den bedeutendsten polnischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. In seinem Werk „Bacacay“ sind eine Sammlung von Erzählungen, „von denen einige als schwarz-humorige Schocker oder spannende Kurzkrimis à la Roald Dahl durchgehen, wenn etwa mit einem Revolver auf einen fliegenden Tennisball geschossen wird und ein vegetarisches Bankett mit einer unappetitlichen Pointe seinen makabren Höhepunkt erreicht“.

„Nebenan ist doch weit weg“ von Antje Bones

Auch nach Polen geht es in dem Kinderbuch „Nebenan ist doch weit weg“ der deutschen Autorin Antje Bones. Edith fährt mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder von Berlin nach Krakau, denn ihre Eltern wollen auswandern. Sie nimmt die Herausforderung, freundet sich in ihrer neuen Heimat mit Milena und Antek an und entdeckt in einem verborgenen Zimmer Briefe. Was hat es mit ihnen auf sich?

„Ein Mädchen aus der Ukraine“ von Ernst-Günther Tietze

Über dieses Buch bin ich erst kürzlich eher zufällig gestoßen. Ernst-Günther Tietze hat schon einige Bücher veröffentlicht, nun hat er über einen Selfpublishing-Verlag das Büchlein „Ein Mädchen aus der Ukraine“ herausgebracht. Eine Ukrainerin flieht nach dem 24. Februar 2022 mit ihrer 18-jährigen Tochter nach Schwerin. Beide sprechen bereits perfekt Deutsch und integrieren sich schnell. Der Vater bleibt erst in der Ukraine, er arbeitet im Kernkraftwerk in Saporischschja. Später geht er dann aber doch in den ukrainisch kontrollierten Teil des Landes. Dann verliebt sich noch die Tochter in einen Studenten. Später kehren Mutter und Tochter (mittlerweile verlobt) in die Ukraine zurück. Ich bin bei selbst veröffentlichten Büchern immer etwas vorsichtig, aber vielleicht will ja jemand dem Buch eine Chance geben.

„Die Haube“ von Katarína Kucbelová

Die in der Slowakei sehr bekannte Schriftstellerin Katarína Kucbelová führt uns in ihrem Buch „Die Haube“ in das Dorf Šumiac, das – man ahnt es – in der Slowakei liegt. Dort lebt die 85-jährige Iľka, hat ihr Leben lang gearbeitet. Mit ihr trifft sich Katarína immer wieder und stickt und näht mit der alten Frau. Daraus entsteht eine Haube. So setzt sich die Autorin auch mit ihrer Vergangenheit auseinander, mit Romas, denen sie begegnet, mit den Dorfbewohnern im Laden.

Im Klappentext steht: „Il’ka steht exemplarisch für alle Frauen des östlichen Europas, die sich den Zwängen ihrer Herkunft unterwerfen müssen, fast keine Schulbildung haben, den Mann, den sie lieben, nicht heiraten dürfen, aber Kinder gebären, sie großziehen, und immer arbeiten, für das Geld, für die Familie, für andere – Frauen, die alt werden und immer wieder aufstehen, um weiterzuleben und zu erzählen, sodass die Vergangenheit ihnen stets näher ist als die Gegenwart, bis endlich ein einzigartiges Buch entsteht, unter anderem mit der Frage: Was bedeutet Folklore überhaupt heute für jeden einzelnen von uns?“

„Sonne, Mond und Kornfeld“ von Temur Babluani

Der Georgier Temur Babluani bringt in diesem Monat sein Werk „Sonne, Mond und Kornfeld“ in deutscher Sprache heraus. Es spielt 1968 in der Hauptstadt Tbilissi. Der siebzehnjährige Dschude gerät in die Machenschaften der Mafia und wird eines Verbrechens beschuldigt, das er nicht begangen hat. Er muss ins Straflager nach Ostsibirien. Jahrzehntelang durchlebt er russische Sprachlager, Gefängnisse, trotz tödlicher Kälte und der Tuberkulose. Erst als Georgien unabhängig ist, kehrt er in sein Land zurück und stolpert so in ein völlig anderes Tbilissi.

„Titan oder Die Gespenster der Vergangenheit“ von Sergej Lebedew

Der russische Journalist und Schriftsteller Sergej Lebedew beschäftigt sich in seinen Romanen mit der russischen Vergangenheit, insbesondere der Stalin-Zeit mit ihren Folgen für das moderne Russland. Er lebt aktuell in Potsdam. Nun ist ein neues Buch von ihm erschienen: „Titan oder Die Gespenster der Vergangenheit“. Es geht um das vergiftete Erbe der Sowjetunion und seine unheimlichen Spuren in der Gegenwart: von Tschetschenien bis zur Ukraine, von Katyn bis Berlin. Lebedews Geschichten stehen jeweils für sich, sie verbindet aber auch ein gemeinsames Thema, ein gemeinsamer poetischer Raum. In diesem Raum ziehen die Schatten der Vergangenheit ruhelos umher, und die Toten rufen fortwährend nach Gerechtigkeit.

„Bitternis“ von Joanna Bator

Joanna Bator ist eine polnische Schriftstellerin, deren 829 Seiten starkes Buch „Bitternis“ nun erschienen ist. In dem Roman geht es um weibliche Lebensentwürfe. Und wie sie scheitern. Kalina Serce, jüngster Spross einer Frauendynastie, betritt eine Villa, die lange Zeit unbewohnt war. Es ist die frühere Pension Glück im schlesischen Langwaltersdorf, mit der es seine eigene Bewandtnis hat. Denn hier traf sich Kalinas Großmutter Berta mit ihrem Geliebten. Berta möchte mit ihm nach Prag abhauen, doch der Vater verhinderte es. Der Hass auf ihren Vater wird so groß, dass Berta zu einer ungeheuren Tat schreitet.

„Hasenjagd im Mühlviertel: Roman einer Gegend“ von Helmut Rizy

Und zu guter Letzt noch das neue Werk des österreichischen Schriftstellers Helmut Rizy. Beziehungsweise, so neu ist es gar nicht. „Hasenjagd im Mühlviertel: Roman einer Gegend“ ist bereits 1995 erschienen und kommt jetzt in einer Neuauflage heraus. Im Februar 1945 brachen 500 vorwiegend sowjetische Soldaten aus dem Todesblock des KZ Mauthausen im österreichischen Mühlviertel aus. Die gesamte Bevölkerung wurde daraufhin aufgerufen, mit der SS an der „Hasenjagd“ mitzumachen. In dem Buch werden unterschiedliche Menschen aus den verschiedensten Schichten und ihre Motivationen vorgestellt. Im Klappentext steht: „Das Buch ist nicht nur zeithistorisches Dokument, sondern es will auch Mut machen, heute, unter demokratischen Bedingungen, nicht wegzusehen, sondern sich der Unmenschlichkeit zu widersetzen, nicht mitzumachen, wenn wieder mal die „Jagd“ auf eine Bevölkerungsgruppe eröffnet wird.“

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Thomas Leurs hat in Heidelberg und Köln Slawistik studiert und arbeitet als Journalist. Er arbeitet als Redakteur bei der Rhein-Zeitung im nordwestlichen Teil von Rheinland-Pfalz. Seine Leidenschaft ist das Lesen – vor allem Bücher zu osteuropäischen Themen. Auf Twitter gibt er durch seine Rezensionen Einblicke in Kultur, Geschichte und Politik und der Region.

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