Odessa Sehenswürdigkeiten – Die schönsten Orte in Odessa Ukraine

In unserem Artikel stellen wir euch Odessa Ukraine genauer vor und zeigen euch die schönsten Odessa Sehenswürdigkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Heute nehmen wir euch mit ans Schwarze Meer. Odessa Ukraine ist eine der schönsten Städte in ganz Osteuropa und so etwas wie die Sommerhauptstadt der Ukraine. Die Millionenstadt wird schon seit der Antike bewohnt und ist so kosmopolitisch wie kein anderer Ort des Landes.

Odessa Sehenswürdigkeiten – Die schönsten Orte in Odessa Ukraine

Im folgenden Artikel stellen wir euch die schönsten Odessa Sehenswürdigkeiten einmal genauer vor und zeigen euch die schönsten Orte der Stadt.

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Verklärungskathedrale

Odessa ist reich an schönen Gotteshäusern. Eines von ihnen ragt aber heraus. Sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts auf persönlichen Befehl von Katharina der Großen errichtet und war stark vom Klassizismus beeinflusst. Das riesige Gebäude bot bis zu 9000 Gläubigen gleichzeitig die Gelegenheit zum Gebet. Stalin ließ die Kirche zerstören, aber ab 1999 baute man sie wieder auf. Sie wurde so zu einem Symbol der Wiederentdeckung der Religiosität in der Ukraine und der Abkehr vom Sozialismus. Und wie ihr auf dem Bild sehen könnt, kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen. Moderne Kirche wirken auf uns normalerweise eher langweilig, aber hier entsteht durch die goldenen und weißen Farbtöne eine feierliche Stimmung.

Oper

Um den Titel des Wahrzeichens von Odessa streiten sich zwei Bauten: die Potemkinsche Treppe und die Oper. Es handelt sich um einen Bau der Superlative und um eines der schönsten Opernhäuser der Welt. Die Oper mit neobarocken und Rokoko-Elementen wurde ab 1883 errichtet. Mit den Arbeiten betraute man das Wiener Architektenbüro Fellner & Helmer, das auch die prächtigen Opern und Theater in Budapest, Zagreb, Karlsbad, Bratislava, Zürich und das Theater unter den Linden in Berlin schuf. Beim Betreten des großen Saals bleibt einem vor lauter Gold und Samt erstmal der Atem stocken, aber auch sonst stimmt wirklich jedes Detail. Und das Beste: Die Tickets sind sehr günstig, für den Besuch einer Vorstellung zahlt ihr in der günstigsten Kategorie nicht mal 2 €.

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Hexenhaus

Das Hexenhaus wird auch „Haus mit einer Wand“ genannt und ist eine der ungewöhnlichsten Odessa Sehenswürdigkeiten. Von vorne betrachtet wirk es zwar ganz hübsch, aber wenig spektakulär. Geht ihr aber zur Seite, wirkt das Hexenhaus plötzlich wie eine Filmkulisse. Hier wohnen aber tatsächlich Menschen! Der besondere Effekt entsteht dadurch, dass das Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts in Form eines Dreiecks entworfen wurde. So verrückt kann Odessa sein.

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Vorontsov-Palais

Nördlich des historischen Zentrums befindet sich der Primorski-Bloulevard, von dem aus ihr eine sensationelle Sicht auf den Hafen und das Schwarze Meer habt. Am besten ist die Aussicht von einer eigenwillig wirkenden Kolonnade aus. Sie ist Teil eines Komplexes, der für den russischen Adligen Mikhail Semyonovich Vorontsov errichtet wurde. Wichtigster Teil des Komplexes ist das Palais. Mit den Arbeiten wurde der sardische Baumeister Francesco Boffo betraut. Vorontsov war so begeistert, dass er Boffo gleich auch mit der Gestaltung der Potemkinschen Treppe beauftragte. Es diente in seiner bewegten Geschichte unterschiedlichen Zwecken, mal wurden hier Tickets für Kreuzfahrten verkauft, mal residierte die Rote Armee in dem Gebäude. Wie es zukünftig mit dem Palais weitergehen soll, ist unklar.

