Es gibt so viele Sehenswürdigkeiten Ostdeutschland, dass es mir wirklich schwerfällt, für jedes Bundesland einige wenige auszuwählen. Dennoch gibt es in jedem Bundesland von Ostdeutschland einige herausragende Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt einmal gesehen haben muss.
Sehenswürdigkeiten in Berlin (Ost)
Bevor du dich wunderst: Natürlich ist Berlin mittlerweile eine Stadt und es gibt die Mauer seit 30 Jahren nicht mehr. Aber weil es uns speziell um den Osten geht, behandeln wir hier ausschließlich das ehemalige Ost-Berlin. Anders als bei den Flächenbundesländern, können wir hier auch keine ganze Stadt einfügen. Deswegen gibt es hier die besten Sehenswürdigkeiten in Berlin.
East Side Gallery
Die East Side Gallery ist eines der größten Stücke der Berliner Mauer, die noch übrig sind. Und es ist eine der größten Open-Air-Galerien der Welt. Das besondere an der East Side Gallery: Hier haben Künstler im Jahr der Wende 1990 Bilder gemalt, die mittlerweile mehrfach restauriert wurden und ein wenig das Glücksgefühl dieses historischen Moments vermitteln. Mein Lieblingsbild ist übrigens Breschnew, der Honecker küsst mit dem Titel: „Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben!“
Museumsinsel
Die Museumsinsel ist schon seit der Kaiserzeit die Schatzkammer von ganz Deutschland. Hier befinden sich Museen, in denen einige der wichtigsten Kulturgüter Deutschlands ausgestellt werden. Die Gebäude wurden zwischen 1830 und 1930 errichtet. Die Museen sind dabei aufgeteilt in:
- Altes Museum – Teil der Antikensammlung mit Skulpturen, Waffen, Goldschmuck und Silberschätzen der griechischen Antike
- Neues Museum – enthält das Ägyptische Museum und Papyrussammlung mit der berühmten Büste der ägyptischen Königin Nofretete sowie Ausstellungen des Museums für Vor- und Frühgeschichte mit Funden aus Troja nebst Kopien des Schliemann-Goldes
- Pergamonmuseum – Architekturaufbauten sowie griechische und römische Skulpturen der Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. Besonders interessant sind die Aufbauten des Pergamonaltars, des Markttores von Milet und des Ischtar-Tores aus Babylon.
- Alte Nationalgalerie – Skulpturen und Gemälde des 19. Jahrhunderts, unter anderem von Caspar David Friedrich
- Bode-Museum – beinhaltet das Museum für Byzantinische Kunst, die Skulpturensammlung mit italienischen und deutschen Skulpturen vom frühen Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert, das Münzkabinett sowie Teile der Sammlung alter Meister der Gemäldegalerie
Karl-Marx-Allee
Als Stalinallee in den frühen 50ern gebaut, ist die heutige Karl-Marx-Allee das größte zusammenhängende Gebäudeensemble sozialistischer Architektur in Berlin. Diese Vorzeigestraße sollte die modernsten und besten Gebäude der DDR aufzeigen. Und tatsächlich ist sie ein Mikrokosmos der DDR-Architektur. Denn auch wenn die Straße ursprünglich im Stil des stalinistischen Neoklassizismus errichtet wurde, gibt es hier auch sehr funktionale und modern wirkende Bauten zu sehen. Zu den schönsten gehören das Café Moskau, das Kino International und das Kino Kosmos sowie die Bauten um den Strausberger Platz. Entlang der Straße gibt es viele Informationstafeln, die über die Geschichte und Architektur informieren.
Alexanderplatz
Der Alexanderplatz darf in der Liste der Ostdeutschland Sehenswürdigkeiten natürlich nicht fehlen. Denn hier stehen einige der ikonischen Gebäude, mit denen man im Fernsehen der BRD oft den Osten gezeigt hat. Was nur wenige wissen: Einige der Gebäude, wie das Berolina-Haus und das Alexander-Haus wurden bereits in den „Goldenen Zwanzigern“ gebaut und haben sich bis heute erhalten.
