Es ist schwierig, eine abschließende Aufzählung der Sachsen-Anhalt Sehenswürdigkeiten zu erstellen. Obwohl vielen Besuchern aus anderen Regionen zunächst wenig über dieses wunderschöne Bundesland bekannt ist, gibt es zwischen Altmark und Saale-Unstrut eine Vielzahl an beeindruckenden Orten zu entdecken. Neben dem reichen UNESCO-Welterbe bietet Sachsen-Anhalt malerische Städte, landschaftliche Schönheiten, köstliches Essen und herzliche Menschen. Daher ist unsere Liste der Ausflugsziele in Sachsen-Anhalt länger geworden als geplant.
1. Brocken mit Harzer Schmalspurbahnen – Mit Dampf auf den höchsten Berg des Nordens
Eine Wanderung zum Brocken ist ein absolutes Muss für einen Besuch im Harz. Von hier hat man einen herrlichen Blick, der bei gutem Wetter bis nach Leipzig reicht. Der obere Teil des Gipfels ist jedoch für den Autoverkehr gesperrt. Für wen der Aufstieg zum Brocken (ca. 3 Stunden ab Schierke) zu beschwerlich ist, der kann mit der Brockenbahn auf den Gipfel fahren. Die Fahrt ist nicht billig (31 Euro für die einfache Fahrt, 47 Euro für die Hin- und Rückfahrt) aber immerhin könnt ihr so standesgemäß zu einem der höchsten Bahnhöfe in Deutschland fahren.
2. Teufelsmauer – Eine der schönsten Sachsen-Anhalt Sehenswürdigkeiten in der Natur
Einer Sage nach, die schon die Gebrüder Grimm aufgezeichnet haben, stritten sich der Teufel und Gott und wollten die Welt aufteilen. Um die Reiche zu trennen, baute der Teufel hierfür eine Mauer, die er jedoch aus Wut wieder zerstörte. Nun, ob es nun der Teufel war, das wissen wir nicht, aber die bizarre Felsformation zieht sich ca. 20 Kilometer durch den Harz. Sie ist eine tolle Kulisse für Fotos. Die besten Motive der Teufelsmauer könnt ihr bei Weddersleben und Thale machen.
3. Hexentanzplatz und Roßtrappe in Thale – Hex, hex!
Auch der Hexentanzplatz ist sagenumwoben. Denn in der vorchristlichen Zeit sollen sich hier jedes Jahr am 30. April zur Walpurgisnacht Hexen versammelt haben. Das wird auch jedes Jahr noch so gefeiert. Tatsächlich spielt der Hexenkult im Harz eine gewisse Rolle.
Eine gute Aussicht hat man auch von der Roßtrappe, die auch zu den schönsten Sachsen-Anhalt Sehenswürdigkeiten in der Natur zählt. Hier soll einst eine schöne Prinzessin auf einem weißen Ross von der Klippe abgesprungen sein. Ihr Verfolger Bodo stürzte in den Fluss, der deswegen Bode heißen soll. Als Höllenhund bewacht er nun die Krone der Prinzessin. Ob es stimmt, wer weiß. Aber einen hufartigen Abdruck gibt es tatsächlich im Felsen. Wer möchte, kann mit einer Kabinenseilbahn auf den Hexentanzplatz (Hin- und Rückfahrt 7 Euro) oder mit mit dem Sessellift zur Roßtrappe (Hin- und Rückfahrt 4,50 Euro) fahren.
4. Rappbodetalsperre – Schwindelig im Harz
Die größte Talsperre im Harz ist ein Kind des Sozialismus. Die DDR baute die mit 106 Metern höchste Staumauer in Deutschland von 1952 bis 1959 für die Gewinnung von Trinkwasser und Strom. Der Blick über die Anlage ist beeindruckend. Noch etwas schwindeliger wird es allerdings von der neugebauten Hängebrücke Titan RT (6 Euro Eintritt) direkt daneben.
