Transkarpatien Sehenswürdigkeiten – Die schönsten Reiseziele im Grenzland

Transkarpatien ist eines der schönsten Reiseziele der Ukraine. Hier gibt es Kultur und malerische Landschaften mit vielen Transkarpatien Sehenswürdigkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Transkarpatien ist eine ganz besondere Region in der Ukraine. Hier trifft die ukrainische Kultur auf die ungarische und die slowakische, mit Einflüssen der jüdischen und der Kultur der Sinti und Roma. Das macht die Region einzigartig und hat nicht nur für eine Vielzahl an Transkarpatien Sehenswürdigkeiten gesorgt, sondern auch für eine besondere Küche und viele Feste. Deshalb besuchen wir heute mit euch die schönsten Transkarpatien Reiseziele.

Transkarpatien Sehenswürdigkeiten Uschhorod Sakura
Sakura, die Blüte der Kirschbäume, ist die schönste Zeit, um Uschhorod zu besuchen.

Uschhorod

Uschhorod ist die kleinste Hauptstadt eines Oblasts in der Ukraine. Dennoch fühlt sich die Stadt gar nicht so klein an. Denn sie hat ein reichhaltiges kulturelles Erbe und gleich einige der schönsten Transkarpatien Sehenswürdigkeiten. Uschhorod ist mit Abstand am schönsten zum Sakura – dem japanischen Fest der Kirschblüte. Denn bereits seit der Zeit als Uschhorod wie große Teile der Karpato-Ukraine zur Tschechoslowakei gehörten, wurde die Bäume gepflanzt. Sie verwandeln Uschhorod bis heute jedes Jahr im April in ein rosa bis lila Farbenmeer. Im lokalen Freilichtmuseum könnt ihr wunderschöne Kirchen und traditionelle Holzhäuser sehen, die hier wieder aufgebaut wurden.

Neben der majestätischen griechisch-katholischen Kathedrale und der Burg von Uschhorod beeindruckt vor allem die Philharmonie, die einst die größte Synagoge der Stadt war und Zeugnis der reichhaltigen Kultur der transkarpatischen Juden ist. Wie in großen Teilen der Ukraine wurden die meisten von den Nazis und ihren Helfern ermordet. Die die den Krieg überstanden, flohen während der Sowjetzeit nach Israel oder wanderten in den Westen aus.

Berehowe

Berehowe ist die Stadt in der Ukraine, in der die größte Zahl an Ungarn lebt und zählt als kulturelles Zentrum der ungarischen Minderheit. Hier sind die Hälfte der Bewohner ethnische Ungarn und die Stadt ist zudem zweisprachig. Es gibt ungarische Schulen, ein Theater und auch ein ungarisches Konsulat. Die hiesige Hochschule ist die einzige ungarischsprachige Hochschule in der Ukraine und im Sitz des früheren Landgerichts untergebracht. Auf den Spuren der bis zur Shoah großen jüdischen Gemeinde könnt ihr ebenfalls wandeln und euch die hiesige Synagoge und die Mikwe anschauen.

Transkarpatien Sehenswürdigkeiten Mukatschweo Burg Palanok
Die Burg Palanok ist eine der beeindruckendsten Burgen der Ukraine.

Mukatschewo mit Burg Palanok

Mukatschewo ist die zweitgrößte Stadt der Oblast. Hier gibt es weniger zu sehen als in Uschhorod, aber neben einer niedlichen Innenstadt müsst ihr hier vor allem wegen der Burg Palanok herkommen. Sie erhebt sich über einem Hügel nahe der Stadt und wacht über die gesamte Region. Hier residierten jahrhundertelang die ungarischen Herrscher der Region. Schon der ungarische König Bela IV. ließ die Festung errichten. Heute könnt ihr im hiesigen Museum alles über die Burgherren, deren berühmteste Vertreter die Familie Rakoczi und die Grafen Schönborn waren. Im weitläufigen Gelände mit Unter-, Mittel- und Oberburg fühlt ihr euch bis heute wie im Mittelalter. Palanok ist eine der besterhaltenen Burgen der Ukraine.

Transkarpatien Sehenswürdigkeiten Schloss Schönborn
Das Schloss Schönborn war einst ein Jagdschloss der Grafen Schönborn und dient heute als Sanatorium.

