Masuren Reisetipps – das müsst ihr wissen

Unsere Masuren Reisetipps von einem Experten helfen euch, die Reise perfekt planen zu können. Hier findet ihr alle Infos zu Masuren, die ihr brauchst.

Inhaltsverzeichnis

Masuren – kaum eine Landschaft in Polen ist so schön und naturbelassen wie das sagenumwobene Land der Tausend Seen. In einem anderen Beitrag haben wir bereits die schönsten Masuren Sehenswürdigkeiten für euch vorgestellt, hier wollen wir euch die besten Masuren Reisetipps geben, die ihr für einen entspannten Urlaub im Norden Polens braucht.

Diese Masuren Reisetipps helfen euch weiter

Masuren – Klima und Wetter

In Polens Norden kann es ganz schön kalt werden, zumindest im Winter. Der äußerste Nordosten der Region Ermland-Masuren gilt gar als „Kühlschrank Polens“, hier müsst ihr euch auf Temperaturen gefasst machen, die im Januar auf unter -25° Celsius fallen können. Das liegt daran, dass sich das Atlanktikklima hier in der Region deutlich weniger stark bemerkbar macht als der kontinentale Einfluss Russlands. Das hat aber auch einen großen Vorteil: Im Sommer, wenn die meisten Touristen hierhin kommen, herrschen dann nämlich sehr angenehme Temperaturen. Wirklich heiß, als über 30° Celsius, wird es nur selten. Die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst hingegen sind ziemlich wechselhaft und niederschlagsreich.

Masuren – die beste Reisezeit

Ihr ahnt es schon: Im Winter nach Masuren oder ins Ermland zu reisen, ist nur etwas für Hartgesottene. Zwar sind dann natürlich die vielen Museen, Burgen und Schlösser auch alle geöffnet, aber ihr werdet vermutlich eher an der unberührten Natur mit ihren Seen und dunklen Wäldern interessiert sein. Abgesehen von Eissegeln, was man in Masuren auch machen kann, ist die Anzahl an Dingen, die ihr dann im Freien machen könnt, aber recht überschaubar.

Der ideale Reisezeitpunkt ist im Juli und August. Das Wasser in den Seen ist meist so warm, dass ihr darin baden könnt, alle Touranbieter haben geöffnet und wenn ihr segeln, wandern, Rad-, Kanu- oder Kayakfahren wollt, erwartet euch hier ein echtes Paradies. Das wissen aber viele und nicht nur bei Ausländern, sondern auch bei Polen ist die Region sehr beliebt. Das bedeutet, dass die Hotelpreise hoch sind und ihr auf jeden Fall rechtzeitig buchen müsst, um noch eine Unterkunft zu finden. Das gilt sogar für privat vermietete Ferienwohnung und Campingplätze.

Ich würde euch daher die Monate Juni und September empfehlen. Das hängt damit zusammen, dass die langen polnischen Sommerferien im ganzen Land einheitlich Ende Juni beginnen und Ende August enden. Wenn ihr also den kurzen, aber warmen Zeitraum davor oder danach nutzt, könnt ihr nicht nur viel Geld sparen, sondern die Masuren auch ohne größere Touristenmassen genießen.

Masuren Sehenswürdigkeiten

  • Allenstein (Olsztyn): Die Hauptstadt der Region Ermland-Masuren verfügt über eine schöne Altstadt und ein bezauberndes Schloss.
  • Heilsberg (Lidzbark Warmiński): Klein, aber oho! Heilsberg war früher Sitz der ermländischen Fürstbischöfe, hier findet ihr eine ganze Reihe an Sehenswürdigkeiten.
  • Rößel (Reszel): In dem verträumten Städtchen mit seiner Burg verbirgt sich ein schauriges Museum.
  • Wolfsschanze: Während des Kriegs hielt sich Hitler hier mehrere Jahre auf. Bekannt wurde die Bunkeranlage, weil Graf von Stauffenberg hier ein Attentat auf den Diktator verübte.
  • Heiligelinde (Święta Lipka): Eine der schönsten Kirchen Polens lohnt einen Abstecher in das kleine Dorf an der Grenze von Masuren und dem Ermland.
  • Spirdingsee (Jezioro Śniardwy): Rund um Polens größten See gibt es einiges zu entdecken und ihr könnt entspannt an einer Schiffstour teilnehmen.
  • Hohenstein (Olsztynek): In der Kleinstadt steht eines der spannendsten Museen des Landes. Hier könnt ihr euch in zahlreichen historischen Gebäuden darüber informieren, wie es sich früher in Masuren gelebt hat.
  • Oberländischer Kanal (Kanał Elblągski): Mit dem Schiff über die Wiese? Ihr habt richtig gehört. Der Kanal verbindet das Frische Haffe mit den masurischen Seen und führt teilweise über Land.
  • Kruttinna (Krutynia): Auf dem Fluss kann man stundenlang entspannte Kayak- oder Kanu-Touren unternehmen und dabei ganz in Ruhe die Landschaft genießen.
  • Frauenburg (Frombork): In dem kleinen Dorf an Rand des Frischen Haffs steht ein monumentaler Dom, in dem sich auch das Grab von Nikolaus Kopernikus befindet.

