Abşeron-Halbinsel – Die schönsten Ausflugsziele rund um Baku

Auch wenn Baku genug Ausflugsziele für einen längeren Besuch bietet, lohnt sich auch ein Besuch auf der Abşeron-Halbinsel mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Auch wenn Baku allein schon mindestens ein Dreitagesprogramm füllen kann, gibt es auch um Baku herum viele Sehenswürdigkeiten. Neben den Qobustan Sehenswürdigkeiten bietet auch die Abşeron-Halbinsel viele Sehenswürdigkeiten, die mindestens einen Tagesausflug von Baku lohnen. Hier stellen wir euch deshalb die schönsten und interessantesten Ausflugszielen von Baku auf der Abşeron-Halbinsel vor.

Baku Ateschgah

Ateschgah von Suraxanı – Tempel für die Feueranbeter

Die Ateschgah von Baku in Suraxanı ist eines der interessantesten Kulturdenkmäler in der Region Baku. Einst diente sie als Feuertempel vermutlich entweder Hindus oder den Zoroastrier. Diese kamen vom indischen Subkontinent über die Handelsroute Grand Trunk Road hierher. Das Feuer wurde durch Erdgas, das hier natürlich austrat, erhalten. Heute wird Gas aus Baku herüber gepumpt. Feuer gilt sowohl im Hinduismus als auch bei den Zoroastriern als heilig. Wann genau der Tempel gebaut wurde, ist ebenfalls umstritten. Wissenschaftler vermuten aber, dass die Ateschgah in der Zeit zwischen 1720 und 1750 errichtet wurde. Sie ist heute eines der wichtigsten Ausflugsziele von Baku auf der Abşeron-Halbinsel.

Abşeron-Nationalpark – Kleiner Nationalpark für Gazellen und Robben

Der Abşeron-Nationalpark ist ein eher kleines aber für seine Fläche doch sehr artenreiches Naturschutzgebiet. Im Gebiet des Parks gibt es neben Gazellen, den nur am Kaspischen Meer vorkommenden Kaspischen Robben, und vielen Vögeln mehr als 50 Arten. Auch viele geschützte Pflanzenarten gibt es in der halbverwüsteten Steppe. Die Regierung von Aserbaidschan versucht den Nationalpark, der bereits unter den Sowjets gegründet wurde in ein Ziel für Ökotourismus zu verwandeln.

Yanardag

Yanardağ – Der Feuerberg

Eines der beeindruckendsten Naturphänomene in Aserbaidschan findet ihr ebenfalls auf der Abşeron-Halbinsel. Yanar Dağ heißt übersetzt „brennender Berg“ und so ungefähr könnt ihr euch diese Sehenswürdigkeit auch vorstellen. Denn die natürlichen Erdgasquellen speien Flammen bis zu drei Meter hoch aus einer zehn Meter langen Erdspalte. Überall riecht es hier nach Erdgas. Schon Marco Polo beschrieb den Feuerberg. Und der brennende Berg brennt immer weiter. Der Ort soll für die Zoroastrier heilig gewesen sein, als Verbindung zwischen den Menschen und den Göttern. Am schönsten ist es, die Gegend während der Dunkelheit zu besuchen und die mystische Atmosphäre des Feuers zu genießen.

Mərdəkan – Burgen und Türme auf der Halbinsel

Die Burg Mərdəkan aus dem 14. Jahrhundert sicherte früher die Halbinsel vor den Eroberungszügen feindlicher Armeen. Die fast quadratische Burg mit ihren dicken Mauern beherbergte viele Burgherren, die meist im Turm wohnten. Neben der Burg gibt es auch den Rundturm von Mardakan, der ebenfalls dem Schutz der Stadt diente und von dem ihr eine schöne Aussicht auf die Gegend habt. Im Mardakan Arboretum könnt ihr bei einem Spaziergang entspannen.

Schlammvulkane – Heilende Schlammspucker

Schlammvulkane gibt es in Aserbaidschan so viele wie in keinem anderen Land der Erde. Mehr als 300 davon gibt es hier. Einige davon sind auch über die Abşeron-Halbinsel verteilt. Im Normalfall blubbern die Schlammvulkane nur vor sich hin und man sieht nur Blasen und Schlammströme, die aus dem Erdinneren kommen. Bei Ausbrüchen können jedoch bis zu einem Kilometer hohe Stichflammen auftreten. Das liegt vor allem daran, dass das austretende Gas zum Großteil aus Methan besteht, welches leichtentzündlich ist. Der Schlamm der Vulkane wird hingegen für Heilkuren verwendet, die ihr an einigen Orten in Anspruch nehmen könnt.

Gala Museum
Im Museumsdorf Gala wird die traditionelle Lebensweise auf der Abseron-Halbinsel früher vorgeführt,

Gala – Museumsdorf für die traditionelle Lebensweise

Im Museumsdorf Gala wird euch die Kultur und das Leben auf der Abşeron-Halbinsel vom 16. bis 19. Jahrhundert gezeigt. Einst lag das Dorf innerhalb der Mauern einer Festung, woher auch der Name stammt. Es gibt originalgetreu nachgebaute Häuser, Zelte und Moscheen aus der damaligen Zeit zu sehen. In Werkstätten wird euch das Handwerk der Region vorgeführt. Zu den Ausstellungsstücken gehören auch Alltagsgegenstände der damaligen Bewohner der Region und auch Kunsthandwerk. Wenn euch das zu viel altes Zeug ist, dann gibt es auch eine Ausstellung moderner Kunst aus Recyclingmaterialien.

