Westestland – Tipps für einen Estland Urlaub am Meer

Heute nehmen wir euch mal mit ans Meer und stellen euch in unserem Blog Westestland vor. Hier erfahrt ihr alles, was ihr für euren Estland Urlaub wissen müsst!

Inhaltsverzeichnis

Estland ist vor allem für seine Hauptstadt Tallinn bekannt. Aber wusstet ihr, dass sich an der estnischen Westküste einige der schönsten Orte im Baltikum befinden? In diesem Artikel wollen wir euch den Westen des Landes mal genauer vorstellen.

Badespaß und Nationalparks – euer Estland Urlaub im Westen

Die estnische Küstenregion im Westen des Landes kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Hier lebten einst viele Schweden, von denen sich in der lokalen Kultur noch viele Traditionen erhalten haben. Ihr stoßt hier in den Städten Pärnu und Haapsalu auf die für den Westen typischen bunten Holzhäuser, Pärnu gilt gar als die Sommerhauptstadt Estlands. Aber auch die Natur mit ihren Nationalparks ermöglichen spannende Entdeckungen. Vor allem Vogelbeobachter kommen hier voll auf ihre Kosten. Daneben gibt es eine Reihe an einsamen Stränden und viele Sportmöglichkeiten zu Wasser und zu Lande. Habt ihr Lust auf einen Estland Urlaub bekommen? Dann seid ihr hier genau richtig.

Pärnu

Pärnu (der deutsche Name lautet Pernau) liegt in einer Bucht am Ende des gleichnamigen Flusses, der hier in die Ostsee mündet. Pärnu zählt nur 50.000 Einwohner. Sie ist aber trotzdem die viertgrößte Stadt in Estland. Pärnu ist vor allem für seine Holzhäuser und Stadtvillen bekannt. Die Stadt verfügt aber auch über einen Park mit Aussichtstürmen, von denen aus ihr Vögel beobachten könnt. Pärnu ist ein beliebtes Kurzentrum, daher gibt es hier auch Spa-Hotels, in denen ihr einen entspannten Estland Urlaub verbringen könnt. Aber auch der lange Strand lockt viele Besucher an. Und obwohl Pärnu regelmäßig von vielen Touristen besucht wird, findet sich hier fast immer ein freies Plätzchen. Wir stellen euch Pärnu bald ausführlicher in einem eigenen Artikel vor.

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Bild von Thorsten Altheide

Valgeranna

Valgeranna ist ein kleines Dorf in der Bucht von Pärnu und befindet sich etwa 7 Kilometer westlich der Stadt. Hier lebt nur eine Handvoll Menschen. Dafür verfügt das Dorf aber über einige interessante Orte.

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Bild von Thorsten Altheide

Strand

Hier befindet sich einer der schönsten Strände in ganz Estland. Hier trifft feinster Sand auf einen ursprünglichen Wald, der fast bis ans Wasser zu reichen scheint. Über eine Promenade gelangt ihr durch den Wald zum Strand, an dem ihr garantiert immer ein Plätzchen findet. Gerade wenn es in Pärnu doch mal etwas voller werden sollte und ihr die Natur genießen wollt, seid ihr hier genau richtig. Und damit euch nicht langweilig wird, gibt es hier auch einen Spielplatz für den Nachwuchs, einen Kletterpark und ausreichend Möglichkeiten zum Picknicken.

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Bild von Thorsten Altheide

Villa Andropoff

Hier am Strand steht auch ein ungewöhnlicher Hotelbau aus den 70- und 80er-Jahren. Die Villa Andropoff war kein gewöhnliches Hotel, sondern sowjetischen Regierungsmitgliedern und ihren Gästen vorbehalten. Der Name geht auf Juri Andropow, der zur damaligen Zeit Chef des KGB und später für kurze Zeit Staatsoberhaupt der UdSSR war. Einer der häufigsten Gäste war Karl Vaino, ein estnischstämmiger sowjetischer Politiker, der maßgeblich für die Russifizierung Estlands verantwortlich war. Für Außenstehende war die Anlage tabu und streng bewacht. Heute könnt ihr in dem architektonisch spannenden Gebäude aber übernachten und so den Estland Urlaub am Strand genießen. Weiter südlich an der estnischen Küste befindet sich übrigens eine Feriensiedlung, in der früher sowjetische Kosmonauten Urlaub machten.