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Potemkinsche Treppe

Die Potemkinsche Treppe verbindet den Hafen mit dem Zentrum und wird auch Freimaurertreppe genannt. Das liegt daran, dass sie im für Freimaurer idealen Winkel von 30 Grad errichtet wurde. Ihr solltet sie unbedingt einmal komplett abschreiten. 192 Stufen zu gehen, ist zwar echt anstrengend, aber von unten könnt ihr das obere Ende nicht sehen und von oben nicht das untere. Ein genialer Schachzug des Architekten Boffo, der mit dazu beigetragen hat, dass die Treppe heute die vielleicht berühmteste Treppe der Welt ist.

Achtung, ziemlich blutig: die berühmte Treppenszene aus dem Stummfilm Panzerkreuzer Potemkin

Eisensteins Meisterwerk

Kennt ihr den Film Panzerkreuzer Potemkin? Das Werk von Sergej Eisenstein aus dem Jahr 1925 gilt als bester sowjetischer Film der Geschichte und erinnert an die Revolution von 1905. Die bekannteste Szene spielt auf der Potemkinschen Treppe, wo die Soldaten des Zaren in die Menschenmenge feuern und ein Kinderwagen die Treppe hinunterrollt. Die Treppe ist heute ziemlich friedlich, vor allem aber beeindruckend.

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Schachskij-Palais

Nein, mit Schach hat das Schachskij-Palais nichts zu tun. Es ist eines der wenigen neogotischen Gebäude in der Stadt und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Das Kalksteinpalais wurde für den polnischen Tycoon Zenon Brzozowski errichtet. Von außen erinnert es ein wenig an eine mittelalterliche englische Burg und man würde ein solches Gebäude nun wirklich nicht im subtropischen Odessa vermuten. Aber wie kommt das Gebäude zu seinem Namen? Hier residierte der persische Shah Mohammed Ali, nachdem er aus seiner Heimat vertrieben wurde. Der Shah soll hier einen Harem unterhalten haben und alle Blicke in Odessa auf sich gezogen haben, ehe das Gebäude ab 1920 ein Museum beherbergte. Von der orientalischen Einrichtung ist leider nichts mehr erhalten.

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Denkmal für die Orange

Ein Denkmal für einen König, Dichter oder Komponisten. Das kann jeder. Aber ein Denkmal für eine Orange? Das gibt es nur in Odessa. Aber wie kommt die Südfrucht zu dieser Ehre? Ende des 18. Jh. war der für das Überleben der Stadt wichtige Hafen noch nicht fertig. Aus Geldnot stellte Zar Paul I. die Zahlung ein und Odessa war in großer Not. Da kamen einige findige Bürger auf die Idee, dem Zar Orangen zu schicken um ihm zu zeigen, wie wichtig ein Hafen für das russische Reich sei und welche Leckereien ihm entgehen würden. Der Zar hatte ein Einsehen und gewährte die Mittel für den Hafen. Und so rettete die Orange Odessa und hat sich das Denkmal mehr als verdient.

Derybasivska Straße

Die Derybasivska-Straße ist die Flaniermeile von Odessa. Fast einen Kilometer ist die Straße lang. Sie befindet sich mitten im Zentrum von Odessa und ist von zahlreichen Restaurants und Cafés geprägt. Abgesehen vom Andreasstieg und dem Chreshatyk in Kiew ist keine Straße in der Ukraine ist so bekannt. Die Straße wurde schon oft besungen und ist Aufmarschgebiet der Reichen und Schönen. Benannt wurde sie nach dem Stadtgründer José de Ribas, etwas Fantasie braucht man schon, um daraus den Namen Derybasivska zu bilden. Am besten gefällt uns neben dem Flair der Straße der Stadtgarten an ihrem westlichen Ende. Hier könnt ihr euch von eurem Spaziergang erholen und auf den Bänken die Brunnen oder Bronzestatuen bewundern.

