Krakau Polen – Top 20 der spannendsten sozialistischen Bauwerke

In unserem neuen Artikel stellen wir euch die Top 20 der interessantesten sozialistischen Gebäude in Krakau Polen vor.

Inhaltsverzeichnis

Krakau haben wir euch in einem eigenen Artikel mit seinen schönsten Sehenswürdigkeiten ja bereits ausführlich vorgestellt (hier geht es übrigens zu unseren praktischen Krakau-Tipps). Neben all den prächtigen Kirchen, Synagogen und Burgen im Stil der Gotik und der Renaissance und den vielen ansprechenden Jugendstilbauten gibt es aber noch eine weitere Bauphase, die in Krakau Polen ihre architektonischen Spuren hinterlassen hat, die Moderne. Und genau die wollen wir euch hier mal genauer vorstellen und zeigen, dass im Sozialismus längst nicht nur hässliche und gleichförmige Plattenbauten entstanden sind.

Die Geschichte der Krakauer Moderne

Krakau war als ehemalige Hauptstadt und bedeutendste Kulturmetropole des Landes schon immer von großer Bedeutung für die Verwirklichung neuer baulicher Philosophien. Bereits in der Zwischenkriegszeit wurden in der Stadt mehrere ambitionierte Bauvorhaben umgesetzt, die durch den Zweiten Weltkrieg und die deutsche Besatzung ein jähes Ende fanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten die Stadtplaner mit Nowa Huta einen komplett neuen Stadtteil in die Landschaft, in dem zunächst Gebäude im Stil des Sozialistischen Realismus dominierten. Wir stellen euch diese bald in einem eigenen Beitrag vor, hier konzentrieren wir uns aber auf die sozialistischen Bauten der Krakauer Moderne.

Wiederentdeckung in den 1950er-Jahren

Die Abkehr vom Sozialistischen Realismus erfolgte etwa Mitte der 50er Jahre in der Tauwetter-Periode, folglich ergaben sich für Architekten ganz neue Möglichkeiten. Viele der Baumeister, die die folgenden Jahre prägen sollten, hatten ihre Ausbildung der Zwischenkriegszeit erfahren und waren daher bereits mit der Formsprache der auch vom Westen beeinflussten Moderne vertraut worden, beispielsweise von den Modultheorien von Le Corbusier.

Sie entwickelten einen ganz eigenen Stil, der internationale für viel Aufsehen sorgte und den Krakauer Architekten zahlreiche Architekturpreise einbrachte. Besonders war auch die Einbeziehung von Kunstwerken, die gemäß Regierungsdirektive immer einen kleinen Prozentsatz der Gesamtbaukosten umfassen mussten. Gründe genug also, euch hier die 20 schönsten Gebäude mal genauer vorzustellen.

Henryk-Reyman-Stadion

Wisła Kraków (Krakau) ist einer der beliebtesten Fußballvereine in Polen, auch wenn die ganz großen Erfolge in den letzten Jahren ausgeblieben sind. Der Verein spielt im Henryk-Reyman-Stadion in der ul. Reymonta 20. 1953 wurde das Stadion eröffnet. Verantwortlich für den Bau war Wojciech Obtułowicz, der ihm die Atmosphäre eines Theaters geben wollte. Es verfügt über eine Kapazität von 33.000 Zuschauern und war bei der Fußballeuropameisterschaft 2012 als Reservespielort vorgesehen. Mittlerweile nicht mehr vorhanden sind die beiden sogenannten Brandenburger Tore, durch die der Einlass erfolgte. Vom alten modernistischen Stadion ist nicht mehr viel zu erkennen, die zwei Tribünen hinter den Toren greifen aber das alte Architekturkonzept auf. Die alte Laufbahn um das Spielfeld ist heute nicht mehr vorhanden, ein Glück, wie die Wisła-Fans finden.