5. Wernigerode – Der Klassiker im Harz
Wernigerode ist nicht nur die beste Basis für die Erkundung des Harzes. Die Stadt selbst ist sehr sehenswert. Das Rathaus zählt zu den schönsten in Deutschland und muss für viele Postkarten und Instagram-Fotos herhalten. Die umliegende Altstadt beherbergt unter anderem das kleinste Haus Deutschlands. Dort sollen einmal 11 Personen gelebt haben. Vom Wernigeröder Bahnhof der Harzer Schmalspurbahnen fahren Züge nach Nordhausen und zum Brocken. Im Miniaturland stehen Modelle der wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Harz. Und das Luftfahrtmuseum bietet eine Sammlung beeindruckender Flugzeuge und Fluggeräte. Viele davon stammen aus der DDR, von der Nationalen Volksarmee. Andere sind sogar aus der Frühzeit der Fliegerei.
6. Quedlinburg – Eine der schönsten Fachwerkstädte überhaupt
Die Altstadt von Quedlinburg mit ihren hunderten Fachwerkhäusern kann problemlos mit anderen Fachwerkstädten in Deutschland mithalten. Von der Stiftskirche, deren erste Bauten schon unter Heinrich I. entstanden, habt ihr einen schönen Blick auf den Harz und die umliegende Altstadt. Hier war es übrigens, wo erstmals der Staat Litauen seine erste Erwähnung fand. Dieses UNESCO-Welterbe sollte auf keiner Ostdeutschland-Tour fehlen.
7. Bauhaus in Dessau – Pilgerort der Moderne
Das Bauhaus gilt als die Wiege der Moderne und als Ort, wo Künstler sich richtig ausprobieren konnten. Einige der besten Schöpfungen könnt ihr bis heute in Dessau bewundern. Denn hier in Dessau war das Bauhaus von 1925 bis 1932 zu Hause. Hier wurde nicht nur das Gebäude der Schule gebaut, das als eine Ikone der Moderne gilt.
Hier entstanden auch die Meisterhäuser, in denen die bekannten Lehrkräfte des Bauhauses wie Walter Gropius oder László Moholy-Nagy wohnten. Auch die Siedlung Törten und das alte Arbeitsamt waren Modellversuche der Bauhaus-Künstler.
8. Wörlitzer Park – Entspannen im Unesco-Welterbe
Der Wörlitzer Park ist eine der schönsten Attraktionen im Osten. Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist UNESCO-Weltkulturerbe. Der Park bietet eine echte Oase der Ruhe mit künstlichen Seen, vielen verschiedenen Pflanzenarten und schönen Gebäuden aus der Zeit des Anhalter Fürstentums. Hier kann man sich gut vorstellen, wie einst die Anhalter Fürsten durch den Park spazierten und sich angeregt unterhielten. Das Schloss Wörlitz oder das Gotische Haus machen aber auf jeden Fall schöne Kulissen für deine Fotos her.
9. Ferropolis – Stadt aus Eisen
Die Expo 2000 schlug Wellen bis nach Sachsen-Anhalt. Was ursprünglich die Diplomarbeit eines Studenten war, wurde als Industriemuseum Wirklichkeit. Ferropolis – Stadt aus Eisen, das ist der Name dieses Kunstwerkes, das aus einem Tagebau entstand.
Bei Bitterfeld gelegen, ist der Tagebau geflutet und die riesigen Bagger und andere Maschinen wurden auf einer Halbinsel im See zu einem Festivalgelände mit Museum und vielen anderen kleinen Sehenswürdigkeiten zusammengefasst. Ferropolis ist besonders sehenswert, wenn hier Festivals wie das Melt stattfinden, aber auch sonst lohnt sich das Entdecken.
10. Goitzsche – See mit Pegel
Auch ein gefluteter Tagebau, ist die Goitzsche heute eine der beliebtesten Seenlandschaften des Ostens. An den Stränden tummeln sich im Sommer Tausende. Auch mit den Rad kann man die Gegend auf gut ausgebauten Wegen erkunden. Und der Pegelturm bietet eine wunderschöne Aussicht auf dieses riesige Renaturierungsprojekt. Kaum zu glauben, dass die Region Bitterfeld einst als dreckigster Ort in Ostdeutschland galt.