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Hotel Velyka Moskovsʹka

Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte Odessa eine Blütezeit. Damals entstanden viele wunderschöne Gebäude in unterschiedlichen Stilrichtungen. Eines der schönstens ist das Hotel Velyka Moskovs’ka bzw. das Grand Hotel Moscow. Das von Leo Vlodek entworfene Jugendstilgebäude in bester Lage in der Derybasivska Straße wurde schnell zur ersten Adresse der Stadt. Den stolzen Preis von 1 Rubel musste man damals für eine Übernachtung bezahlen. Im Erdgeschoss gab es ein Teehaus, einen Lampenladen und ein Kurzwarengeschäft, zu Sowjetzeiten dann sogar ein Kino. Derzeit steht dieses Schmuckstück in Traumlage leider leer. Mal sehen, wie es in Zukunft mit dem Hotel weitergeht.

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Katakomben unter der Stadt

Wie viele unterirdische Gänge es unter der Stadt gibt, weiß vermutlich niemand. Man schätzt aber, dass das Netz 2500 Kilometer Länge umfassen soll! All die wunderbaren Gebäude aus Sand- und Kalkstein, die Odessa ausmachen, wurden buchstäblich aus dem Boden „geschnitten“. Man arbeitete sich so immer weiter vor und untergrub die Stadt von allen Seiten. Es soll rund 1000 verschiedene Zugänge zu diesem Tunnelsystem geben, viele auch außerhalb der Stadt. Auf einer Tour könnt ihr das Tunnelsystem erkunden und dabei sowohl die gut zugänglichen als auch die wilden Katakomben bewundern. Aber geht bloß nicht alleine auf Tour, es kommt immer wieder zu Unfällen! Hier geht es zu unserem Artikel über die Katakomben.

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Einkaufszentrum Pasazh

Moderne, seelenlose Shoppingmalls gibt es auch in Odessa. Zum Glück hat sich aber auch das Pasazh erhalten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Shoppingkomplex errichtet. Der Komplex an der Derybasivska Straße verfügt über nette Geschäfte und Boutiquen, wird aber vor allem wegen der vielen liebevollen architektonischen Details von Touristen besucht. Durch das gläserne Dach strömt Licht in die Einkaufspassage und macht den Spaziergang zu einem echten Erlebnis. Und ein Hotel gibt es hier auch! Tipp: Direkt neben Pasazh befindet sich eine kleine, urige Gasse, die von Touristen kaum beachtet wird. Hier findet ihr noch ein Stück des alten Odessa und könnt in einem der Lokale entspannen.

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Zentrales Postamt

Wenn ihr mal wieder stundenlang bei der Post in der Schlange steht, denkt ihr vermutlich nicht daran, im Urlaub eine Post zu besuchen. In Odessa ist das aber anders. Im zentralen Postamt der Ukrposhta in Odessa scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ihr wollt ein Telegramm verschicken? Kein Problem. Es scheint alles immer noch so zu sein wie im Jahr 1895, als das von Vladimir Kharlamov und Vladimir Dombrovsky entworfene Postamt eröffnet wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark zerstört, ab den 50er Jahren dann aber wieder aufgebaut. Ab 8 Uhr morgens könnt ihr hier vorbeischauen und euch vom prachtvollen Innern mit seiner Glasdecke überzeugen. Tipp: die historischen Briefmarken, die es hier gibt, sind ein super Souvenir.

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Ein Denkmal für den unbekannten Seemann in Form eines Obelisken findet ihr im östlichen Abschnitt des Parks

Taras Schewtschenko Park

Zwischen dem historischen Zentrum und der Strandpromenade erstreckt sich ein riesiges Parkareal, das nach dem ukrainischen Nationaldichter Taras Schewtschenko benannt ist. Der Park geht auf eine alte Verteidigungsanlage zurück und wurde dann umgestaltet. 1875 eröffnete man ihn dann nach einem Besuch von Zar Alexander II. Rund um das Stadion des Fußballvereins Tschornomorets Odessa finden sich nun zahlreiche Denkmäler, Bänke und Pavillons. Vor allem könnt ihr hier aber wunderbar entspannen, stundenlang spazieren gehen oder ein Eis zu essen.