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Wohngebäude Bank

Das von Tadeusz Gawłowski Mitte der 50er-Jahre realisierte Bankowy-Gebäude ist sicherlich eines der spannendsten Gebäude der Krakauer Moderne. Das liegt vor allem daran, dass hier bereits viele Entwicklungen vorweggenommen wurden, die später für Wohnblocks selbstverständlich waren. Es verfügt über drei charakteristische Elemente: ein abgetrenntes Erdgeschoss, einen erhöhten Wohnbereich und ein zurückversetztes Dachgeschoss. An der Innenhofseite befinden sich zudem mehrere Balkone, während sich die Vorderseite durch ihr reliefartiges Äußeres auszeichnet. Die schwarze Farbe der Gesimse sorgt für einen netten Akzent an der sonst weißen Fassade.

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Schwedischer Block

Der sogenannte Schwedische Block war ein Gemeinschaftsprojekt von Marta und Janusz Ingarden. Janusz war hier in Nowa Huta bereits an den Bauten des Sozialistischen Realismus beteiligt, vollzog den Sprung in die Moderne aber mühelos und ließ diese Stilikone gemeinsam mit seiner Frau zwischen 1956 und 1959 realisieren.

Mit über 200 Metern Länge ist der Schwedische Block das längste Gebäude in Nowa Huta. Aber woher hat das Gebäude seinen merkwürdigen Namen? Beim Bau wurde Beton verwendet, der unter schwedischer Lizenz hergestellt wurde. Neben all dem Beton ist der Wohnblock aber vor allem wegen seiner vielen Fenster und Balkone ein echter Hingucker. Unten im Erdgeschoss befinden sich mehrere Geschäfte und Werkstätten. Diese bauliche Einheit von Wohnen und Arbeiten wurde beispielgebend für ganz Polen und dominierte die sozialistischen Plattenbauten der folgenden Jahrzehnte.

Französischer Block

In der Nähe des Schwedischen Blocks entstand zur selben Zeit eine weitere große Wohneinheit. Das 74 Meter lange Gebäude ist der erste vollständig in Fabriken gefertigte Bau Krakaus und weist wie der Schwedische Block eine Verbindung von Wohn- und Wirtschaftsbereichen auf. Auch heute noch ist der Französische Block sehr beliebt. Außerdem scheint er deutlich besser gealtert zu sein als der Schwedische Block, bei dem die unterschiedliche Farbgebung der Fassade insgesamt heute etwas „unrund“ wirkt. Der Französische Block hingegen hat den Sprung in die Gegenwart nach einer umfassenden Sanierung erfolgreich gemeistert und steht zeitgenössischen Wohneinheiten in nichts nach.

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Bild von Philipp Meuser

Haus der Hundert Balkone

Zugegeben, ich habe nicht gezählt, ob dieses Gebäude wirklich genau 100 Balkone zählt. Es entstand zwischen 1957 und 1961 und wurde von Bohdan Lisowski entworfen. Durch die schachbrettartige Anordnung der Balkone an der Frontseite des Gebäudes entsteht ein beeindruckendes bauliches Ensemble. Der Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass die Balkone sehr weit aus der Fassade herausragen und fast in der Luft zu schweben scheinen. Eine Sanierung hat dem Haus vor wenigen Jahren wieder seine ursprüngliche, blau-gelbe Fassade zurückgegeben. Ungewöhnlich ist auch der Standort des Gebäudes, denn es befindet sich nicht im „modernen“ Stadtteil Nowa Huta, sondern liegt nur einen Steinwurf von der Altstadt entfernt im Westen Krakaus.

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Bild von Philipp Meuser

Bürogebäude des Bauresorts

Wie kein anderes Gebäude in Krakau weist das Bürogebäude des Bauresorts, oft kurz Biprocemwap genannt, Elemente der Arbeiten Le Corbusiers auf. Mit seinem leicht gebeugten Korpus, den sich weitenden Pylonen und dem dem geknickten Dach ist es auch heute noch ein echter Hingucker. Die Fassade zeichnet sich durch zurückversetzte Konstruktion aus, einzelne blaue Stahlelemente sorgen hier für optische Akzente. Nachdem auch der Biprocemwap in den letzten Jahren restauriert wurde, sieht er heute genau so aus wie zum Zeitpunkt seiner Entstehung in den frühen 60er-Jahren.

