Verrückte Museen in Osteuropa – Top 10 der schrägsten Ausstellungen

Heute wollen wir euch mal unsere Top 10 Verrückte Museen vorstellen. In Osteuropa gibt es nämlich einige ganz schön schräge Ausstellungen!

Inhaltsverzeichnis

In Osteuropa gibt es viele spektakuläre Museen mit einmaligen Sammlungen an kunsthistorisch wertvollen Gemälden, Schmuck und mehr. Die Eremitage in Sankt Petersburg ist nur ein Beispiel von vielen. Heute wollen wir euch aber mal unsere Top 10 Verrückte Museen vorstellen. In Osteuropa gibt es davon nämlich eine ganze Menge und im Lauf der Zeit sind wir einigen begegnet, über die wir mal lachen mussten, die uns mal staunen ließen und vor denen wir uns mal gegruselt haben. Los geht’s mit unserer Top 10!

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1. Museum der gescheiterten Beziehungen

And the winner is … Zagreb, genauer gesagt das Museum der gescheiterten Beziehungen in der kroatischen Hauptstadt. Wie man auf die Idee kam, ein Museum zum Thema Liebeskummer zu machen, bleibt uns bis heute ein Rätsel, aber mittlerweile ist die Ausstellung so beliebt, dass es sogar schon einen Ableger in Los Angeles gibt. In dem Museum muss man manchmal schmunzeln, zum Beispiel wenn ein Modem ausgestellt wird auf dem steht „we tried to connect, it didn’t work“. Oft handelt es sich aber um sehr persönliche Stücke, die das tragische Scheitern einer Beziehung symbolisieren. Das Schöne am Museum: Jeder kann mitmachen und seine Gegenstände an das Haus schicken. Mit etwas Glück werden die Objekte dann ausgestellt. Naja, vielleicht hilft’s ja bei Liebeskummer …

2. Miniaturbuchmuseum

In der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku befindet sich das einzige private Miniaturbuchmuseum der Welt. Es hat sich nicht nur einen Platz auf unserer Verrückte Museen Liste, sondern auch einen im Guinness Buch der Rekorde gesichert. Knapp 500 Bücher aus über 70 Ländern sind hier zu sehen. Aber warum gerade Mini-Bücher? Die haben im ehemaligen Ostblock eine lange Tradition, denn Oppositionelle konnten subversive Werke so leichter verstecken. Angesichts von Papiermangel setzten aber auch offizielle Verlage auf Mini-Bücher. Das Schöne am Miniaturbuchmuseum: Viele Exemplare sind doppelt vorhanden. Wenn ihr selbst eines mitbringt, könnt ihr es hier gegen ein neues eintauschen und so ein Stück Kulturgeschichte mit nach Hause nehmen.

3. Teufelsmuseum

Hinter dem kryptischen Namen Žmuidzinavičius Museum verbirgt sich im litauischen Kaunas, der Europäischen Kulturhauptstadt 2022 ein teuflisches Museum. Auf über 3000 Lucifer-Darstellungen bringt es die mittlerweile auch international bekannte Ausstellung, die auch einen Hitler- und einen Stalin-Teufel umfasst, die einen Totentanz auf einem Knochenhaufen aufführen. Viele Objekte sind aus Holz und stammen aus Skandinavien, aber auch aus Fernost und Mittelamerika gibt es hier einige Werke zu sehen. Ein Museum zum Gruseln und Schmunzeln!

Grutas Parkas Litauen

4. Grūtas Park

„Frohes Neues Jahr, Genossen“ steht auf einem Schild über dem Eingang zum Grūtas Park im Süden Litauens. Hier scheint irgendwie die Zeit stehengeblieben zu sein. In einem kleinen Waldstück werden Statuen, Fahrzeuge, Züge, die Insassen in die Gulag-Lager deportierten, und vieles mehr aus der Zeit der sowjetischen Besatzung Litauens gezeigt. Also im Prinzip all das, wofür man nach der Wende keine Verwendung mehr hatte, das aber zu schade zum Wegschmeißen war. Im Stil eines Freizeitparks trägt der Grūtas Park daher auch den Namen „Stalin’s World“. Dazu gibt es einen Zoo, sodass heute Zebras um Stalindenkmäler streunen. Ihr könnt hier an einem Pult Reden schwingen, euch mit Lenin fotografieren lassen und vieles mehr – verrückt und daher absolut einen Besuch wert.

Der Museumsgründer tat sich auch dadurch hervor, den Ig-Nobelpreis erhalten zu haben, der auch als Antinobelpreis bekannt ist. Ausgezeichnet wurden unter anderem auch ein Wissenschaftler, der an der Weiterentwicklung der Wasserstoffbombentechnik forschte und mit der Begründung „geehrt“ wurde, sich sein ganzes Leben lang dafür eingesetzt zu haben, die Bedeutung des Wortes „Frieden“ nachhaltig zu verändern. Auch einem Wissenschaftler, der erforschte, warum Marmeladenbrote beim Runterfallen immer auf der Seite mit der Marmelade landen, wurde diese Ehre zuteil.