Şıxov-Strand – Strand zum Erholen vom Großstadttrubel

Auch wenn der Strand von Şıxov nicht besonders sauber ist und die Aussicht von Offshore-Bohrplattformen versperrt ist, so fahren bei gutem Wetter hier doch viele Besucher aus Baku hin, um sich zu entspannen und baden zu gehen. Neben dem Strandbad gibt es auch einige Restaurants an denen ihr direkt am Meer essen könnt. Neben dem öffentlichen und kostenlosen Strand gibt es noch mehrere Privatstände, an den ihr Liegen und Strandschirme mieten und Cocktails schlürfen könnt. Alternativ ist auch der Strand von Mardakan sehr schön und ihr könnt ihn mit einer Tagestour durch die Gegend verbinden.

Boyuk Zira – Die Insel mit dem Leuchtturm im Archipel

Vor der Stadt Baku gelegen gibt es gleich mehrere Inseln, die auch als Baku Archipel bezeichnet werden. Boyuk Zira ist die größte Insel des Archipels. Es trennt die See vor der Halbinsel Abşeron vom Kaspischen Meer. Die Insel ist etwas mehr als drei Kilometer lang und etwas weniger als einen Kilometer breit. Auf der Insel leben vor allem Robben und viele Seevögel. Hier steht auch der Leuchtturm von Boyuk Zira, der Seefahrern auf dem Kaspischen Meer ab seit Beginn des 20. Jahrhunderts den Weg nach Baku weist. Bisher gibt es noch keine regelmäßigen Touren auf die Insel. Das könnte sich aber noch ändern.

Ölfelder Aserbaidschan
Einige der ältesten Ölfelder in Aserbaidschan gibt es bei Ramana zu sehen.

Ramana Ölfelder

Als der Ölboom in Aserbaidschan Ende des 19. Jahrhunderts einsetzte, war Ramana ein Zentrum der Ölindustrie. Auch wenn hier heute kein Öl mehr gefördert wird, so gibt es hier noch Hunderte Ölpumpen zu sehen, die euch das Ausmaß der Ölförderung damals verdeutlichen. Hier steht auch eine Siedlung für Arbeiter, die für die Nobelbrüder tätig waren.

Masazir Salzsee – Der rosa Salzsee auf der Halbinsel

Bereits seit 1813 wird das heilende Salz aus dem See Masazirgol abgebaut. Früher wurde es bis in den Iran und nach Russland exportiert. Der See ist zehn Quadratkilometer groß und und enthält große Mengen von Chloriden und Sulfaten. Auf der ganzen Halbinsel wurde früher Salz abgebaut, heute sind es nur noch wenige Orte, an denen der Salzabbau aufrecht erhalten wird. Zwei Firmen bauen das Salz ab, raffinieren es und verkaufen es dann. Durch den hohen Salzanteil gibt es in und um den See praktisch kein Leben.

Baku und Aserbaidschan Buchtipps

Ihr plant eine Reise nach Baku, um euch die schönen Baku Sehenswürdigkeiten anzusehen? Dann ist der CityTrip Baku ein idealer Begleiter für eure Reise. Hier werden die schönsten Sehenswürdigkeiten und Spaziergänge durch die Stadt beschrieben, ihr bekommt Tipps, wo ihr am besten essen und schlafen könnt und erfahrt in vielen Hintergrundartikeln spannende Details zum Leben der Menschen in Baku. Geschrieben wurde der CityTrip von unserer Kollegin und Co-Autorin Heike Maria Johenning.

Baku ist vor allem auch ein lohnendes Reiseziel, wenn ihr euch für Architektur begeistern könnt. In ihrem Architekturführer Baku hat Heike die schönsten Gebäude der Stadt vorgestellt. Beeindruckende Bilder bringen euch diese ganz nah.

Ein klassischer Reiseführer zu Aserbaidschan aus dem renommierten Trescher-Verlag, der neben allerlei Hintergrundinfos zum Land und praktische Tipps und Hintergrundinformationen enthält.

Sehr persönlicher Reisebericht, der Aserbaidschan aus der Sicht einer Deutschen vorstellt und von der Presse hochgelobt wurde.

Der Klassiker der aserbaidschanischen Literatur, der eine Liebesgeschichte am Vorabend der Russischen Revolution erzählt und ein beeindruckendes Nachwort von Nino Haratischwili enthält.

Alle Bilder: Azerbaijan Tourism Board

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Peter Althaus ist Journalist, Autor und Blogger. 2011 hat er das Reiseblog Rooksack gegründet. Doch seine eigentliche Liebe ist immer schon Osteuropa gewesen. Mittlerweile lebt er in Lwiw in der Ukraine und führt dort einen Reiseveranstalter. Da er aber weiter gern schreibt, gibt es heute Wild East – das Osteuropa-Reiseblog.

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