Kletterpark

Wer mit der Familie anreist und nicht nur am Strand liegen möchte, der kann im Abenteuerpark Valgeranna auf Klettertour gehen. Er besteht aus sechs Parcours in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Schon Kinder ab 2 Jahren können hier klettern oder sich auf den Schaukeln und Seilbahnen austoben.

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Bild von Thorsten Altheide

Nationalpark Matsalu

Estland zählt insgesamt fünf Nationalparks, von denen sich gleich zwei im Westen des Landes befinden. Der Nationalpark Matsalu wurde bereits 1957 als Schutzgebiet eingerichtet und trägt ist seit 2004 offiziell ein Nationalpark, was ihn zum jüngsten des Landes macht. Matsalu umfasst eine Fläche über 48.000 ha, die sich um die gleichnamige Bucht erstrecken. Er ist vor allem für die vielen Vogelarten bekannt, die hier nisten. Es soll hier zeitweise fast 300 verschiedene Arten geben, etwa 2 Mio. Vögel durchstreifen das Gebiet pro Jahr. Die Vögel halten sich hier auf ihrer Reise von der Arktis nach Afrika auf, viele nisten in Kasari, der größten kahlen Auwiese Europas. Hinzu kommen viele Fische und Säugetiere, die auch auf und um die 50 Inseln leben, die Teil des Nationalparks sind.

Bild von Thorsten Altheide

Haapsalu

Haapsalu (dt. Hapsal) ist die zweitgrößte Stadt im Westen des estnischen Festlands. Genau wir Pärnu ist auch Haapsalu ein beliebtes Seebad. Schon zur Zeit des Zarenreichs machten hier russische Aristokraten Urlaub, darunter auch die Zarenfamilie. Die Stadt ist berühmt für ihre Musikfestivals, die hier im Sommer stattfinden. Und auch hier finden sich viele der für den Westen Estlands so typischen bunten Holzhäuser, darunter ein beeindruckender Kursaal.

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Bild von Thorsten Altheide

Kultur, Geschichte und Museen

In Haapsalu könnt ihr euch in einem Museum auch über die Geschichte der Estlandschweden informieren. In Haapsalu steht übrigens (heute in einem weiteren Museum) das älteste noch erhaltene Schiller-Denkmal der Welt. Eisenbahnfreunde schauen sich das Eisenbahnmuseum am alten Bahnhof an, schon von der Straße sind die Loks im Außenbereich zu sehen. Das beeindruckendste Gebäude ist aber die Ruine der Bischofsburg.

Bild von Thorsten Altheide

Bischofsburg

Früher war Haapsalu Sitz eines Bischofs, der seinen Sitz aber später nach Kuressaare auf der Insel Saaremaa verlegte. Die Bischofsburg von Haapsalu wurde bereits im 13. Jahrhundert errichtet und hier lebten auch einige Mönche. Leider wurde die Burg im 16. Jahrhundert im Livländischen Krieg stark zerstört. Einige Jahre später brannte sie zu allem Unglück auch noch komplett aus. Im Lauf der Zeit wurde die Bischofsburg Haapsalu aber in Teilen restauriert und ein Museum wurde eingerichtet. Von den höchsten begehbaren Türmen eröffnet sich ein toller Blick auf die Stadt und die Bucht, an der Haapsalu liegt.