In einem eigenen Beitrag stellen wir euch die Top 10 Masuren Sehenswürdigkeiten genauer vor.

Masuren Anreise

Flugzeug

Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Die gute: in Masuren gibt es einen Flughafen in Szymany bei Szczytno, der modern ist und erst vor wenigen Jahren eröffnet wurde. Und jetzt die schlechte Nachricht: Er wird kaum angeflogen, aus dem deutschsprachigen Raum könnt ihr nur von Dortmund aus direkt hierhin fliegen. Daher empfehlen wir euch die Anreise über Warschau:

Warschau hat gleich zwei Flughäfen, zumindest offiziell. Während der Flughafen Chopin (auch Okęcie genannt) im Süden der Stadt schnell erreicht ist und vor allem von normalen Fluggesellschaften angeflogen wird, fliegen den Airport Modlin nördlich der Stadt deutlich weniger Airlines an, dafür seid ihr von hier schneller in Masuren. Flugverbindungen nach Warschau gibt es aus unzähligen deutschen und österreichischen Städten, zum Beispiel mit Ryanair und Wizz Air.

Zug

Tipps zum Zugfahren in Polen haben wir übrigens hier für euch zusammengestellt. In Masuren gibt es nicht in allen Orten Bahnhöfe. Das hat damit zu tun, dass nach dem Zweiten Weltkrieg viele Bahnschienen abgetragen worden sind und die Gleise in die Sowjetunion gebracht wurden. Gerade im Norden der Region verkehren keine Züge, hier müsst ihr zwangsläufig auf die Busse zurückgreifen. Viele intakte Bahnhöfe befinden sich noch immer in einem bemitleidenswerten Zustand.

Bus

Auch mit dem Bus kommt ihr bequem nach Masuren, das dauert allerdings ein bisschen länger. Aus dem Ausland könnt ihr mit Flixbus* hierher fahren, über die Seite sind auch Tickets für polnische Subunternehmer erhältlich. Die Busse sind meist modern, haben eine Toilette und WLAN. Neben Flixbus* gibt es zahlreiche weitere Anbieter, vor allem den dezentral organisierten staatlichen Dienstleister PKS. In den Orten, die nicht an das Zugnetz angeschlossen sind – und das sind in Masuren erschreckend viele – findet ihr meist an einem zentralen Ort mehrere private Anbieter, die oft in die Regionalhauptstadt Olsztyn oder in andere Orte fahren.

Auto

Die Anreise mit dem Auto ist lang und mühsam, führt euch aber je nach Route an tollen Sehenswürdigkeiten vorbei. Am schnellsten seid ihr in Masuren, wenn ihr die A2 bis Posen nehmt, und dann über die Schnellstraße vorbei an Gnesen und Thorn nach Masuren fahrt, übrigens drei wunderschöne Ziele, die wir euch auf dem Weg wärmstens ans Herz legen können.

Ihr müsst bedenken, dass polnische Autobahnen mautpflichtig sind und ihr für die Strecke von Deutschland nach Posen knapp 20 Euro Maut zahlen müsst, anschließend kostet die Fahrt nichts mehr. Infos und einen Preisrechner findet ihr auf der Seite der Autostrada-Betreiber.

Gestaltet sich die Anreise noch relativ entspannt, ist es in Masuren ein absolutes Glücksspiel, auf was für eine Sorte Straßen ihr trefft. Moderne Schnellstraßen gibt es hier genauso häufig wie echte Buckelpisten und nicht ungefährliche, dafür aber malerische Alleen mit Bäumen zu beiden Seiten der Fahrbahn.

Polnische Sprache

Polnisch gehört zur Familie der westslawischen Sprachen. Wenn ihr also Tschechisch könnt, werdet ihr auch ein paar Worte Polnisch verstehen. Auch wenn ihr ein paar Brocken Russisch beherrscht, wird euch das helfen. Die polnische Sprache ist nicht einfach zu lernen, umso mehr freuen sich die Polen, wenn ihr euch Mühe gebt und ein paar Wörter lernt:

Deutsch Polnisch Aussprache
Hallo! Cześć Tscheschtsch
Guten Tag! Dzień dobry Dschin dobry
Guten Morgen! Dzień dobry Dschin dobry
Guten Abend! Dobry wieczór Dobry wjetschur
Danke Dziękuję Dschenkujä
Bitte(schön) Proszę (bardzo) Prosche (bardso)
Wie geht’s? Jak się masz? Jak schä masch?
Freut mich, dich kennenzulernen Miło cię poznać Miwo tschä posnatsch
Verzeihung Przepraszam Pscheprascham
Ja Tak Tak
Nein Nie Nje
Ich verstehe (nicht) (Nie) rozumiem (Nje) rosumjem

Mit Englisch kommt ihr übrigens bestens zurecht, junge Bewohner der Region lernen die Sprache alle in der Schule. Viele können auch Deutsch.