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Kunstbunker

Bei dem Ausstellungszentrum, das in Krakau jeder nur als „Bunkier Sztuki“ (Kunstbunker) kennt, handelt es sich um ein modernistisches Gebäude mit brutalistischen Elementen. Besonders schön ist ist die raue, von Bildhauern gestaltete graue Fassade, die eine unregelmäßige Struktur aufweist. Der Eingang wurde so gestaltet, dass er als Steg zu den Planty fungiert, einem Grüngürtel, der die Altstadt Krakaus umgibt. In das Gebäude wurde außerdem ein Speicher aus dem 17. Jahrhundert integriert, das aus dem Betonkonstrukt herausragt.

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Bild von Philipp Meuser

Kino Kijów

Kijów ist der polnische Name der Stadt Kiew, die wir euch ja bereits vorgestellt haben. Sie war Namensgeber dieses Kinos, das eine bauliche Einheit mit dem benachbarten Hotel Cracovia bildet. Das Kijów war zum Zeitpunkt seiner Eröffnung 165 das modernste Kino in ganz Polen. Für das Gebäude war Witold Cęckiewicz verantwortlich, der der Stadt ab den 60er-Jahren wie kein anderer seinen architektonischen Stempel aufdrückte.

Der schlichte Bau mit seinem geschwungenen Dach verfügt über eine große Glasfassade, die über zwei Ebenen verläuft. Hier kann man besonders gut die Verwendung von Kunst am Bau nachvollziehen, denn im Innern befindet sich ein riesiges Mosaik, das außen sein Pendant findet, das eine rote Sonne zeigt.

Bild von Philipp Meuser

Hotel Cracovia

Cęckiewicz zeichnete auch für das Hotel Cracovia verantwortlich. Früher war es mit 150 Metern das längste Hotel des Landes, heute ist es leider geschlossen. Die schachbrettartige Fassade mit verschiedenen Glas- und Aluminiumteilen ist leider nicht mehr zu sehen, seit man das Cracovia als gigantische Werbefläche nutzt (an der Rückseite des Gebäudes könnt ihr sie aber noch erkennen). Hier setzte man zum ersten Mal in Polen auf die Großplattenbauweise bei einem Hotel. Eigentlich sollte hier ein riesiges Gewerkschaftszentrum stehen. Dazu kam es aber nicht und Cęckiewicz zauberte aus der Bauruine eines der damals modernsten und besten Hotels Europas.

Quelle: https://commons.wikimedia.org, Autor: Zakrzew, Public Domain

Antonius-Kirche

Die dem heiligen Antonius von Padua geweihte Kirche ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch im Sozialismus in Polen spannende Kirchenbauten realisiert wurden. Bis dieser geweiht werden konnte, dauerte es aber eine ganze Zeit, denn bereits in den 50er-Jahren wurden der Bau geplant. Vollendet wurde das Gotteshaus aus der Feder von Antoni Mazur aber erst 1984. Die Kirche zeichnet sich durch ihren skelettartigen, freistehenden Glockenturm aus, aber auch durch das zweigeschossige Dach und die Zacken über den Fenstern. Durch die sich zum Boden hin verjüngenden Pfeiler entstehen weitere spannende optische Akzente.

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Biprostal

Das beeindruckendste Mosaik Krakaus findet sich an der Außenfläche des Sitzes der Firma Biprostal und des Nationalen Wirtschaftsforums. 1,6 Mio. bunte Einzelmosaike zieren die Fassade des einst höchsten Gebäude Krakaus. Eigentlich sollten sie vor wenigen Jahren im Zuge einer Wärmeisolierung entfernt werden, was aber den Widerstand der Bevölkerung hervorrief. Errichtet wurde das Gebäude 1964 unter der Leitung von Marek Wrześniak und Piotr Czapczyński, für die beeindruckende Mosaikarbeit war die Künstlerin Celina Styrylska-Taranczewska verantwortlich. Gerade im Zusammenspiel mit der Glasfassade entsteht so ein interessanter Gesamteindruck.