Schloss Schönborn

Nicht weit von Mukatschewo ließen die Grafen Schönborn 1890-1895 ein weiteres Schloss errichten. Und was für eines! Das Jagdschloss Schönborn gehört zu den beliebtesten Fotomotiven der Region und ist ein absolutes Highlights unter den Transkarpatien Sehenswürdigkeiten. Die Schönborns nutzten das Schloss vor allem als Jagdschloss. Bei der Errichtung des Schlosses, das an französische Schlösser erinnert, setzten die Bauherren auf astronomische Zahlen. Es gibt vier Flügel des Gebäudes, mit ingesamt 52 Zimmern und 365 Fenstern. Im Park des Schlosses wurden Pflanzen aus mehreren Ländern angepflanzt, die hier auch noch bis heute zu sehen sind. Heute ist hier ein Sanatorium untergebracht, durch den der glamouröse Flair des Schlosses gegen das einen Provinzspitals ersetzt wurde. Immerhin sind aber die Flure des Schlosses offen zugänglich.

Karpaten-Tram

Schon vor der Wende zum 20. Jahrhundert gab im damaligen Österreich-Ungarn einen großen Bedarf nach Holz. In den dichten Wäldern der Karpaten war mehr als genug davon vorhanden, weswegen ein Graf Popper in das Dorf Vyhoda kam und dort ein Sägewerk baute. Um das Holz aus dem Wald zu transportieren bauten seine Arbeiter eine Waldeisenbahn. Nach dem Ersten Weltkrieg verschwand der Graf. Die Waldeisenbahn wurde jedoch weiter ausgebaut.

In der Sowjetunion wuchs die Waldeisenbahn gar auf ein Streckennetz von über 180 Kilometer an. Heute sind davon nur noch ein paar Dutzend in Betrieb. Jedoch gibt es seit 2003 hier einen Touristenzug. Die Kleinbahn wird auch „Karpatskiy Tramwaj“ genannt und befördert Zehntausende Touristen durch diesen Abschnitt der Karpaten. Die kleinen grünen Züge sind dabei mit vier Mann Personal besetzt, darunter ein Tourguide. Im Museum in Vyhoda können Besucher zudem mehr über den Zug und seine Geschichte erfahren.

Transkarpatien Sehenswürdigkeiten Borschawa
Die Berghänge in Borschawa sind einige der fotogensten in den Karpaten und leicht erreichbar.

Borschawa

Der Borschawa-Gebirgszug ist zwar bei weitem nicht der höchste in der Ukraine, jedoch durch seine Landschaft durchaus einer der schönsten. Mehrere Gipfel ragen hier in einer Kette bis um die 1628 Meter auf. In den Bergorten Pylypets gibt es gar einen Lift, der Gäste fast bis auf den Gipfel des dortigen Hausberges transportiert. So lässt sich die Gegend problemlos erwandern und die einmalige Aussicht auf die Karpaten und die umliegenden Dörfer genießen. Ganz Mutige, stürzen sich von hier mit einem Paraglider in die Tiefe. Im Winter sind die Berge durch die Lifte als Skipisten zugänglich.

Wasserfall Schypit

Der Wasserfall von Schypit (siehe Coverbild) ist einer der bekanntesten Wasserfälle der Ukraine. Rund sechs Kilometer vom Bergort Pylypets entfernt gelegen, stürzt hier das Wasser, dass sich am Berg Hymba sammelt gen Boden. Rund 14 Meter ist Wasserfall hoch und zieht viele Touristen an. Besonders bekannt ist er aber vor allem für ein Festival. Jedes Jahr zum Fest für Ivana Kupala in der Nacht zum 7. Juli versammeln sich hier Hippies und andere Freiheitsliebende und Alternative und zelten hier, spielen Musik und konsumieren legale und illegale Substanzen. Das Festival wird bereits seit 1993 gefeiert.

Transkarpatien Sehenswürdigkeiten Synewyr-See
Der Synewyr-See wird auch das Blaue Auge der Karpaten genannt.