Wenn ihr übrigens mal richtig fluchen wollt oder lustige polnische Wörter lernen möchtet, die so in keinem Wörterbuch stehen, dann schaut euch doch mal den Kauderwelsch-Band Polnisch Slang aus dem Reise Know-How Verlag an. Den habe ich vor ein paar Jahren genau zu diesem Zweck veröffentlicht.

Essen in Masuren

Die polnische Küche ist ziemlich deftig. Teilweise werden seit Jahrhunderten die gleichen Gerichte gekocht, vor allem die ländliche Tradition des Landes spiegelt sich in der lokalen Küche wieder. Es kommt generell viel Fleisch auf den Tisch, aber auch Kraut und Getreide sind wichtige Zutaten der polnischen Küche.

Die wichtigsten lokalen Gerichte

  • Bigos – Eintopf mit Sauerkraut, Pilzen und Fleisch
  • Pierogi – Gefüllte Teigtaschen, die es entweder süß oder salzig gibt
  • Barszcz Czerwony – ursprünglich aus der Ukraine stammende Rote-Beete-Suppe
  • Żurek – saure Mehlsuppe mit Ei
  • Gołąbki – wörtl. “Täubchen”, Krautwickel mit Fleischfüllung
  • Dzindzałki – ähnlich wie Pierogi, aber etwas kleiner und eine echte Spezialität der Region

Sicherheit

Masuren ist eine sehr sichere Reiseregion. Vor Überfällen müsst ihr keine Angst haben, tragt aber am besten im Bus eure Wertsachen möglichst eng am Körper. Ganz selten kann es vorkommen, dass Autos mit ausländischen Kennzeichen aufgebrochen werden. Am besten, ihr parkt dieser auf bewachten Parkplätzen.

Notfallnummern

Sollte doch mal was passieren, könnt ihr bei den Notfallnummern anrufen. Oft spricht jemand am Ende der Leitung Englisch:

  • Polizei: 997
  • Allgemeiner Notruf: 112/911
  • Feuerwehr: 998
  • Kartensperrung: 116 116

Gesundheit

Das Gesundheitswesen ist in Masuren auf europäischem Niveau. Als EU-Bürger ist man auch in Polen automatisch versichert, kann also im Notfall auch in Masuren in ein Krankenhaus. Es kann sein, dass ihr dort für die Behandlung im Voraus bezahlen müsst. Ihr könnt euch den Betrag aber dann zu Hause von der Krankenkasse erstatten lassen. Oft sind die Wartezeiten in den öffentlichen Krankenhäusern und bei Ärzten lang, weshalb viele zu Privatkrankenhäusern oder Privatärzten gehen, die teurer sind. Apotheken findet ihr übrigens an jeder Ecke, viele Medikamente gibt es auch im Supermarkt und am Kiosk. Die Dichte an Arztpraxen und Krankenhäusern ist gerade auf dem Land nicht besonders hoch.

Geld

Geldautomaten gibt es in Städten an jeder Ecke, in Dörfern sind sie seltener. Wichtig ist, dass ihr beim Abheben nicht die Umrechnung in Euro auswählt, sondern die in der Landeswährung Złoty. Sonst nimmt die Bank nämlich einen angeblich garantierten Kurs, der immer viel schlechter ist als der tatsächliche.

Ihr könnt Geld auch in einer Wechselstube (kantor) tauschen. Hier lohnt sich ein Vergleich, oft befinden sich mehrere Wechselstuben an touristischen Orten. Es sind immer zwei Kurse angegeben, je nach Tauschrichtung gilt immer der schlechtere. Manche Wechselstuben verlangen zusätzlich ein Provision, fragt am besten vorher nach.

Kreditkarten werden fast überall akzeptiert. Fast alle Geschäfte und Restaurants haben ein Terminal. GooglePay und ApplePay funktionieren problemlos. Auch VPAY-Karten können problemlos verwendet werden.

Telefonieren und Internet

Mit einer europäischen Sim-Karte könnt ihr auch in Polen für denselben Preis telefonieren, surfen und texten wie zu Hause. Die Netzabdeckung ist in den Städten super und auch auf dem Land passabel. Wenn euer Datenvolumen mal aufgebraucht ist, könnt ihr auf die vielen WLAN-Netzwerke zurückgreifen, die es in der Städten gibt. Fast alle Hotels, Restaurants und Cafés bieten mittlerweile WLAN an.

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Markus Bingel hat lange in Polen, der Ukraine und Russland studiert und gearbeitet. Als Reisebuchautor zieht es ihn mehrmals im Jahr in die Länder des „Wild East“ – und noch immer ist er jedes Mal fasziniert von dieser Region. Als Co-Gründer des Blogs möchte er euch gerne die unbekannten, spannenden und immer wieder überraschenden Seiten Osteuropas vorstellen.

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