11. Lutherstadt Wittenberg – Wiege der Reformation
Wittenberg ist vor allem als die Stadt Luthers bekannt. Denn hier soll der Reformator Martin Luther im Jahre 1517 die 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche genagelt haben. Ob das wirklich so passiert ist, ist bis heute nicht geklärt. Aber unbestreitbar ist, dass die Reformation danach nicht zu bremsen war. Und schön ist die Stadt auf jeden Fall.
Nicht nur die Schlosskirche, sondern auch das Schloss, das Cranachhaus, das Lutherhaus, das Melanchtonhaus und die Stadtkirche St. Martin gehören auf das Besuchsprogramm für die besten Sachsen-Anhalt Sehenswürdigkeiten. In Wittenberg steht auch ein Gebäude, das vom Künstler Friedensreich Hundertwasser geschaffen wurde: Er hat eine typische DDR-Plattenbauschule in ein echtes Kunstwerk verwandelt. Und die Werkssiedlung Piesteritz ist ein echtes Meisterwerk der Architektur nach dem Ersten Weltkrieg.
12. Halle (Saale) – Endlich weg vom Schmuddelimage
Halle galt lange als das Schmuddelkind der Region, mit Chemie-Kombinaten, dem Riebeckplatz als einer der verkehrstechnisch schlimmsten Plätze im Osten Deutschlands, stand es lange im Schatten des nahen Leipzig. Doch mittlerweile hat sich Halle von seinem rauen Nachwende-Image zu einem beeindruckenden Reiseziel gewandelt. Der malerische Hallmarkt mit seinem beeindruckenden Ensemble aus Türmen und historischen Bauten bietet einen herrlichen Anblick.
Das Unesco-Welterbe der Franckeschen Stiftungen, gilt als ein Symbol für Bildung und Wohltätigkeit. Zusammen mit dem Salzmuseum Saline entführt euch die Stadt zurück ins Mittelalter. Mit der Himmelsscheibe von Nebra geht es für euch im Landesmuseum für Vorgeschichte sogar noch weiter zurück, zu einer der ersten Spuren der Astronomie auf der Welt. Für Architekturliebhaber ist Halle-Neustadt ein Must-See mit seiner einzigartigen DDR-Architektur und urbanem Flair.
13. Naumburger Dom – Deutschlands schönste Frau und Kirche
Sachsen-Anhalt hat einige der schönsten Kirchen Ostdeutschlands zu bieten. Der Magdeburger Dom oder der Dom zu Halberstadt sind wunderschön, aber bisher nicht als UNESCO-Welterbe anerkannt. Deshalb kann ich an dieser Stelle den Naumburger Dom hervorheben, der mit der Stifterfigur Uta definitiv auf jede Liste von Sehenswürdigkeiten in Deutschland gehört. Hier wurde übrigens auch erstmals ein evangelischer Bischof eingesetzt. Nikolaus von Amsdorf war ein enger Weggefährte von Martin Luther.
14. Freyburg (Unstrut) – Wein oder Sekt?
Freyburg ist zwar eine kleine Stadt, hat aber für ihre Größe doch einiges zu zeigen. Neben den Kirchen und der beeindruckenden Neuenburg nebenan steht hier eine echte Turnhalle. Denn Turnvater Jahn ließ hier eine Turnhalle nach seinen Vorstellungen bauen, als er in der Stadt lebte. Auch die Rotkäppchen-Sekt-Kellerei hat hier ihren Sitz. Und in den Weinbergen der Umgebung gibt es herrliche Weine, zum Beispiel im Weingut Frölich-Hake.
15. Pfalz und Kloster Memleben – Nicht nur für Grufties
Das Kloster Memleben gehört mit den Rundbögen in der Krypta zu den fotogensten Orten in Sachsen-Anhalt. Die Klosterkirche wurde von Otto I. gestiftet, der hier genau wie Heinrich I. gestorben sein soll. Der genaue Ort ist Forschern aber bis heute ein Rätsel.
