Als eine der ältesten Städte in Sachsen hat Meißen Sehenswürdigkeiten ohne Ende zu bieten. Mit der Albrechtsburg, die sehr markant über der Altstadt und der Elbe thront gibt es einen geschichtsträchtigen Ort zu besichtigen. Hier wurde nicht nur Politik für Sachsen, sondern zeitweilig für das gesamte Heilige Römische Reich gemacht. Doch nicht nur geschichtlich, sondern auch gastronomisch hat die Stadt einiges zu bieten und verwöhnt vor allem Weinliebhaber. Wir wollen deshalb hier die wichtigsten Meißen Sehenswürdigkeiten vorstellen und euch auf eine kleine Reise nach Sachsen mitnehmen.
Albrechtsburg
Bereits um das Jahr 929 gab es am Ort der Albrechtsburg eine erste Burganlage. König Heinrich I. gründete die Burg um die von den slawischen Stämmen eroberten Gebiete zu verwalten und setzte dafür einen Markgrafen ein. Ab dem 12. Jahrhundert stammen diese aus dem Haus der Wettiner, das ab dem 15. Jahrhundert das Stammgeschlecht der sächsischen Kurfürsten stellt.
1471 wird der Bau des Schlosses begonnen. Sie gilt als das erste Schloss in Deutschland. Die Räume des Schlosses mit dem großen Wendelstein und den großen Hallen können besichtigt werden und werden euch sicher beeindrucken. Vom Burgberg, auf dem heute unter anderem das Amtsgericht Meißen seinen Sitz hat, habt ihr einen fantastischen Blick über die historische Altstadt. Beachtet dafür auch unsere Restaurant-Tipps. Der Weg zur Burg ist etwas beschwerlich. Deswegen gibt es an der Westseite der Burg vom Parkplatz einen Lift nach oben.
Wichtige Informationen
Adresse: Domplatz 1
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Dom zu Meißen
Teil des Burgberges ist auch der Dom zu Meißen St. Johannis und St. Donatus. Die gotische Kathedrale wurde schon von Johann Wolfgang von Goethe als das „schlankste und schönste Gebäude jener Zeit“ beschrieben. Er ist im gotischen Stil erbaut worden und seine Akkustik zählt zu den besten in Sachsen. Vom Turm hast du den höchsten Ausblick auf Meißen. Regelmäßig finden hier Orgelkonzerte auf der Eule-Orgel statt. Der Dom war früher Bischofskirche des Bistums Meißen. Seit 1539 ist er jedoch lutherisch und dient der Dom als Predigtkirche für den Landesbischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens.
Wichtige Informationen
Adresse: Domplatz 1
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Torhaus
Das Torhaus oder auch Mittleres Burgtor genannt ist einer der Haupteingänge zur Burg und wie ich finde, der schönste. Denn das Torhaus ist reich verziert. Außen angebracht ist unter anderem eine große Darstellung des heiligen Georg, der den Drachen tötet.
Im Haus wird mittlerweile zeitgenößische Porzellankunst ausgestellt. Dabei werden Werke von Künstlern gezeigt, die mit dem „weißen Gold“ arbeiten.
Wichtige Informationen
Adresse: Domplatz 14
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Meißen Sehenswürdigkeiten – Markt mit Rathaus
Der Marktplatz ist der zentrale Platz der Stadt Meißen. Hier stehen die wichtigsten Gebäude aus der Zeit der Spätgotik und der Renaissance. Am beeindruckendsten sind dabei das Rathaus der Stadt und das sogenannte Bahrmannsche Brauhaus, in dem noch bis ins 19. Jahrhundert Bier gebraut wurde. Zu jeder Viertelstunde kannst du am Markt die Glocken des Glockenspiels aus Porzellan im Turm der Frauenkirche hören.
Frauenkirche und Turm – Die beste Aussicht in Meißen
Der Turm des Meißner Doms bietet zwar auch eine fantastische Aussicht aber ich finde er hat ein Problem: Denn von dort kannst du den Dom und die Albrechtsburg nicht im ganzen fotografieren. Das ist schade und deswegen finde ich den Aufstieg auf den Turm der Frauenkirche lohnenswerter. Denn von hier hast du nicht nur einen Blick über die Gassen der Altstadt, sondern kannst Fotos vom gesamten Burgberg mit Albrechtsburg und Dom machen. Auch die spätgotische Hallenkirche ist einen Blick wert. Hier bekommst du auch den Schlüssel für den Turm gegen ein kleines Eintrittsgeld.
Wichtige Informationen
Adresse: Markt 10
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Meißner Buchstabenstein
Mitten an einer Mauer an der Freiheit 10 (so heißt der Weg) prangt ein Stein, der nur 39 x 43 Zentimeter groß ist aber das ganze Alphabet in sich vereinen soll. Eigentlich zeigt der Meißner Buchstabenstein nur die Buchstaben A, B, C und D. Da sie aber kunstvoll mit einander verschlungen sind, kann jeder Buchstabe des Alphabets herausgelesen werden. Der Stein soll so vermutlich eine Hommage an die Bibelübersetzung von Martin Luther sein, vermuten Historiker.