Düstere Legenden

Eine so alte Burg umgeben natürlich auch einige Legenden und Geschichten. Einer der Mönche soll sich beispielsweise in ein Mädchen verliebt haben und in die Burg geschmuggelt haben. Als die beiden entdeckt wurden, wurde er hingerichtet und sie wurde im Kerker eingesperrt. Und auch heute noch soll sie in mondklaren Nächten am Fenster neben der zur Burg gehörigen Kirche erscheinen und auf ihren Geliebten warten. Außerdem soll es hier früher einen Schatz gegeben haben, der von einem dämonischen Hund bewacht wurde. Ein Schwede soll aber einen Pakt mit dem Hund angefreundet haben und dieser überließ ihm den Schatz. Der Schwede war nun reich und kaufte die halbe Stadt auf, erhängte sich aber wenig später aus ungeklärten Gründen im Wald …

Nationalpark Soomaa

Mit einer Fläche von 36.000 ha ist der Nationalpark Soomaa um einiges kleiner als das Naturschutzgebiet Matsalu. Er befindet sich auch nicht an der Küste, sondern etwas weiter im Inland. Er lohnt aber ebenfalls einen Besuch, denn die Landschaft mit ihren Mooren, Wäldern und Sümpfen unterscheidet sich deutlich von der an der Küste. Hier kommt es regelmäßig zu Überflutungen, in Estland spricht man von der „Fünften Jahreszeit“, die hier etwas ganz anderes meint als der Karneval bei uns. Neben Wölfen, Bären und Elchen trefft ihr auch hier auf zahlreiche Vogelarten. Vor allem ist der Nationalpark aber ein Paradies für Wanderer, Kanu- und Kayakfahrer.

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Bild von Thorsten Altheide

Noarootsi

Noarootsi (dt. Nuckö) ist eine Halbinsel und zählt keine 1000 Einwohner. Dennoch ist Noarootsi ein beliebter Ort für einen Estland Urlaub an der Ostseeküste. Früher lebten Schweden an vielen Orten an der Küste, die meisten von ihnen flohen aber im Zweiten Weltkrieg aus der Region oder wurden umgesiedelt. Gerade auf Noarootsi kann man sich aber noch auf Spurensuche nach dem reichen kulturellen Erbe der Estlandschweden begeben. Im benachbarten Nõva steht neben vielen schwedischen Häusern auch die älteste Holzkirche des Landes. Ansonsten wird hier vor allem für Aktivurlauber viel geboten und ihr könnt wandern, surfen, mit dem Kayak fahren oder Segeln und so die Kiefernwälder oder die Ostsee erkunden.

Buch- und Filmtipps

Ihr seid neugierig geworden und wollt Estland und die Westküste näher kennenlernen? Dann holt euch jetzt den Reiseführer „Baltikum“, den unser Estland-Experte Thorsten zusammen mit anderen Experten im Reise Know-How Verlag veröffentlicht hat. Hier findet ihr nicht nur viele Infos zur Westküste und Estland, sondern auch zu Litauen und Lettland.

In diesem Buch beschreibt die Reisejournalistin Stefanie Bisping Estland auf eine sehr persönliche Weise und zeichnet mit vielen interessanten Hintergrundgeschichten ein stimmiges Bild von Land und Leuten.

Wunderbare Doku, die Estland und all seine Naturschönheiten vorstellt.

Wildes Baltikum - Die Küste/Wälder und Moore*
  • Hauschild, Christoph (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Infoprogramm

Der estnischstämmige finnische Autor Ilmar Taska setzt sich in diesem Buch auf unkonventionelle Weise mit der Nachkriegszeit in Estland auseinander.

Pobeda 1946*
  • Taska, Ilmar (Autor)

Wir hoffen, euch hat unser Ausflug an die Westküste gefallen. Welches ist euer Lieblingsort für einen Estland Urlaub? Lasst es uns gerne wissen und schreibt uns einen Kommentar!

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Markus Bingel hat lange in Polen, der Ukraine und Russland studiert und gearbeitet. Als Reisebuchautor zieht es ihn mehrmals im Jahr in die Länder des „Wild East“ – und noch immer ist er jedes Mal fasziniert von dieser Region. Als Co-Gründer des Blogs möchte er euch gerne die unbekannten, spannenden und immer wieder überraschenden Seiten Osteuropas vorstellen.

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