16. Arche Nebra – Astronomie für Anfänger
In Nebra wurde die berühmte Himmelsscheibe von Nebra entdeckt, die als eines der wichtigsten archäologischen Fundstücke des Jahrtausends gilt. Auch wenn die Scheibe selber mittlerweile in Halle ausgestellt wird, so zeigt man hier den Kontext der Entstehung und deckt zahlreiche Mythen um die Scheibe auf. War die Himmelsscheibe tatsächlich eine Sternenkarte? Hier findet ihr eine Antwort darauf.
17. Geiseltalsee – Bergbau kann so schön sein
Geflutete Tagebaue gibt es in Sachsen-Anhalt ja mittlerweile einige. Der Geiseltalsee ist der bislang neueste und entwickelt sich schnell zu einem Publikumsmagneten. Es gibt eine Bootsmarina in Mücheln und einige Radwege. Das Wasser ist eine kühle Erfrischung.
18. Burg Querfurt – Filmkulisse des Mittelalters
Während Vitzenburg etwas eher Klassisches hat, ist die Burg Querfurt das, was du dir unter einer echten Mittelalterburg vorstellen wirst. Dicke Mauern, runde Türme und alte Waffen zeugen von den Zeiten, als hier noch echte Ritter das Sagen hatten. Heute ist es manchmal der MDR, der hier immer mal wieder einige Szenen für Mittelalter-Sendungen nachstellen lässt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall und den Turm zu besteigen, ist Ehrensache.
19. Lutherstadt Eisleben – Nicht nur Luther
Eisleben ist nicht nur die Geburtsstadt Martin Luthers. Es ist auch die Stadt in der er zufällig gestorben ist. Denn er war eigentlich nur auf Durchreise. So findest du in Eisleben nicht nur das Luther Geburtshaus sondern auch das Luther Sterbehaus.
Dazu steht hier auch noch die Taufkirche St. Petri und die Kirche St. Andreas, in der er seine letzte Predigt hielt. Der Marktplatz mit dem Lutherdenkmal ist ein tolles Fotomotiv. Und falls du Katholik bist (oder auch nicht), dann gefällt dir auch das Kloster Helfta, in dem bis heute Nonnen leben und das du besuchen kannst.
20. Stolberg im Harz – Zu Fuß ein Muß
Mit seinen Fachwerkhäusern tretet ihr in Stolberg eine Zeitreise in das Mittelalter an, als Stolberg noch von Grafen regiert wurde. Thomas Müntzer wurde hier geboren und einige Schlachten des Bauernkrieges fanden in der Nähe von Stolberg statt. Das Schloss der Grafen von Stolberg zählt zu den schönsten im Harz. Und in den Kaffeehäusern gibt es leckeren Kuchen aus der Region.
21. Kaiserpfalz Tilleda – Rotbarts Rückzugsort
Um Haaresbreite läge diese Sehenswürdigkeit in Thüringen, aber die deutsche Wiedervereinigung kümmert sich wenig um diese rund tausend Jahre alte Gemarkung. Der Kyffhäuser mit dem Denkmal von Kaiser Barbarossa liegt daher in Thüringen und ist damit in unserer Liste zu Sehenswürdigkeiten in Thüringen vertreten. Die Kaiserpfalz Tilleda jedoch punktet in Sachsen-Anhalt und macht die Sehenswürdigkeiten Sachsen-Anhalt sogar noch umfangreicher.
Im Freilichtmuseum Kaiserpfalz Tilleda stehen heute Nachbauten einiger der Gebäude aus der Zeit, als Tilleda einer der wichtigsten Orte im Reich war. Die Liste der Kaiser, die Tilleda als Pfalz nutzten, liest sich wie ein Who is Who des Mittelalters: Otto I., Otto II., Heinrich III., Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI. Seltsam wirkt daher nur, dass die Pfalz ab dem 13. Jahrhundert völlig verwaiste und erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt wurde.