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5. Sex-Museum

Eines der kuriosesten Museen auf unserer Liste ist das Sex-Museum im ukrainischen Charkiw. Das Museum heißt eigentlich Forschungsmuseum für Sexualkulturen der Welt und ist eine Einrichtung der Abteilung Sexologie der Medizinischen Akademie für postgraduale Studien. Es wurde 1999 aus der persönlichen Sammlung eines Professors gegründet und beschäftigt sich mit der Sexualität in den Kulturen der Welt. Hier könnt ihr deshalb nicht nur einiges über das Kama Sutra erfahren, sondern auch über viele andere Kulturen. Die freundliche Dame, die das Museum betreut, zeigt euch gerne die Ausstellung und gibt euch viele nützliche Infos, die ihr an anderer Stelle in die Tat umsetzten könnt.

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6. Neon-Reklamen-Museum

Neon-Werbung hat in Polen eine lange Tradition. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg galten Neon-Zeichen als letzter Schrei, waren überall in der polnischen Hauptstadt Warschau zu sehen und markierten den Aufbruch in bessere Zeiten nach dem für die Stadt katastrophalen Zweiten Weltkrieg. Aus dem Stadtbild sind sie mittlerweile größtenteils verschwunden, aber hier im neon muzeum im Szenestadtteil Praga haben sie ein Zuhause gefunden. Rund 200 Neon-Leuchtreklamen aus Warschau und der ganzen Welt könnt ihr hier bewundern. Ein einmaliges Erlebnis!

7. Kunstkamera

An verrückten Museen herrscht in Russland kein Mangel. Das vielleicht abgedrehteste des Landes ist gleichzeitig auch das älteste in unserer Liste, denn es geht auf keinen Geringeren zurück als Zar Peter den Großen. Der hatte eine Schwäche für, sagen wir mal „Außergewöhnliches“. Und so finden sich hier Baby-Föten im Glas aus dem 18. Jahrhundert, das Skelett von Peters Lieblingsdiener (einem holländischen „Riesen“) und allerlei andere Abscheulichkeiten, bei deren Anblick sich vielen der Magen umdreht. Wir verzichten daher hier besser auch auf ein Bild.

Daneben gibt es aber auch weniger eklige Exponate wie den Gottorfer Riesenglobus, der ursprünglich in Schwerin stand, komplett begehbar ist und heute eines der Highlights der Kunstkamera ist (der Name leitet sich vom deutschen Wort Kunstkammer ab). Interessant ist das Museum auch deshalb, weil hier Michail Lomonossow, der große russische Universalgelehrte, forschte und fast 15 Jahre für die Einrichtung arbeitete.

Der Klassiker der sowjetischen Spielautomaten: Morskoi Boi

8. Museum der sowjetischen Spielautomaten

In den 70er und 80er Jahren waren Spielhallen im Westen der letzte Schrei und viele Kinder und Jugendliche verbrachten Stunden damit zu, Pacman, Space Defenders und andere Spiele zu spielen. Die Mode schwappte auch in die Sowjetunion über. Was nur wenige wissen, auch hier wurden Automatenspiele für Kinder konzipiert. In einem Museum in Moskau (mittlerweile gibt es auch einen Ableger in Sankt Petersburg) könnt ihr heute mit alten sowjetischen 15-Kopeken-Stücken die alten Spiele spielen und dabei so legendäre Klassiker wie „Morskoi Boi“ (etwa: Seegefecht) oder den russischen Nationalsport Gorodki am Automaten nachspielen und erfahrt alles über die Geschichte der sowjetischen Automaten.

9. Museum der konfiszierten Kunst

Museen, in denen geraubte Kunst ausgestellt wird, gibt es leider in vielen Ländern. In Weißrussland hat man aber den Spieß einfach umgedreht und zeigt in der Stadt Brest in einem skurrilen Museum an der polnischen Grenze Kunstwerke, die Schmugglern abgenommen wurden. Da Brest an der Grenze der Sowjetunion zu Polen lag, war die Stadt ein beliebter Umschlagplatz für viele zwielichtige „Händler“. Im Lauf der Jahre sind den Grenzwächtern einige dicke Fische ins Netz gegangen. Sofern die Besitzer ermittelt werden konnten, wurden die Kunstwerke natürlich wieder an diese überstellt, aber was niemanden „gehörte“ war viel zu schade, um in irgendeinem Lager zu versauern. Ikonen aus dem 16. Jh., sowjetische Büsten und Gemälde aller Art können daher hier bestaunt werden.

Museum der sozialistischen Kunst Sofia

10. Museum der sozialistischen Kunst

In der bulgarischen Hauptstadt Sofia beschäftigt sich ein Museum weniger mit der Geschichte des Sozialismus als vielmehr mit der Kunst, die damals entstanden ist. Über 200 Objekte werden gezeigt, wobei sowohl ein Park als auch eine Ausstellungshalle als Schaufläche dienen. Anhand der didaktisch gut aufbereiteten Exposition kann man sich so über die einzelnen Kunstphasen des Kommunismus informieren und so den Weg nachvollziehen, der vom Sozialistischen Realismus bis hin zur Moderne verlief.

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Markus Bingel hat lange in Polen, der Ukraine und Russland studiert und gearbeitet. Als Reisebuchautor zieht es ihn mehrmals im Jahr in die Länder des „Wild East“ – und noch immer ist er jedes Mal fasziniert von dieser Region. Als Co-Gründer des Blogs möchte er euch gerne die unbekannten, spannenden und immer wieder überraschenden Seiten Osteuropas vorstellen.

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