Porzellan-Manufaktur Meißen
Die Porzellanmanufaktur geht auf August den Starken zurück. Er verfügte 1710 die Gründung einer „Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur“, um unabhängig von chinesischem Porzellan zu werden. Damals wurde auf der Albrechtsburg mit der Produktion von Porzellan begonnen. In der Manufaktur kannst du alles über das „weiße Gold“ erfahren, vom Abbau des Kaolins im nahen Bergwerk bis hin zur Veredelung. Meißner Porzellan ist eine wirkliche Handwerkskunst und einige der schönsten Stücke siehst du hier.
Adresse: Talstraße 9
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Kursächsische Postmeilensäule
Die Postmeilensäulen in Sachsen gaben früher Entfernungen bis zu einer Achtelstunde genau mit den Postwagen an. Sie standen in ganz Sachsen verteilt. Die Säulen wurden zur Zeit August des Starkens aufgestellt und dienten der Ermittlung der Gebühren für die Post. Die Meißner Postsäule befindet sich auf der ostelbischen Seite direkt am Ende der Altstadtbrücke.
Skulptur Weltfrieden
Daneben findet sich auch die Skulptur Weltfrieden, die 1965 von der Künstlerin Elfriede Reichel-Drechsler geschaffen wurde. Reichel-Drechsler arbeitete eigentlich in der Porzellanmanufaktur. Die Skulptur hat eine gewissen Bedeutung an dieser Elbbrücke, da sie im April 1945 von den Nazitruppen gesprengt wurde und erst nach dem Kriege an anderer Stelle wiederaufgebaut wurde.
Meißener Fummel in der Bäckerei Zieger
Ein echtes kulinarisches Unikat ist die sogenannte Meißner Fummel. Sie ist aus einfachem Teig, innen hohl und hat keinen Nährwert. Vielleicht ist sie einfach eine Erfindung der Sachsen, um ihre Gäste zu veräppeln? Fakt ist, dass es das Gebäck schon seit 1747 gibt und es sogar eine geografisch geschützte Bezeichnung gibt. Heute bekommen Meißner Hochzeitspaare bei der Hochzeit eine Fummel. Wenn die Liebe aber so stabil ist, wie der Fummel, muss die Scheidungsrate in Meißen ja enorm sein!
Adresse: Rote Stufen 5
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Bahnhof Meißen
Wer mit dem Zug in Meißen anreist und etwas unbedarft durch die Bahnhof Richtung Stadt geht, der wird sich über den DDR-Bahnhof wundern. Allein, der Bahnhof ist gar nicht aus DDR-Zeiten sondern wurde 1928, also zu Zeiten der Weimarer Republik eröffnet. Er ist ein gutes Beispiel für die Neue Sachlichkeit und wurde von Wilhelm Kreis entworfen. Kreis war es auch, der das Hygienemuseum in Dresden entwarf. Wer genauer schaut, kann dies auch noch an den Beschriftungen in der Bahnhofshalle und der ungewöhnlichen Form des Bahnhofs erkennen.
Weingut Schloss Proschwitz
Die Gegend um Meißen zählt zu den besten Weinregionen in Ostdeutschland. Die Weinberge der Region werden seit 850 Jahren bepflanzt. Das älteste noch existierende private Weingut wird von einer Familie geführt. Bis zur Reformation befanden sich die Weinhänge von Proschwitz in den Händen des Bischofs von Meißen. 1901 kam es in den Besitz der Familie Prinz zur Lippe. 1945 wurde das Weingut von den sowjetischen Besatzern enteignet. Seit 1990 hat die Familie das Weingut zurückerworben und weiter ausgebaut. Das neubarocke Schloss wurde seitdem saniert. Hier gibt es einen Laden und es finden häufig Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Besonders der Riesling, der Weissburgunder und der Eiswein sind fantastisch.
Adresse: Heiliger Grund 2, 01662 Meißen OT Proschwitz
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Restaurants in Meißen
- Schwerter Schankhaus (Markt 6) – leckeres Bier direkt von der lokalen Brauerei gepaart mit sächsischen Gerichten
- Historisches Weinrestaurant Vincenz Richter (An der Frauenkirche 12) – hauseigene Wein vom Weingut gepaart am besten mit Elsässer Flammkuchen
- Domkeller (Domplatz 9) – 600 Jahre gastronomische Tradition mit besten sächsischen Gerichten (Sauerbraten oder Sächsischer Biergulasch sind großartig) gepaart mit gutem Bier und einer fantastischen Aussicht
Buchtipps
Ihr habt noch nicht genug bekommen von Meißen? Dann schaut doch mal in unsere Buchtipps!
Kleiner, handlicher Stadtführer, der sich liebevoll mit den Meißen Sehenswürdigkeiten, aber auch der Geschichte der Stadt beschäftigt.
Hier seht ihr, wie Meißen früher aussah. 200 historische Postkarten vermitteln euch einen Eindruck von der Geschichte der Stadt.
Auf über 400 Seiten erfahrt ihr hier wirklich alles, was ihr schon immer über Meißen wissen wolltet.
- Kühne, Evelyn(Autor)
Auch über Meißen ist schon ein spannender Krimi erschienen, den wir euch vor allem nach eurer Reise empfehlen können, wenn ihr Meißen schon ein bisschen besser kennt.
- Till Alexander Stahlbusch(Autor)
Dieses Werk hingegen widmet sich ganz dem „Weißen Gold“, also dem Meißner Porzellan, erzählt dessen Geschichte und zeigt einige der schönsten Arbeiten, die hier aus Meisterhand entstanden sind.
Was sind für euch die schönsten Meißen Sehenswürdigkeiten? Lasst es uns gerne wissen und schreibt uns einen Kommentar!