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Die Strandpromenade

Wir haben jetzt schon einige Odessa Sehenswürdigkeiten beschrieben. Viele beachten diese aber gar nicht, sondern fahren direkt an den Strand. Und mal ganz ehrlich: Es gibt genügend Gründe dafür, hier vorbeizuschauen. Kilometerlang zieht sich die Strandpromenade, die im Sommer oft ziemlich voll ist. Ihr findet aber bestimmt ein Plätzchen und könnt auf dem sandigen oder steinigen Untergrund euer Handtuch ausbreiten und dann im kristallklaren Schwarzen Meer baden. Oder ihr macht in einem der vielen Beachclubs Party, schaut während des Sonnenuntergangs einen Film im Freiluftkino oder geht in einem der schicken Restaurants essen.

Denkmal für Katharina die Große in Odessa.

Denkmal für Katharina die Große

Was die Weltzeituhr für Berlin ist, ist das Denkmal von Katharina der Großen für Odessa. Es ist der einfachste und am besten sichtbare Treffpunkt in der Stadt. Jeder kennt das Denkmal für die russische Zarin, die für die Gründung und den Ausbau der Stadt zu einem Militärhafen gesorgt hat. Nur wenige erinnern sich jedoch an die deutschen Wurzeln der Prinzessin von Anhalt.

Jüdisches Odessa

Juden siedelten in Odessa bereits seit der Gründung der Stadt im Jahre 1794. Sie waren meist als Geschäftsleute und Händler tätig. Auch wenn die Juden der Stadt mehrfach Pogromen ausgesetzt waren, vergrößerte sich ihre Zahl bis zum Zweiten Weltkrieg auf über 200.000. Damit stellten sie mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Dieses reichhaltige Erbe wurde zwar durch die Judenverfolgung während der rumänischen und deutschen Besatzung stark beschädigt. Dennoch gibt es auch heute noch Zeugnisse jüdischen Lebens in Odessa.

Brodsky-Synagoge in Odessa

Synagogen in Odessa

Bereits 1798 wurde die erste Synagoge in Odessa eröffnet. Die Or-Sameach-Synagoge in der Jewrejska-Straße 25 wurde bereits 1850 gebaut und zwischenzeitlich von den Bolschewiki enteignet. Dadurch überstand sie den Krieg und kann heute besichtigt werden. Noch prächtiger ist jedoch die Brodsky-Synagoge, die in den 1860er-Jahren zu den größten Synagogen im Süden des russischen Zarenreiches zählte. Seit 2016 gehört sie wieder der Gemeinde, zuvor war sie das Stadtarchiv. In Zukunft soll hier auch das Jüdische Museum beheimatet sein.

Ausstellung im Jüdischen Museum von Odessa

Jüdisches Museum Odessa

Bisher ist das Museum jedoch noch in einem Gebäude in einem Hinterhof untergebracht. Gezeigt werden viele Stücke aus der Geschichte der Juden der Stadt. Von traditionellen Gewändern über Bücher, die jüdische Odessiten geschrieben haben, bis zu jiddischer Musik wird hier alles gezeigt, was die reiche jüdische Kultur der Stadt hervorgebracht hat. Natürlich geht es auch viel um die Pogrome und den Holocaust in der Stadt aber genauso auch über die Entwicklung und den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Museum ist ein absolutes Muss für Besucher mit Interesse am jüdischen Odessa.

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Markus Bingel hat lange in Polen, der Ukraine und Russland studiert und gearbeitet. Als Reisebuchautor zieht es ihn mehrmals im Jahr in die Länder des „Wild East“ – und noch immer ist er jedes Mal fasziniert von dieser Region. Als Co-Gründer des Blogs möchte er euch gerne die unbekannten, spannenden und immer wieder überraschenden Seiten Osteuropas vorstellen.

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