22. Magdeburg – Hundertwasser und Elbestrand
Magdeburg hat sich aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs zu einem faszinierenden Reiseziel entwickelt und bietet eine perfekte Mischung aus historischer Pracht und moderner Architektur. Das Herzstück der Stadt ist der Magdeburger Dom, der erste gotische Dom auf deutschem Boden, der von einem der beiden majestätischen Kirchtürme beeindruckende Blicke über die Elbe und die Stadt ermöglicht. Ganz in der Nähe befindet sich das Kloster Unserer Lieben Frauen, ein ehemaliges Kloster, das heute als Kunstmuseum dient.
Hier steht auch die Grüne Zitadelle, das letzte und außergewöhnliche Projekt des berühmten österreichischen Künstlers Hundertwasser, bekannt für seine einzigartige Architektur und die Integration von Natur in seine Bauwerke. Und auch der Jahrtausendturm im Elbauenpark, der als provisorische Struktur für die Bundesgartenschau 1999 errichtet wurde, aber aufgrund seiner Beliebtheit und Einzigartigkeit als das höchste geschlossene Holzgebäude der Welt erhalten blieb, ist einzigartig.
23. Sternwarte Pömmelte – Stonehenge aus Holz
Nicht ganz in Magdeburg liegt Pömmelte. Der kleine Ort beherbergt ein weiteres kleines Stonehenge. Denn Archäologen haben hier eine weitere Kreisgrabenanlage entdeckt. Auf dem einstigen Kultplatz wurde daher mit Holz ein Sonnenobservatorium errichtet. Da es farbig angestrichen ist, macht auch dieser Ort einige gute Fotos her und lohnt sich, besonders wenn du sowieso mit dem Auto anreist.
24. Stendal – Herz der Altmark
Stendal ist das Herz und die größte Stadt der Altmark. Stendal war einst eine bedeutende Hansestadt. Aus dieser Zeit stammen auch die beeindruckenden Gebäude aus der norddeutschen Backsteingotik. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen:
- Dom und Stiftskirche St. Nikolaus
- Marienkirche
- Jacobikirche
- Petrikirche
- St.-Anna-Kirche
- Rathaus mit Rolandstatue.
- Stadttore (Uenglinger Tor und Tangermünder Tor)
In der Stadt steht zudem das Kaufhaus Ramelow, das 1930 im Stil des Bauhauses errichtet wurde und seit der Wende wieder ein Textilkaufhaus der ursprünglichen Eigentümerfamilie beherbergt.
25. Tangermünde – Nicht nur für Berliner Tagestouristen
An der Mündung des Flüsschens Tanger in die Elbe liegt diese charmante Kleinstadt, in der die Zeit seit dem Mittelalter stehengeblieben ist. Tangermünde hat sich den Charme der Backsteingotik detailgetreu erhalten. Die Blicke vom Flussufer der Tanger und der Elbe auf die Skyline macht besonders am Morgen eine sehr schöne Fotokulisse her.
Dass die Stadt zu den schönsten Kleinstädten in Deutschland gehört, finden übrigens nicht nur wir. Bei einer Abstimmung von Travelbook wählten Touristen aus ganz Deutschland Tangermünde auf den ersten Platz der schönsten Kleinstädte in Deutschland.
26. Kloster Jerichow – Mönch für einen Tag
In einem ähnlichen Stil wie die Gebäude von Tangermünde ist auch das Kloster Jerichow erhalten. Es wurde im Ende des 12. Jahrhunderts errichtet und zeigt sowohl Elemente romanischer Architektur wie auch der Nordischen Backsteingotik. Das Kloster ist einer der schönsten Stopps an der Straße der Romanik.
27. Gedenkstätte Marienborn – Die ewige Grenze erleben
Die Gedenkstätte Marienborn war zu DDR-Zeiten die Grenzübergangsstelle in die DDR auf der Transitroute von Helmstedt nach West-Berlin. Hier wurden Autofahrer befragt und gefilzt. Es ist ein Symbol der Teilung Deutschlands. Heute zeigt die Gedenkstätte eine Ausstellung über die Teilung und die Grenzkontrollen und erinnert an das Schicksal derer, die bei der Flucht in die Bundesrepublik ums Leben gekommen sind.