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Foto von Peter Althaus

Denkmal für die Opfer des Faschismus

Viele Juden wurden im Zweiten Weltkrieg in das Konzentrationslager Płaszów deportiert, das sich in einem Vorort südöstlich des Zentrums befindet. Hier führte der aus dem Film Schindlers Liste bekannte Lagerkommandant Amon Göth eine Schreckensherrschaft, Tausende Menschen kamen auf qualvolle Weise zu Tode. Ein riesiges Betondenkmal, das Menschen mit gesenktem Blick zeigt, erinnert heute an diesen Ort, der leider nicht sehr gepflegt ist und noch immer auf eine echte Gedenkstätte wartet. Das 7 Meter hohe Denkmal trägt den Namen „Menschen mit herausgerissenem Herzen“ und weist auf eindrucksvolle Weise auf die traurige Vergangenheit dieses Ortes hin. Ein Riss verläuft quer durch die fünf mit gesenktem Kopf stehenden Männer, deren Gesichtszüge nur schemenhaft zu erkennen sind. Auch für dieses Projekt war Witold Cękiewicz verantwortlich.

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Arche des Herrn

Es gibt keine Kirche in Polen, für deren Errichtung die Bevölkerung so sehr kämpfen musste wie für die Arche des Herrn in Nowa Huta. Die kommunistischen Machthaber wollten um jeden Preis vermeiden, dass in ihrer sozialistischen Idealstadt ein Gotteshaus errichtet wird. Dennoch gelang es einigen Mutigen, zunächst ein Kreuz aufzustellen, um das blutige Kämpfe entbrannten. Letztlich musste sich die Regierung aber dem Willen der Bevölkerung beugen und 1969 legte der damalige Erzbischof Karol Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II., den Grundstein.

Der von Wojciech Pietrzyk in den folgenden Jahren realisierte Bau orientiert sich an Le Corbusiers Notre-Dame-du-Haut de Ronchamp und wird von einem hohen Mast geprägt, in dessen Mitte eine goldene Krone angebracht wurde. Das gesamte Gebäude ist voller christlicher Symbolik, beispielhaft sei hier nur die Christusfigur genannt, die sich mit aller Kraft vom Kreuz zu lösen versucht – ein klares Zeichen dafür, dass das Volk versuchen wollte, sich vom Kommunismus zu lösen.

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K1

Błekitek, der Himmelblaue, wird das K1 auch genannt und beim Blick auf seine Farbe wird sofort deutlich, warum. Früher hieß das Gebäude Cracovia Business Center. Das Gebäude entstand ab Anfang der 70er-Jahre unter Janusz Ingarden. Mann kann hier gut den Wandel nachvollziehen, den sozialistische Gebäude im Laufe der Jahre erfahren haben, denn Ingarden war ja bereits für den Schwedischen Block verantwortlich und mit dem hat das K1 nun baulich wirklich nicht mehr viel gemeinsam. Ursprünglich verfügte das Gebäude übrigens über eine goldene Fassade, auch das abgeschrägte Dach entstand erst später. Mit 105 Metern ist das zwanzigstöckige K1 noch immer das höchste Gebäude Krakaus.

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Bild von Philipp Meuser

Salvatorianerkirche

Janusz Gawor entwarf Anfang der 70er-Jahre diesen mutigen Bau im Stadtteil Zakrzówek. Auffälligstes Erscheinungsmerkmal ist die Frontseite der Kirche mit ihren wuchtigen Streben-Stützpfeilern. Sie sollen an die Fassade einer Fabrik erinnern und auch im Innern finden sich viele Bezüge auf den damals industriellen Charakter des Viertels mit seinem Kalksteinbruch. Die in Zement gegossenen Fenster und die farbigen Mosaike im Innern schaffen eine interessante Atmosphäre, die je nach Tageszeit durch den Lichteinfall unterschiedlich ausfällt.

Szkieletor

Die Älteren unter euch kennen vielleicht noch die Serie He-Man and The Masters of The Universe bzw. die Actionfiguren aus der Serie. Der Bösewicht Skeletor, poln. Szkieletor, war der Namenspate für diese Bauruine, die Mitte der 70er-Jahre begonnen wurde und von Mateusz Wtkowski als „Hölle, die pleite gegangen ist, bezeichnet wurde. Vier Jahre nach Baubeginn war das Geld für den Bau ausgegangen und jahrzehntelang schlummerte der Szkieletor im Dornröschenschlaf und wurde mal als Schandfleck, mal als modernes Wahrzeichen von Krakau bezeichnet. Die Bilder habe ich 2016 gemacht. Es ist fast schon schade, dass der Szkieletor im September 2020 vollendet wurde und nun als Unity Tower ein ganz normales Bürogebäude ist. Wie er heute aussieht, könnt ihr hier sehen.

