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Spreewald Wochenende – Die 5 besten Highlights

Mit dem Kahn durch Kanäle und die ursprüngliche Landschaft. Der Spreewald ist eine der schönsten Regionen in Deutschland und ein ganzes Wochenende wert.

Inhaltsverzeichnis

Eine gemütliche Kaffeefahrt, ein paar Spreewaldgurken essen und dann mit dem Bus wieder nach Hause – so stellen sich viele Leute einen Besuch im Spreewald vor. Dabei kann er richtig reizend sein. Ob mit dem Rad oder dem Boot, der Spreewald ist eine der schönsten Landschaft in Ostdeutschland. Hier zeigen wir euch die fünf besten Gründe, warum ihr in den Spreewald fahren solltet, was ihr hier tun könnt und was ihr auf keinen Fall verpassen solltet.

Spreewald Kahn
Im Spreewald fahren nicht wenige Bewohner noch mit dem Kahn

Nah am Wasser gebaut – den Spreewald mit Kahn oder Kanu erkunden

Der Spreewald ist wie Venedig – nur ohne Gestank und Kreuzfahrtschiffe, dafür aber mit Natur. Das Kanalsystem entlang der Spree zieht sich zwischen mehreren Orten. Manche der Häuser sind gar nur über das Wasser zu erreichen. Da lohnt es sich, die ursprünglichen Ecken des Spreewaldes gleich vom Wasser aus zu entdecken.

Spreewald Kahn

Kahnfahrt im Spreewald

Wer nicht selbst rudern möchte, der ist bei einem der zahlreichen Kahnfahrer gut aufgehoben. Die Steuermänner rudern nicht, sondern stechen mit einem Pfahl in den Grund und schieben den Kahn. Dabei erzählen sie euch mehr über die Geschichte des Spreewaldes. Die Kahnfahrten finden ganzjährig statt. Auch Kahnfahrten im Winter lohnen sich übrigens, da dann nicht so viele Touristen unterwegs sind und ihr Glühwein und Decken bekommt. Die kürzesten Fahrten nur durch das Dorf Lehde kosten rund 12 bis 14 Euro. Jedoch lohnt es sich, ein paar Euro mehr auszugeben. Für 18 Euro gibt es eine Schleusenfahrt in Lehde (5 Stunden) und für 24 Euro kommt ihr für ganze 8 Stunden in die richtigen Tiefen des Spreewaldes. Fahrten gibt es zum Beispiel bei STS-Kahnfahrten.

Mit dem Kanu den Spreewald erkunden

Wem das zu langweilig ist, der kann ein Kanu im Spreewald ausleihen. Bootsverleihe gibt es am häufigsten in Lübbenau, Burg und Lübben. Dort könnt ihr ein Kanu für zwei, drei oder vier Personen mieten. Mitunter gibt es auch andere Boote oder gar ein Floß. Die Bootsverleihe geben euch Wasserkarten und sagen euch, wie lange die Fahrt dauert.

Schlittschuhfahren im Spreewald

In besonders strengen Wintern könnt ihr mitunter sogar im Spreewald Schlittschuhlaufen. Wenn die Kanäle zugefroren und begehbar sind, dann holen viele Einheimische ihre Schlittschuhe heraus und fahren über die zugefrorenen Flüsse und Kanäle. Leider war das aber schon ein paar Jahre nicht mehr der Fall.

Spreewald Heuzuber

Andere Töchter haben auch schöne Kleider – Sorben im Spreewald

Wie ihr vielleicht wisst, wird in Deutschland auch offiziell nicht nur Deutsch gesprochen. Neben Dänen, Friesen und Sinti und Roma gibt es in Deutschland auch eine slawische Minderheit: die Sorben. Die Sorben leben in der Lausitz, zu der neben Bautzen auch der Spreewald gehört. Sie sprechen Sorbisch, das eine slawische Sprache und damit verwandt mit Polnisch und Tschechisch ist. Das seht ihr auch an den Ortsschildern, die unter dem deutschen Namen auch die sorbische Bezeichnung tragen. Besonders schön erleben kann man die sorbische Kultur im Spreewaldmuseum in Lehde, einem Ortsteil von Lübbenau, und im Niedersorbischen Heimatmuseum in Dissen-Striesow. Dort wird gezeigt, wie die Sorben im Spreewald früher gelebt haben und was es für Bräuche und Trachten der Sorben gibt.