Die wichtigsten Sachsen-Anhalt Reisetipps
Klima
Sachsen-Anhalt liegt in einer gemäßigten Klimazone und ist von den Ausläufern der Atlantikwinde und dem osteuropäischen Kontinentalklime geprägt. Milden Sommern folgen relativ kühle Winter, die deutlich kühler ausfallen können als im gesamtdeutschen Schnitt. In der Altmark kann es im Winter recht kalt werden, da hier keine Gebirge das Wetter beeinflussen können. Im Harz wird es vor allem in den höheren Lagen im Winter recht kalt. Hier fällt auch deutlich mehr Schnee und Regen als in den städtischen geprägten Regionen Sachsens-Anhalts. Kleines Trostpflaster: Die Sommer sind in Sachsen-Anhalt oft deutlich trockener als beispielsweise im Westen Deutschlands.
Reisezeit
Die optimale Reisezeit für euren Sachsen-Anhalt-Besuch hängt natürlich von euren persönlichen Interessen ab. Ihr plant einen Besuch von Wernigerode, Naumburg oder Quedlinburg mit ihren wundervollen Innenstädten? Das ist natürlich ganzjährig möglich. Im Sommer kann es aber besonders im Harz sehr voll werden. Idealerweise verbringt ihr die Zeit im Harz in der Nebensaison, also im Frühling und im Herbst. Wenn ihr lieber die unzähligen Wälder und Berge von Sachsen-Anhalt besuchen wollt, ist der Sommer hingegen ideal. Auch ist dann meist viel an den Seen, wie dem Geiseltalsee oder der Goitzsche los. Und wenn im Winter der Schnee den Harz und besonders den Gipfel des Brockens in ein zartes Weiß hüllt, schmeckt der Harzer Baumkuchen mit einem Schluck Glühwein vom Weihnachtsmarkt gleich viel besser.
Besondere Routen
Die Sehenswürdigkeiten Sachsen-Anhalts lassen sich auf verschiedene Arten erkunden. Am schnellsten geht es zwar mit dem Auto. Dennoch kann man auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln überall hin gelangen. Mit dem Fahrrad lohnen sich aber einige Strecken besonders.
Mit dem Auto
- Straße der Romanik – auf zwei Routen zu einigen der schönsten Bauwerke im Osten Deutschlands
- Deutsche Alleenstraße – mit dem Auto entlang der hübschesten Chausseen im Bundesland
- Deutsche Fachwerkstraße – vom Harz zum Thüringer Wald die schönsten Fachwerkhäuser bestaunen
Mit dem Fahrrad
- Elberadweg – führt vorbei an Dessau und Magdeburg weiter nach Tangermünde bis Brandenburg und Niedersachen
- Europaroute D3 – vom Harz bis in den Fläming
- Altmarkrundkurs – mit dem Rad durch die gesamte Altmark, vorbei an den schönen Backsteinbauten
- Himmelsscheibenradweg – auf den Spuren der ersten Astronomen in Sachsen-Anhalt
- Saaleradweg – entlang einer der schönsten Flusstäler im Osten
Mit der Eisenbahn
Mit den regulären Zügen lohnen sich folgende Strecken wegen ihrer schönen Aussicht:
- Naumburg – Wangen (Unstrut) – schöne Strecke im Süden Sachsen-Anhalts
- Dessau-Wörlitzer Eisenbahn – verbindet die Bauhaus-Metropole und das Gartenreich
- Magdeburg-Thale – von der Domstadt in den Harz
Schmalspurbahnen
In Sachsen-Anhalt gibt es aber auch einige Schmalspurbahnen, bei den ihr nicht nur die wunderschöne Technik genießen könnt, sondern auch auf tolle Landschaften blicken könnt.