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Hotel Forum

Das Hotel Forum ist ein weiterer beeindruckender Bau von Janusz Ingarden und gleichzeitig das Titelbild dieses Beitrags. Er hat eine krumme Fassade und steht direkt an der Weichsel gegenüber dem Wawel. Leider verdeckt eine Werbeplane (die längste in ganz Polen) die Fassade des spätmodernistischen Hotels, das schon 2002 seine Tore schließen musste. Durch die Nähe zur Weichsel drang einfach zu viel Wasser in das Fundament ein. Was zukünftig mit dem Hotel geschehen soll, das an seiner Seite über interessante Zimmerloggias verfügt, steht in den Sternen.

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Bild von Philipp Meuser

Hedwigs-Kirche

Die Hedwigs-Kirche vereint mehrere geometrische Formen und setzt sich optisch aus Quadraten, Zylindern und Dreiecken zusammen. Durch die intelligente Positionierung der Fenster wirkt die Kirche im Innern hell und freundlich. Ich finde die Hedwigs-Kirche eines der spannendsten Gebäude der 80er-Jahre in Krakau, auch weil hier durch die wellenförmige Fassade ein so unruhiger Gesamteindruck entsteht. In Innern wurde übrigens auf Kassettendecken zurückgegriffen, ein klassisches Merkmal von Renaissancegebäuden, an denen in Krakau bekanntlich kein Mangel herrscht. Und so gelang es auch hier, Altes mit Neuem zu verbinden.

Bild von Philipp Meuser

Alberts-Kirche

Was für eine Fassade! Steht man vor der Alberts-Kirche, die Mitte der 80er-Jahre begonnen und erst 1994 fertiggestellt wurde, fühlt man sich irgendwie an das Flat Iron Building erinnert. Auch diese Kirche steht in Nowa Huta und hier überschattet die Form des Baus ganz klar dessen Funktion. Für den Stahlbetonbau war wiederum Witold Cęckiewicz verantwortlich, der auch im nun demokratischen Polen noch einige Aufsehen erregende Kirchenbauten schuf. Der keilförmige Eindruck der Fassade der Alberts-Kirche entsteht übrigens durch die geschickte Anordnung der Bogenelemente, eigentlich ist das Gebäude nahezu quadratisch!

Bild von Philipp Meuser

PEKAO-Bank

Auch dieses Bankgebäude wurde erst nach der Wende vollendet. Die massive Rotunde bildet in Kombination mit den Glaselementen und akzentuierten Eingängen und Treppenhäuser ein stimmiges Gesamtbild, das irgendwo zwischen luftig-leicht und massiv angesiedelt ist. Das Bankgebäude war gewissermaßen eine Vorwegnahme späterer postmoderner Gebäude in Krakau und bildet das letzte Gebäude unserer Top 20 der schönsten Gebäude der Moderne in Krakau Polen.

Buchtipps Krakau Polen

Wenn ihr euch für die Krakauer Architektur interessiert, kann ich euch den Architekturführer Krakau* empfehlen, den ich vor wenigen Jahren für dom Publishers geschrieben habe. Hier beschreibe ich zusammen mit Heike Maria Johenning und mehreren renommierten Gastautoren Gebäude aus der 11 Jahrhunderten.

Unser Kollege Martin Brand hat außerdem zusammen mit Robert Kalimullin den CityTrip Krakau geschrieben, einen klassischen Reiseführer, der im Reise Know-How Verlag erschienen ist. Neben Beschreibungen der schönsten Gebäude in der Stadt enthält er auch mehrere Spaziergänge sowie viele praktische Tipps wie Restaurantbeschreibungen und Hotelempfehlungen.