Die meisten Gebäude, die heute am Alexanderplatz stehen, gehören jedoch zu den stilprägenden Bauten der DDR. Dazu zählt natürlich der Berliner Fernsehturm, von dem man einen herrlichen Blick auf die Stadt hat. Auch das Haus des Lehrers mit seinem einzigartigen Mosaik an der Seite, das heutige Panorama-Hotel, der Brunnen der Völkerfreundschaft, das Haus des Berliner Verlags und das Haus des Reisens sind herausragende Bauten der DDR. Viele Berliner und Touristen treffen sich bis heute für eine Verabredung an der Weltzeituhr.
Sehenswürdigkeiten in Brandenburg
Gefühlt kennt man Brandenburg nur aus dem gleichnamigen Lied von Rainald Grebe. Dabei hat Brandenburg einige der bekanntesten und schönsten Sehenswürdigkeiten in Ostdeutschland zu bieten.
Spreewald
Der Spreewald ist eine der schönsten Kulturlandschaften Deutschlands. Auf einer Bootstour ab Lübbenau kannst du diese herrliche Region wunderbar erkunden. Manche Häuser sind gar nur mit dem Boot zu erreichen. Auch ein Kanu kannst du dir ausleihen und den Spreewald so selbst erkunden. Sehenswert ist auch die nahe Slawenburg in Raddusch, wo du erfahren kannst, wie die slawischen Stämme der Region hier einst siedelten. Im Spreewald und im Umland kannst du zudem noch einige der letzten Spuren der sorbischen Kultur in Deutschland finden, auch wenn Bautzen ein größeres Zentrum ist.
Potsdam mit Schloss Sanssouci
Potsdam war Residenzstadt der preußischen Könige und alle wichtigen preußischen Könige haben die meiste Zeit hier verbracht. Dazu zählte natürlich auch Friedrich der Große, der sich hier das Schloss Sanssouci errichten ließ. Sanssouci gehört zu den schönsten Schlossanlagen in Deutschland und ist ein echter Touristenmagnet. Auch der Schlosspark ist einen Spaziergang wert. Ebenfalls schön sind die vielen Flüsse in der Stadt, das Holländische Viertel, die Filmstudios im Stadtteil Babelsberg und die Altstadt. Hier kommt ihr zu unserem Potsdam-Artikel und wenn ihr hier klickt, gelangt ihr zu den schönsten DDR Sehenswürdigkeiten Potsdams.
Kloster Neuzelle
Das Zisterzienserkloster Neuzelle ist ein Hort des Katholizismus – und das in einer ansonsten früher sehr protestantisch geprägten, heute eher atheistischen Gegend. Die Klosteranlage ist ein wahres Juwel der barocken Baukunst. Das Schiff der Klosterkirche ist so prachtvoll ausgestaltet, dass man aus dem Staunen kaum herauskommt, schließlich sind die Kirchen der Umgebung meist sehr schlicht eingerichtet. Auch wenn es im 19. Jahrhundert von den preußischen Königen säkularisiert wurde, so leben seit dem Jahr 2018 sogar wieder Mönche in der Anlage. Nach und nach soll das Kloster so als religiöser Ort wiederbelebt werden.
Brandenburg an der Havel
Die Stadt, die der Mark und dem heutigen Bundesland den Namen verlieh, ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Ostdeutschland. Brandenburg ist von Flüssen durchzogen und umgeben und bietet unendlich viele Ausflugsmöglichkeiten mit Booten. Die Altstadt, die eigentlich drei historische Stadtviertel umfasst, ist sehr fotogen. Und man kann in Brandenburg auch auf die Suche nach den sagenumwobenen Waldmöpsen gehen, die Loriot als erster beschrieb. Denn wie sagte der gebürtige Brandenburger: Ein Leben ohne Mops ist zwar möglich, aber sinnlos!