- Harzer Schmalspurbahnen – weit verzweigtes Netz mehrerer Linien mit Brockenbahn, Harzquerbahn und Selketalbahn
- Rübelandbahn – kleine aber feine Schmalspurbahn auf einer malerischen Strecke im Harz
- Mansfelder Bergwerksbahn – frühere Bahn für Kupferbergarbeiter, heute für Wochenendfahrten
Öffentlicher Verkehr in Sachsen-Anhalt
Fernverkehr
Natürlich könnt ihr auch in Sachsen-Anhalt bequem auf die Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn zurückgreifen. ICE-Züge halten vor allem in Halle (Saale). Dort dafür aber im Stundentakt. Und von hier habt ihr einen erstklassigen Anschluss nach München, Frankfurt oder Berlin. Weitere Fernverkehrshalte in Sachsen-Anhalt sind:
- Bitterfeld
- Dessau Hbf
- Halle Hbf
- Köthen
- Lutherstadt Wittenberg Hbf
- Magdeburg Hbf
- Naumburg (Saale) Hbf
- Stendal Hbf
- Weißenfels
Nahverkehr
Für den Nahverkehr in Sachsen sind folgende Verkehrsgesellschaften verantwortlich:
- Mitteldeutscher Verkehrsverbund (MDV)
- Magdeburger Regionalverkehrsverbund (marego)
- Nahverkehr Sachsen-Anhalt (NASA)
Gerade in und um die größeren Zentren Halle, Magdeburg und Dessau ist das Netz engmaschig und die Taktung gut. Außerhalb der Großstädte ist die Verkehrsanbindung in den kleineren und mittleren Städten zumindest tagsüber noch gut organisiert. Wenn ihr jedoch aufs Land wollt, solltet ihr euch frühzeitig über die Fahrten informieren und viel Zeit einplanen. In einigen Regionen Sachsen-Anhalts fahren kaum noch Busse und der Großteil des Verkehrs bezieht sich auf den Schülerverkehr.
Regionaltickets
Wer kein Deutschland-Ticket besitzt, dem können die Regionaltickets helfen, mit den Öffis durch Sachsen-Anhalt zu kommen. Hier sind die wichtigsten Tickets.
Hopper-Ticket
Super günstig ist das Hopper-Ticket. Es erlaubt euch bis zu 50 Kilometer von eurem Startbahnhof zu fahren und das für nur 5,60 Euro als Einzelfahrt oder 9,10 Euro für Hin- und Rückfahrkarte. Das Ticket lohnt sich besonders, wenn ihr Tagesausflüge in die Region machen wollt, um euch zum Beispiel eine nette Kleinstadt auszuschauen. Das Ticket ist perfekt, wenn ihr in Städten wie Halle, Magdeburg oder Halberstadt übernachtet und von dort in die kleineren, umliegenden Städte reist.
Sachsen-Anhalt-Ticket
Der Klassiker ist natürlich das Sachsen-Anhalt-Ticket, das es in ähnlicher Form auch für andere Bundesländer gibt. Mit dem Ticket könnt ihr am Geltungstag beliebig viele Fahrten in Sachsen-Anhalt, aber auch in Sachsen und Thüringen unternehmen (ideal also auch, wenn ihr von dort anreist). Allerdings gilt das Ticket wochentags erst ab 9 Uhr morgens, dafür am Wochenende schon ab Mitternacht. Das Ticket gibt es für eine bis fünf Personen. Als Einzelperson zahlt ihr 24 Euro, mit jedem weiteren Reisenden verteuert sich das Ticket um nur sieben Euro, nehmt also am besten eure Freunde oder Familie mit!
Regio120-Ticket
Empfehlenswert ist auch das Regio120-Ticket, mit dem ihr bis zu 120 Kilometer Strecke zurücklegen könnt. Es kostet 15,90 €/Person, ab dem 121. Kilometer gibt es das Regio120Plus-Ticket für 20,90 €. Das Regio120-Ticket ist nicht nur in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gültig, sondern ihr könnt damit auch bis nach Berlin fahren.