Synewyr-See

Am Fuße des Berges Ozerna auf fast 1.000 Höhenmetern gelegen, ist der Synewyr-See der größte Bergsee in den Karpaten. Je nach Wasserstand ist der See zwischen 4,5 und 7,5 Hektar groß und bis zu 23 Meter tief. Im Winter sinkt der Wasserstand, während er nach der Schneeschmelze besonders hoch ist. Der See hat die Form eines Quaders und mit der Insel in der Mitte, sieht er tatsächlich aus, wie das Blaue Auge der Karpaten, als das er immer wieder bezeichnet wird. Im nahen Museum wird das einfache Leben in früheren Zeiten in den Bergregionen dargestellt.

Transkarpatien Sehenswürdigkeiten Bunker Arpad-Linie
Die Bunker der Arpad-Linie sollte die von Ungarn besetzten Gebiete der Karpatenukraine vor einem Angriff durch die Sowjetunion schützen.

Bunker der Arpad-Linie

Transkarpatien war in der Zeit von 1919 bis 1939 als Karpatenukraine Teil der Tschechoslowakei. Als diese zerschlagen wurde, besetzte Ungarn Transkarpatien. Um sich vor Angriffen durch die Sowjetunion zu schützen bauten die ungarischen Besatzer eine Verteidigungslinie mitten durch die Karpaten. Zu dieser Linie gehörten neben Gefechtsstellungen auch Bunker. Einer dieser Bunker ist bis heute erhalten und sogar für Publikum zugänglich. Bei einem Rundgang könnt ihr die Mannschaftsunterkünfte und die Funkräume erkunden des Bunkers in Verkhnia Hrabivnytsia erkunden.

Tal der Narzissen

Eine der schönsten natürlichen Sehenswürdigkeiten in Transkarpatien ist das Tal der Narzissen. In dieser abgelegenen Lichtung gibt es über 400 Arten von Pflanzen zu sehen, von denen nicht wenige auf der Roten Liste stehen. Jedes Jahr von Mitte bis Ende Mai erblüht das Tal und es gibt Hunderte Pflanzen in voller Blüte zu sehen. Das Tal ist nur ca. 4 Kilometer von der Kreisstadt Chust entfernt gelegen. Mit seinen vielen Pflanzen gilt es als einzigartig in der Welt.

Die schönsten Transkarpatien Sehenswürdigkeiten – Anreise

Um euch die schönsten Transkarpatien Sehenswürdigkeiten anzuschauen, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Mit dem Auto: Der einfachste Weg, um euch die Transkarpatien Sehenswürdigkeiten anzuschauen, ist mit dem Auto. Falls ihr nicht bereits mit dem Auto in die Ukraine eingereist seid, dann könnt euch ein Auto mieten. Am Flughafen von Lemberg findet ihr viele Mietwagenverleihe. Von dort könnt ihr eine Route für euren Trip planen und das Auto dann vor dem Rückflug zurückgeben.

Mit Bus und Bahn: Viele der größeren Orte wie Uschhorod und Mukatschewo verfügen über Bahnhöfe. Die kleineren Orte sind oft an das Bussystem angebunden. Jedoch empfehlen wir euch, Zeit einzuplanen, um alle Transkarpatien Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Unterwegs solltet ihr auf jeden Fall einige Übernachtungen buchen.

Mit einem Tourveranstalter: Es gibt Tourveranstalter, die zum Beispiel ab Lemberg mehrtägige Touren nach Transkarpatien anbieten. Diese Touren finden dann meist mit großen Reisegruppen statt. Bisher gibt es hierfür keine Anbieter, die große Bustouren zu günstigen Preisen in Englisch oder Deutsch anbieten. Ihr könnt also die Tour entweder mit einem Anbieter durchführen, der die Tour auf Ukrainisch durchführt. Dann kostet die Reise meist nur unter 100 Euro pro Person für bis zu drei Tage. Andererseits bieten Anbieter wie meine Tourfirma Lviv Buddy Fahrten nach Transkarpatien für Einzelpersonen, Paare oder Kleingruppen an. Die Preise hängen von Dauer und Art der Reise ab, kosten aber mindestens 200 Euro pro Tag.

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Peter Althaus ist Journalist, Autor und Blogger. 2011 hat er das Reiseblog Rooksack gegründet. Doch seine eigentliche Liebe ist immer schon Osteuropa gewesen. Mittlerweile lebt er in Lwiw in der Ukraine und führt dort einen Reiseveranstalter. Da er aber weiter gern schreibt, gibt es heute Wild East – das Osteuropa-Reiseblog.

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