Sehenswürdigkeiten in Mecklenburg-Vorpommern
Im Sommer kommen Tausende Gäste an die schönen Strände der Ostseeküste. Schon zu DDR-Zeiten machten es sich die Urlauber in den Ferienheimen des FDGB oder ihrer Kombinate gemütlich. Heute ist es ganz Deutschland, das sich hier erholt. Doch neben den schönen Stränden gibt es auch viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Rügen mit Königsstuhl
Von Caspar David Friedrich in einem der bekanntesten Gemälde der Romantik dargestellt, ist der Königsstuhl wohl die Top-Attraktion der Insel Rügen und des ganzen Bundeslandes. Die Kreidefelsen und das Kap Arkona zieren heute nicht nur tausende Postkarten, sondern werden auch von allen Touristen gern fotografiert. Eine Wanderung zum Königsstuhl ist deshalb ein Muss. Der Strand kann meistens auch betreten werden, ist aber wegen Abbrüchen von Teilen des Kreidefelsens immer mal wieder gesperrt. Nicht verpassen solltest du außerdem die Seebäder Binz und Göhren sowie das Jagdschloss Granitz. Hier geht es zu unserem Rügen-Artiekel.
Schloss Schwerin
Wenn nicht das Schloss Neuschwanstein immer als Prototyp für alle Schlösser der Welt herhalten würde, dann wäre es vermutlich das Schloss Schwerin. Es ist mindestens genauso schön und macht sich auf Fotos fast noch besser, denn es liegt direkt am Schweriner See. Drin sitzt heute aber kein Adliger mehr, sondern gewählte Volksvertreter. Das Schweriner Schloss ist nämlich das Gebäude des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern. Den Titel des schönstes Landtagsgebäude Deutschland hat es damit auf jeden Fall sicher! Hier geht es zu unserem Schwerin-Artikel.
Hansestädte Wismar und Stralsund
Die beiden Hansestädte Wismar und Stralsund wurden 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Und tatsächlich sind beide Städte mit ihren Altstädten aus rotem Backstein sehr fotogen. Die Marktplätze gehören zu den schönsten in Ostdeutschland. In Stralsund kannst du auf die Kirchtürme steigen und von dort einen großartigen Ausblick auf das Umland genießen. In Wismar hingegen kannst du auf den Spuren des Piraten Klaus Störtebeker wandeln, der hier um 1360 geboren worden sein soll.
Mecklenburger Seenplatte mit der Müritz
Das Binnenland von Mecklenburg-Vorpommern wird wegen der Ostseeküste gern vernachlässigt. Dabei ist die Mecklenburger Seenplatte mit dem größten, nur in Deutschland befindlichen Binnensee, der Müritz, auch sehr schön. An der Seenplatte kann man sich problemlos ein Boot ausleihen und die Gegend so erkunden. Hier finden sich nicht nur viele Fischarten, sondern auch hunderte Vogelarten. Ein beliebtes Fotomotiv sind die bunten Bootshäuser von Röbel.
Sehenswürdigkeiten in Sachsen
Sachsen – das ist das Bundesland, an das die meisten Menschen denken, wenn sie an den Osten denken. Dabei wird Sächsisch tatsächlich nur in Teilen von Sachsen gesprochen. In manchen Teilen von Sachsen klingen die Menschen ganz anders. Was wir den Sachsen aber gönnen, sind ihre schönen Städte, beeindruckenden Schlösser und Gebirge.
Dresden mit Frauenkirche
Die Frauenkirche Dresden ist mittlerweile wieder eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Ostdeutschland. Das ist erstaunlich, denn von der Kirche war zur deutschen Wiedervereinigung nicht mehr viel übrig. Durch Bomben im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, ließen die DDR-Behörden die Frauenkirche sprengen. Erst nach der Wende wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Heute erstrahlt die Kirche mit ihrem einzigartigen Inneren aus Marmor wieder im alten Glanz. Auch der Zwinger, die Semperoper oder die Galerie Alte Meister sowie der Fürstenzug sind einen Besuch wert. Dresden ist einfach eine Schönheit und gehört zurecht zu den sehenswertesten Städten Europas.
Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
Die Sächsische Schweiz und das Elbsandsteingebirge mit ihren bizarren Felsformationen machen einige der besten Wanderungen in Deutschland her. Ein Foto der Basteibrücke gehört auf jeden guten Deutschland-Fotokalender. Die Festung Königstein vermittelt den Eindruck, dass die Region auch immer eine Grenzregion war. Der Blick auf das Elbtal ist besonders schön. Was will man mehr?
Leipzig
Die größte Stadt des Freistaates Sachsen und richtige Studentenstadt hat in den letzten drei Jahrzehnten einen riesigen Aufschwung erlebt. Viele neue Bauten, wie das Hauptgebäude der Uni, das Porsche- und das BMW-Werk, der City-Tunnel und andere zeugen von der Entwicklung Leipzigs zurück zu alter Größe. Vom City-Hochhaus hat man einen guten Überblick über die Stadt. An der „Karli“ kann man gut shoppen und in Plagwitz lässt es sich gut Kanu fahren und den Abend bei einem Bier in einer der unzähligen Kneipen ausklingen lassen. Hier geht’s zum Leipzig-Artikel.
Görlitz
Bis vor wenigen Jahren war Görlitz die große Unbekannte in Sachsen gewesen. Doch das hat sich seitdem hier viele Hollywood-Filme gedreht wurden, erheblich geändert. Nun entdecken auch immer mehr Touristen die zweigeteilte Stadt an der Neiße, die auch die Grenze zu Polen bildet. Die Altstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten ist gut saniert. Im Warenhaus Görlitz kann man den Geist des frühen 20. Jahrhunderts spüren, als Warenhäuser noch echte Konsumtempel waren. Auch wegen der Atmosphäre diente das Foyer als Kulisse für den Film Grand Budapest Hotel.
Sehenswürdigkeiten in Sachsen-Anhalt
Ich bin aus Sachsen-Anhalt. Das bringt mir nicht selten Spott ein. Aber das ist mir eigentlich egal, denn die Leute, die über Sachsen-Anhalt Witze machen, die kennen es meistens gar nicht. Denn wer diese Sehenswürdigkeiten kennt, der wird über Sachsen-Anhalt nur staunen, denn ich finde sie alle einzigartig in Ostdeutschland, Deutschland und sogar Europa.
Harz mit Brocken, Schmalspurbahn und mehr
Der Harz ist das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands und war zu DDR-Zeiten teilweise Sperrgebiet. Heute kann man den Brocken ohne Probleme erkunden – entweder zu Fuß oder mit einem Zug mit Dampfloks der Harzer Schmalspurbahnen. Schön sind auch die vielen Altstädte der umliegenden Orte und die Bergdörfer wie Schierke. Lustig übrigens: Im Harz liegen Elend und Sorge direkt nebeneinander. So heißen hier nämlich zwei Orte. Nicht verpassen: Altstadt und Schloss Wernigerode. Von hier fährt auch die Brockenbahn los!
Quedlinburg
Eigentlich liegt Quedlinburg auch im Harz. Aber Quedlinburg ist so schön, dass es eine eigene Erwähnung braucht. Die Altstadt mit ihren hunderten Fachwerkhäusern kann problemlos mit anderen Fachwerkstädten in Deutschland mithalten. Von der Stiftskirche, deren erste Bauten schon unter Heinrich I. entstanden, hat man einen schönen Blick auf den Harz und die umliegende Altstadt. Hier war es übrigens, wo erstmals der Staat Litauen seine erste Erwähnung fand. Dieses UNESCO-Welterbe sollte auf keiner Ostdeutschland-Tour fehlen.