Mit dem Auto unterwegs
Da die Bus- und Zugtaktung nicht immer optimal ist, ist das Auto natürlich eine gute Alternative, um sich in Sachsen-Anhalt fortzubewegen. Das gilt insbesondere dann, wenn ihr in entlegenere Ortschaften in der Altmark, dem Burgenlandkreis, in Anhalt oder auch im Harz besuchen wollt.
Insgesamt führen sieben Autobahnen durch Sachsen:
- A2: Die Schnellfahrstrecke verbindet das Ruhrgebiet direkt mit Berlin und zählt zu einer der Hauptverkehrsachsen in Europa.
- A9: Die A9 verbindet München mit Berlin und führt durch Sachsen-Anhalt, ist also die beste Variante, wenn ihr aus Bayern, Franken, dem östlichen Thüringen, Berlin oder Brandenburg anreist.
- A14: Derzeit verbindet die A14 vor allem Magdeburg, Halle, Leipzig und Dresden. Doch sie wird weiter verlängert und bringt euch nach Fertigstellung fast von Dresden bis an die Ostseeküste bei Wismar.
- A36: Ist eine noch sehr junge Autobahn. Sie führt von Bernburg Richtung Braunschweig und durchquert den Harz. Sie gilt auch als Nordharzautobahn und war bis vor kurzem noch eine Bundesstraße.
- A38: Die sogenannte Südharzautobahn ist zwar nur gut 200 Kilometer lang, führt aber durch fünf Bundesländer. Beginnend bei Göttingen geht es über Nordhessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt bis nach Leipzig. Wenn ihr also aus diesen Regionen kommt oder aus Hamburg oder dem nördlichen Niedersachsen anreist, ist das A38 die Autobahn der Wahl.
- A143: Soll bald die Westumfahrung von Halle ermöglichen, bindet bisher aber nur den Westen der Stadt an die A38 an.
Hinzu kommen zahlreiche Bundesstraßen.
Typische Speisen und Getränke
- Bauernfrühstück – Kartoffeln mit Eier und Speck
- Eier in Senfsauce
- Altmärkische Hochzeitssuppe – Klare Bouillon mit Einlage Gehacktesklößchen, Eierstich und Spargel
- Hühnerfrikassee – Ragout aus Hühnerfleisch
- Gehacktesschnitten
- Halberstädter Würstchen – die erste Konservenbockwurst der Welt
- Kartoffelpuffer
- Harzer Baumkuchen
- Bienenstich
Sachsen-Anhalt Buchtipps
Auch wenn Sachsen-Anhalt bisher eher vernachlässigt wird, so gibt es doch schon einige ganz gute Reiseführer und Bücher über das Bundesland. Hier findet ihr eine kleine Übersicht über ein paar gute Titel.
Wirklich neu ist der Sachsen-Anhalt-Reiseführer des Trescher-Verlags. Trescher hat sehr viele interessante Titel zu Osteuropa und hat auch über die ostdeutschen Bundesländer Reiseführer veröffentlicht. Sachsen-Anhalt ist dabei einer der neuesten Titel. In diesem umfangreichen Band werden alle Regionen des Bundeslandes vorgestellt und es gibt viele interessante Geheimtipps zu entdecken.
Auch der Reiseführer zu 100 Dingen, die Sie in Sachsen-Anhalt erlebt haben müssen ist wirklich zu empfehlen. Hier wurden für den regionalen privaten Radiosender Radio SAW viele Orte zusammengestellt, von denen einige selbst den Einheimischen kaum bekannt sind.
- 111 Orte, die man in Sachsen Anhalt gesehen haben muss: Reiseführer
- ABIS BUCH
- Emons Verlag
In eine ähnliche Kerbe schlägt das „111 Orte, die man in Sachsen-Anhalt gesehen haben muss“, das eine ähnliche Vielzahl von interessanten Entdeckungen zwischen Altmark und Unstrut bietet.
- Köhler, Marlene(Autor)
Etwas älter ist hingegen der Reiseführer des Dumont-Verlages, der aber vermutlich bald eine Neuauflage bekommt. Auch er bietet einen guten Überblick über Sachsen-Anhalt.