Nicht so voll wie das Spreewalten-Bad in Lübbenau ist die Sreewaldtherme in Burg. Das Wasser ist zum Teil salzhaltig und damit auch ganz gesund. (Foto: Spreewaldtherme. Dürfte dort zum Glück nicht fotografieren:-D)
Nicht so voll wie das Spreewalten-Bad in Lübbenau ist die Sreewaldtherme in Burg. Das Wasser ist zum Teil salzhaltig und damit auch ganz gesund. (Foto: Spreewaldtherme. Durfte dort zum Glück nicht fotografieren:-D)

Thermen im Spreewald – mit Pinguinen schwimmen in Lübbenau und in Salz baden in Burg

Die Thermen im Spreewald sind ein beliebtes Ausflugsziel für Berliner. Das ist auch zu recht so. Grundsätzlich könnt ihr zwischen zwei großen Thermen im Spreewald wählen.

Spreewelten-Bad Lübbenau – Schwimmen mit Pinguinen

Mit Pinguinen schwimmen – das klingt auf jeden Fall spannend. Und tatsächlich seid ihr im im Außenbecken des Spreewelten-Bades Lübbenau nur durch eine Glasscheibe von ihnen getrennt. Toll ist auch der Saunabereich mit mehr als einem Dutzend Saunen. Unser Liebling: Der Saustall, in dem alles mit kleinen Holzschweinen verziert ist, und die Gurkensauna, wo es eine Schaukel gibt. Das Manko hier ist allerdings: Das Spreewelten-Bad ist definitiv das beliebteste Schwimmbad im Spreewald. Am Wochenende lassen die Betreiber manchmal niemanden mehr rein, weil es zu voll ist. Ihr solltet also unbedingt entweder unter der Woche kommen, wenn keine Schulferien in Berlin oder Brandenburg sind. Oder ihr kommt unter der Woche am Abend ab 19 Uhr hierhin.

Spreewald-Therme Burg – voll entspannen

Wenn ihr am Wochenende im Spreewald seid, dann solltet ihr lieber in die Spreewald-Therme in Burg fahren. Die Spreewald-Therme ist neuer als das Spreewelten-Bad und sieht designtechnisch wirklich sehr schön aus. Sie ist für uns das schönste Spa im Spreewald. Hier ist es nicht so voll wie im Spreewelten-Bad. Toll sind auch die verschiedenen Solebäder. Das Salzwasser ist wirklich top für die Haut und für die Atemwege. Auch das Saunadorf ist echt klasse – ein knappes Dutzend Saunen und einen schönen Außenbereich findet ihr hier.

Spreewald Radwege
Mitunter müssen die Räder über die Brücken getragen werden

Radfahren im Spreewald – Paradies für Flachlandtiroler

Der Spreewald ist flach wie ein Brett. Es gibt so gut wie keine Hügel. Deshalb ist auch das Radfahren hier kinderleicht. Hinzu kommt, dass in der Lausitz die Radwege sehr gut ausgebaut sind. Wenn es hier eins gibt, dann Radwege. Besonders gut zu befahren ist der Spreeradweg. An Feiertagen kommen hier bis zu 2000 Radfahrer an einem Tag lang. Deshalb solltet ihr am besten unter der Woche oder etwas außerhalb des Sommers kommen. An Feiertagen empfehlen wir euch den Spreeradweg zu meiden! Hier findet ihr eine Übersichtsliste mit Radtouren im Spreewald. Dort könnt ihr nach Abfahrtsort sortieren.

Spreewald Spezialitäten
Na dann Mahlzeit!

Spreewald-Spezialitäten – Mehr als nur Gurken

Beim Spreewald werden wohl vielen zuerst die berühmten Spreewaldgurken einfallen. Und tatsächlich sind die Gurken ein echtes Highlight. Es gibt so viele verschiedene Sorten, die ihr eigentlich alle einmal probieren müsst. Besonders zu empfehlen sind die Salz-Dill-Gurken, die auch manchmal einfach Saure Gurken heißen. Auch lecker schmecken die Senfgurken. Beide Sorten sind ein absolutes Muss!

Vielleicht lieber eine Schokoladen-Gurke?