Wörlitzer Park
An UNESCO-Welterbestätten mangelt es in Sachsen-Anhalt übrigens nicht. Denn auch das Dessau-Wörlitzer Gartenreich besitzt diesen Titel. Hauptsächlich der Wörlitzer Park ist deshalb auch eine der schönsten Attraktionen im Osten und übrigens verkehrstechnisch gut an der A9 bei Dessau gelegen. Hier kann man also prima auf einer Fahrt von München nach Berlin oder an die Ostsee halten. Der Park bietet dabei eine echte Ruheoase mit künstlichen Seen, vielen verschiedenen Pflanzenarten und schönen Gebäuden aus der Zeit des Anhalter Fürstentums.
Naumburger Dom
Sachsen-Anhalt hat auch einige der schönsten Kirchen Ostdeutschlands zu bieten. Der Magdeburger Dom oder der Dom zu Halberstadt sind ebenfalls wunderschön aber bisher nicht als UNESCO-Welterbe anerkannt. Deshalb kann man an dieser Stelle besonders den Naumburger Dom hervorheben, der mit der Stifterfigur Uta definitiv auf jede Liste von Sehenswürdigkeiten in Ostdeutschland gehört. Hier wurde erstmals ein evangelischer Bischof eingesetzt. Nikolaus von Amsdorf war ein enger Weggefährte von Martin Luther.
Auch die Altstadt von Naumburg und die Weinregion um Freyburg laden zum Erkunden ein.
Sehenswürdigkeiten in Thüringen
Thüringen ist für manche die Wiege Deutschlands. Die Wartburg als Ort des Wartburgfestes und somit Hort einer gesamtdeutschen Nationalbewegung, Weimar als Metropole der Weimarer Klassik und des Bauhauses sind im ganzen Land bekannt. Thüringen liegt im Herzen Deutschlands und liegt auch vielen am Herzen. Beim Blick auf die Sehenswürdigkeiten des Landes kann man verstehen warum!
Weimar
Was wäre die deutsche Literatur ohne Weimar? In dieser Kleinstadt in Thüringen traf sich Anfang des 19. Jahrhunderts alles, was in der Literaturszene Rang und Namen hatte: Goethe, Schiller, Herder und viele mehr. Schon deshalb ist die Weimarer Klassik nicht nur Welterbe, sondern gehört auf jede Bucket-Liste für Ostdeutschland. Goethe-Haus, Schiller-Haus, Fürstengruft mit dem Gräbern der beiden, die Anna-Amalia-Bibliothek und die vielen Schlösser der Mäzene und Förderer der Klassik ermöglichen eine beeindruckende Zeitreise in diese deutsche Epoche.
Hainich
Einer der letzten echten Urwälder Europas ist der Buchenwald Hainich. Der Nationalpark Hainich ist auch das Zuhause einer Wildkatzen-Gruppe, sonst findet man diese Tiere in Deutschland in freier Wildbahn kaum noch. Vom Baumwipfelpfad hat man einen fantastischen Blick über dieses UNESCO-Weltnaturerbe.
Erfurt mit Altstadt, Dom und Krämerbrücke
Erfurt ist eine der schönsten Landeshauptstädte in Deutschland. Die Krämerbrücke kann mit der Ponte Vecchio konkurrieren, die ebenfalls ganze Häuser auf einer Brücke bietet. Die Fachwerkhäuser laden zum Entdecken ein. Im Augustinerkloster war Martin Luther einst Schüler. Von der Treppe zum Erfurter Dom hat man einen fantastischen Blick auf die Stadt. Das alte Kirchengebäude hingegen beeindruckt mit feinster gotischer Architektur. Und da der Fernsehsender KiKa hier seinen Sitz hat, kann man in Erfurt auch Helden aus der DDR-Kindheit wie das Sandmännchen neben anderen aus jüngeren Jahren wie Bernd das Brot finden.