Bald erscheint auch dieses vom renommierten Architekten und Architekturwissenschaftler Adolph Stiller herausgegebene Buch zum Thema Moderne in Krakau, das ihr aber schon jetzt vorbestellen könnt. Es ist Teil der Reihe „Architektur im Ringturm“ und wird im Verlag müry salzmann veröffentlicht.

Wie hat euch unser Ausflug in die Krakauer Moderne gefallen? Lasst es uns gerne wissen und schreibt uns hier einen Kommentar. Wir freuen uns immer auch über Anregungen zu neuen Themen! Folgt uns gerne auch auf Facebook und bleibt so immer über neue Beiträge auf dem Laufenden.

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Markus Bingel hat lange in Polen, der Ukraine und Russland studiert und gearbeitet. Als Reisebuchautor zieht es ihn mehrmals im Jahr in die Länder des „Wild East“ – und noch immer ist er jedes Mal fasziniert von dieser Region. Als Co-Gründer des Blogs möchte er euch gerne die unbekannten, spannenden und immer wieder überraschenden Seiten Osteuropas vorstellen.

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Kasia Oberdorf
3 Jahre zuvor

Hi Markus,

also, eins vorneweg – ich muss dem Fotografen ein Riesenkompliment aussprechen. Die Bauwerke sind wirklich vorteilhaft in Szene gesetzt und machen auf den Aufnahmen richtig was her. Was erstaunlich ist, denn normalerweise empfinde ich diese Art der sozialistischen Bauweise als ausgesprochen hässlich. Für mich sehen diese Blocks alle irgendwie gleich aus… als „Verschandelung der Landschaft“ bin ich fast geneigt, sie zu bezeichnen. Vielleicht schwingen da zu viele Assoziationen der kommunistischen Kindheit mit, ich weiß es nicht… 😉 Ich kann aber verstehen, dass jemand, der das nicht kennt, derlei Dinge reizvoll findet. Ich lese eure Artikel sehr gerne; sie sind informativ und es ist spannend, das Land auf diese Weise aus der Perspektive eines „Fremden“ zu betrachten 😉

Liebe Grüße
Kasia

Kasia Oberdorf
3 Jahre zuvor
Reply to  Markus Bingel

Sind die Plus- und Minuszeichen unter dem Kommentar so etwas wie Likes? 🙂 das habe ich nicht ganz kapiert…
Ich habe mir schon gedacht, dass da irgend ein Bezug zum Land oder zum Osten an sich besteht. Ich finde osteuropäische Länder ziemlich spannend. Ich lebe schon sehr lange in Deutschland und das Polen meiner Erinnerung ist das Polen der Neunziger Jahre. In anderen Ost-Ländern wie Ukraine oder Russland war ich noch gar nicht. Das wird irgendwann nachgeholt 😉
Ein Tipp, wenn ihr wieder in Breslau sein solltet, ist das Filmrequisiten-Museum. „Movie-Gate“, die Galerie der Filmkunst. Es liegt unterirdisch, quasi „unter der Stadt“ und enthält eine große Sammlung aus vielen weltberühmten Produktionen (sagt die Website, ich selbst war noch nicht drin. Den Hinweis habe ich von einer Freundin bekommen).
Liebe Grüße
Kasia

Hanna EE
Hanna EE
1 Jahr zuvor

Hallo, Herr Bingel, ich habe im Jahr 2001 oder 02 mal für 8 Wochen in Krakau in einem Studentenwohnheim gelebt, ein blauer Plattenbau mit 10 Stockwerken, Müllschacht und offenem Paternoster, 3 Türme standen nebeneinander – ob das noch steht? Würde gerne nochmal ein Bild davon sehen. Viele Grüße

Markus Bingel
Admin
1 Jahr zuvor
Reply to  Hanna EE

Hallo Hanna,
danke für deine Nachricht. Hast Du eine Adresse? Dann schaue ich gerne mal in meinen Bildern nach.
Viele Grüße
Markus

Hanna EE
Hanna EE
1 Jahr zuvor
Reply to  Markus Bingel

Leider nicht…in einem südlichen Stadtteil? Musste mit der Straßenbahn etwa 1/2 Stunde in die Innenstadt fahren.

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