Und auch wenn euch Gurken zuwider sind, dann gibt es Wege, euch trotzdem dafür zu begeistern. Der Schokoladenhersteller Felicitas hat die Reihe „Schokolade meets Spreewald“ im Angebot. Dort gibt es unter anderem auch Gurken aus Schokolade und Schokoladen-Sagenbücher mit typisch sorbischen Zutaten.

Spreewald Fischkasten
Vor vielen der Häuser stehen diese Holzkästen in denen frischer Fisch zwischengelagert wird.

Spezialitäten im Spreewald

Die Küche des Spreewaldes ist stark durch die Sorben geprägt. Doch die typischen Gerichte beinhalten vor allem Fisch. Wenn ihr mit dem Kahn durch die Kanäle fahrt, werdet ihr an den Häusern oft kleine Holzkisten im Wasser bemerken. Diese dienen der frischen Aufbewahrung von geangeltem Fischen. Fisch essen gehört also auch zu eurem Spreewald-Erlebnis. Andere gute Spezialitäten sind:

  • Spreewälder Gurkensalat, Gurkensuppe oder andere Gurkenprodukte
  • Produkte und Gerichte mit Meerrettich
  • Quark mit Leinöl
  • Plinse
  • Saurer Hering
  • Hecht in Spreewaldsoße
  • Karpfengerichte

Whisky aus dem Spreewald

Das ganze Essen könnt ihr dann sogar noch mit echtem Whisky runterspülen. Wobei spülen natürlich das falsche Wort ist, für den edlen Whisky der Spreewood-Distillers in Schlepzig. Dort gibt es auch Obstbrände und anderen Schnaps. Vereine im Spreewald bieten auch Wein an und verschiedene Mostereien stellen frischen Saft her.

Reisetipps für den Spreewald

Anreise in den Spreewald

  • Anreise mit der Bahn: Ab Berlin fährt der RE2 der ODEG stündlich nach Cottbus. Er hält sowohl in Lübben, Lübbenau wie auch Raddusch und Vetschau. Wer nach Burg möchte, fährt entweder bis Vetschau und steigt in den Bus 655 bis Burg oder mit dem Zug bis Cottbus und steigt dort in den Bus 47 oder in die Linie 500 (ab Berliner Straße). Genaue Verbindungen gibt es auf der Webseite des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg.
  • Anreise mit dem Auto: Ihr könnt wählen zwischen den Autobahnabfahrten Lübbenau, Boblitz und Vetschau/Burg.

Unterkünfte im Spreewald

  • Spreewald-Thermen-Hotel – Ein sehr schönes und ziemlich neues Hotel in Burg. Sehr ansprechend gestaltete Zimmer mit modernem Ambiente.
  • Jugendherbergen in Burg und Lübbenau – Mitgliedschaft im Jugendherbergsverband erforderlich und Zuschlag für Einzelübernachtung. Übernachtung zwischen 20 und 25 Euro mit Frühstück. Alternativ dazu könnt ihr aber auch ohne Mitgliedschaft im Radlerhof Krieschow oder in der Familienherberge Lübbenau übernachten.

Souvenirs aus dem Spreewald

Unbedingt kaufen muss man ja eigentlich Spreewaldgurken. Die bekommt ihr unter anderem in Schwerdtners Spreewaldmarkt in Lübbenau in der Nähe vom Schloss. Dort haben wir unter anderem eine Einmalgurke gekauft. Auch Spreewald-Senf findet man dort in Hülle und Fülle – unser Favorit sind der Kräutersenf und der Gurkensenf.
Auch lecker ist die Schokolade von Felicitas. So gibt es dort nicht nur Gurkenschokolade, sondern auch schön gestaltete kleine Sagenbücher mit Schokolade und regionalen Zutaten. Die Schokolade könnt ihr unter anderem in Corinnas Confiserie im Kolosseum in Lübbenau.

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Peter Althaus ist Journalist, Autor und Blogger. 2011 hat er das Reiseblog Rooksack gegründet. Doch seine eigentliche Liebe ist immer schon Osteuropa gewesen. Mittlerweile lebt er in Lwiw in der Ukraine und führt dort einen Reiseveranstalter. Da er aber weiter gern schreibt, gibt es heute Wild East – das Osteuropa-Reiseblog.

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