Rennsteig
Der Thüringer Wald ist ebenfalls eine schöne Naturlandschaft. Auch Goethe ging einst über den Rennsteig wandern. Hier hat man fantastische Aussichten auf Thüringen und kann sie mit Thüringer Spezialitäten wie Bratwurst und gutem Bier genießen.
Thematische Sehenswürdigkeiten Ostdeutschland in mehreren Bundesländern
Sicher hast du dich schon gefragt, wo denn jetzt die Wartburg bleibt, die schließlich zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Gesamtdeutschland zählt. Die ist hier natürlich auch vertreten. Allerdings haben wir sie mit anderen Sehenswürdigkeiten in eine Reihe gestellt.
Lutherstätten in Wittenberg, Eisleben und Wartburg Eisenach
Der große Reformator Martin Luther ist eine der berühmtesten Figuren der deutschen Geschichte. Schließlich hat er die Kirche im 16. Jahrhundert offen kritisiert und für eine Reform geworben. Diese ersten Protestanten haben die Geschichte der ganzen Welt verändert. Und die wichtigsten Wirkungsstätten von Martin Luther zählen zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Ostdeutschland.
Ich selbst komme aus der Lutherstadt Eisleben und wurde wie Martin Luther auch dort geboren. In Eisleben kannst du nicht nur das Geburtshaus und das Sterbehaus von Luther besuchen, sondern auch die Petrikirche, in der er getauft wurde. Auch hat er hier seine letzte Predigt von der heute nach ihm benannten Lutherkanzel in der Kirche St. Andreas gehalten. Auf dem Markt steht ein großes Lutherdenkmal, das ein tolles Fotomotiv abgibt. Im nahen Mansfeld ging er zur Schule.
Ein Lutherdenkmal besitzt auch Wittenberg. Hier hat der Reformator an der Universität gelehrt. Und an die Tür der Schlosskirche soll er seine berühmten 95 Thesen genagelt haben. Wittenberg ehrt auch wichtige Wegbegleiter Luthers wie Philipp Melanchton, der hier ebenfalls lebte.
Auf der Wartburg in Eisenach hatte Luther sich während der Verfolgung durch die Kirche als Junker Jörg versteckt. Hier soll er auch ein Fass Tinte nach dem Teufel geworfen haben, besagt eine Legende. Weitere mit Luther verbundene Orte sind das Augustinerkloster in Erfurt, Schloss Hartenfels in Torgau und die Stadt Naumburg.
Bauhaus in Weimar und Dessau
Das Bauhaus ist einer der herausragendsten Architekturschulen der Welt und war gewissermaßen die architektonische Wiege der Moderne. Hier waren einige der wichtigsten Künstler der Zwanziger und Dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts tätig: Walter Gropius, László Moholy-Nagy, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky oder Ludwig Mies van der Rohe.
In Weimar steht das Hauptgebäude der Schule, das heute zur Bauhaus-Universität gehört. Auch das erste gemeinsame Projekthaus, das Haus am Horn, kannst du in Weimar besichtigen. Erst 2019 hat das neue Bauhaus-Museum eröffnet, das über das Wirken des Bauhaus in Weimar berichtet. Weitere mit dem Bauhaus verbundene Gebäude findest du in unserem Beitrag zum Bauhaus Weimar.
Als die Nationalisten 1925 in Thüringen an die Macht kamen, wurden dem Bauhaus die Mittel gekürzt. Hugo Junkers lud das Bauhaus daraufhin nach Dessau ein. Hier wurde das mittlerweile ikonische Gebäude als Lehrgebäude gebaut und die Arbeit wurde fortgesetzt. Hier begann die Zusammenarbeit mit der Industrie und die Entwicklung einiger bahnbrechender Produkte wie dem Clubsessel B3. Die Dessauer Meisterhäuser sind Versuchshäuser, in denen die Lehren des Bauhauses zur Anwendung kamen. In der Stadt finden sich noch viele weitere vom Bauhaus entworfene Gebäude, die errichtet wurden, bis die Nazis 1931 auch hier die Macht übernahmen.